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Revox oder Nakamichi?

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    Revox oder Nakamichi?

    Die Frage ist schon ernst gemeint:

    Ich möchte mir mein "letztes" Tapedeck zulegen.

    Neben dem NAK Dragon, für den teilweise absurde Preise verlangt werden, gibt es derzeit gut erhaltene NAKs für relativ kleines Geld.

    Meine Sorge bei der Anschaffung eines NAK wäre die Ersatzteil- und Wartungssituation.

    Eine Alternative wäre für mich ein B 215.

    Wie fehlerträchtig ist diese Serie?
    Wie sieht die Ersatzteilsituation denn bei diesem Gerät aus?
    Und: Gibt es in Deutschland (oder zumindest Europa)) versierte Fachhändler, die entsprechende Reparaturen/Wartungen durchführen können.

    Über ein paar Tipps (gerne auch subjektiv und mit Revox-Brille auf) würde ich mich freuen.

    Liebe Grüße
    Jens aus HH-St.Pauli

    #2
    Hallo,

    die Nakamichis hatten einen legendaeren Ruf, ob zu Recht oder zu Unrecht weiss ich nicht.

    Das Problem der inzwischen mindestens 10 Jahre alten Geraete beider Firmen wuerde ich beim Service und bei den Ersatzteilen sehen. Versuch mal diesbezueglich bei Nakamichi nachzuforschen oder den den deutschen Importeur zu finden.

    Entscheide dann selbst, ich habe leider die Revox-Brille auf!

    Gruss
    Raimund

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      #3
      Hallo Jens,

      ich habe den DRAGON, Baujahr 1988. Er ist definitiv das beste Tapedeck, das je gebaut wurde. Die automatische Azimuthkorrektur und die superpräzise Elektronik mit ihren umfangreichen Einmeßmöglichkeiten sind einzigartig. Der Klang ist über jeden Zweifel erhaben, auch mit dem mittlerweile relativ günstigen Bandmaterial.

      ABER: Vorsicht vor Gebrauchten! Es gibt in Europa keine Ersatzteile und keinen Werksservice mehr. Und selbst wenn ein defekter DRAGON keine Ersatzteile benötigt, ist zur Justage des Gerätes ein DRAGON-Spezialist mit all den besonderen Nakamichi-Justagehilfsmitteln unabdingbar. Das Laufwerk des DRAGON ist enorm komplex und muß spätestens nach zehn Jahren (wie bei einer guten alten mechanischen Uhr) überholt werden. Ich habe für meinen DRAGON jemanden gefunden, der das noch kann. Allerdings, wie schon gesagt, es waren Gott sei Dank keine Ersatzteile notwendig. Ich einem solchen Fall hieße es nämlich: Auf nach Japan. Dort gibt es sie noch, aber man muß einen Japaner kennen, der sie besorgt. Kein Verkauf an Ausländer.

      DESHALB: Kauf' Dir einen B215. Der ist revoxtypisch eher besser verarbeitet, die Ersatzteile und den Werksservice gibt's noch, und klanglich ist er sicher auch nicht viel schlechter (mit komfortablem Einmeßcomputer; beim DRAGON hingegen manuell, sehr aufwendig). Insbesondere wenn Du keine fremdbespielten Kassetten abspielen willst, wirst Du mit dem B215 bestens bedient sein, da die automatische Azimuthkorrektur des DRAGON nur hier ihre Vorteile ausspielt.

      P.S. Ach so, Du hast noch die anderen Nakamichis erwähnt. Die würde ich von vorne herein vergessen (Ersatzteilsituation nicht besser als beim DRAGON). Es sind übrigens mittlerweile auch keine neuen (vergleichsweise einfachen) Nakamichi-Tapedecks in Europa mehr lieferbar. Aber da Du den B215 als Alternative erwähnst, ist die Liga, in Du willst, eindeutig. Es gibt nur zwei Möglichkeiten, DRAGON oder B215.

      (Wenn Du in der Werksniederlassung von Revox in VS-Villingen anrufst, Tel. 07721/87040, wird man Dir autorisierte Revox-Werkstätten nennen können.)

      <small>[ 02. Februar 2003, 19:46: Beitrag editiert von: Matthias U. ]</small>

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        #4
        Hallo Jens,

        auch in meiner Brust schlugen damals zwei Herzen: ReVox Anlage und Nakamichi Tapedecks . . .

        Fakt ist, wie die Vorredner schon feststellten, dass man fuer Nakamichi Decks keinen Service mehr in Deutschland (evtl. noch in Holland bei Transtec) bekommt. Ersatzteile bekommt man, wenn ueberhaupt, nur noch bei GeHaDo in Dortmund zu gesalzenen Preisen.

        Wenn Dich das nicht schreckt, gibt es meiner Meinung nach nur eine Handvoll Nakamichi Decks, die sich ueberhaupt lohnen: Dragon (klar!), ZX-9 (volle manuelle Kontrolle ueber Tapeparameter und Aufnamekopf) und CR-7E (der letzte "richtige" Nakamichi - mit Einmesscomputer). Vorsicht allerdings vor zu kleinen Seriennummern beim CR7: Spaeter hat Nakamichi in diesem Deck zwei Modifikationen reingenommen, die man beide haben sollte. Zwar nachruestbar, aber wohl nur in USA bei einem gewissen Stephen Sank, er auch mal meinen Dragon wieder hingekriegt hat. Allerdings hat mich das Spielchen eine ordentliche Stange Geld gekostet.

        Alle diese Probleme kann man mit einem B-215 sicherlich vermeiden und das ReVox 4-Motoren-Laufwerk ist legendaer.

        Wenn Du mehr ueber Nakamichi Decks wissen moechtest, schreib mir direkt (mailto:kfendt@web.dekfendt@web.de</a>) oder geh' zur
        Inoffiziellen Nakamichi Tapedeck Homepage

        Klaus
        ReVox-Kette: Part 1: B252-B261-B226-B291 + B201CD, Part 2: B286 + B208
        (Zum B286: Der weiße Originalkarton mit roter Schrift und dem zugehörigen Innenleben, sowie eine Originalanleitung, beide in gutem Zustand fehlen mir noch)

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          #5
          Ich möchte die Diskussion noch etwas ausweiten (mein Revoxherz sagt natürlich ein B215, ich selbst habe "nur" ein Studer A710 Cassettendeck): was haltet ihr denn vom ASC3000 bzw. 30001 ? Sein handbetriebener RALF Einmeß-"computer" bringt auch anständige Ergebnisse, alte Tests waren der ewige Dreier Nakamichi-Revox-ASC, und Service für ASC-Geräte gibt's auch noch.

          Gruss vöxchen
          Über VoIP kommunizieren und Studer/Revox Analogtechnik anno 1967-1985 nutzen, ist KEIN Widerspruch.

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            #6
            Hallo Revox und Nakamichi Fans,

            Vieles wurde bereits gesagt, ausser das es noch ein sehr gutes Nakamichi Tape gibt. Das Nakamichi 680 ZX zusammen mit dem Nakamichi High Com II (besser mit 2 stück, je eins für vorderband und hinterbandkontrolle) sind absolute Spitze. Und die High Com II vermindern auch zusätzlich das Rauschen mit jedem Spulentonbandgerät (A77, A700, B 77, PR 99) bei mir.
            Obwohl ich Revox Fan und Freak bin (habe B 710, B 215, B 215 S) finde ich das Nakamichi ZX 680 absolute Spitzenklasse, und bitte um Verzeihung, akustisch ist es meiner subjektiven Meinung nach eine Spur besser als z.B. das RevoxB 215.
            Das Dragon habe ich leider damals nicht gekauft, einfach weil es schon damals sündhaft teuer war (und auch heute werden für Gebrauchte Dragons Unsummen verlangt !)
            Was die Ersatzteile betrifft, für Nakamichi Gerätebesitzer in Europa, eine absolute Katastrophe !
            Habe deshalb mein ZX 680 vor etwa 4 Jahren in Hong Kong komplett revidieren lassen. Es war nichts kaputt oder defekt, nur eine vorsorgliche Revision und Feinjustierung. Aber für die meisten Fans liegt das wahrscheinlich nicht gerade am weg.
            Also, wie schon vorher gesagt, wenn ich mir ein neues "altes" Gerät kaufen würde, ging meine Preferenz eindeutig zu Revox, denn was nützt das schönste und beste Nakamichi wenn es wegen fehlenden Ersatzteilen und "Know How" nicht ständig gebraucht werden kann. Und nur zum Ansehen ist es eigentlich zu schade !

            Mit besten Grüssen an die Revox (Nakamichi)Fan-Gemeinde

            Hausi
            Meine Meinung steht fest, bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen

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              #7
              Endlich mal jemand, der die guten alten HighTech Maschinen noch kennt . . .

              Natuerlich gab es damals noch mehr so schoene Teile (Beocord 9000, Teac Z series, ...), aber ich denke mal, dass gerade die ASC Recorder noch problematischer in der Wartung sind als die Nakamichis. (Nakamichi USA gibt es immerhin noch).

              Zwar gab es von ASC damals auch noch schoene Bandmaschinen wie die AS 7002 (oder so aehnlich), aber ich habe keine Ahnung, ob es die Firma ASC ueberhaupt noch gibt.

              Wenn man natuerlich ein HighCom Deck haben will, fuehrt am AS 3000 wohl kein Weg vorbei (so man noch einen auftreibt). Ich denke aber mal, dass ein Vergleich AS 3001 (Dolby C Maschine) contra B 215 eindeutig zugunsten des ReVox ausfaellt. Allein das Design spricht (in meinen Augen) fuer ReVox, da sich wohl gerade am ASC Display und an dem gelben Power Knopf wohl die Geister scheiden

              Viele Gruesse
              Klaus
              ReVox-Kette: Part 1: B252-B261-B226-B291 + B201CD, Part 2: B286 + B208
              (Zum B286: Der weiße Originalkarton mit roter Schrift und dem zugehörigen Innenleben, sowie eine Originalanleitung, beide in gutem Zustand fehlen mir noch)

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                #8
                ASC gibt es noch, die machen zwar heute was anderes (Sprachaufzeichnung für Call-Center etc.), aber repariert etc. wird noch. Wie's mit Ersatzteilen steht, weiß ich nicht, habe aber die Vermutung, daß man ggf. auf Schlachtgeräte zurückgreifen muß. Bei ASC Tonköpfen vermute ich allerdings Schwierigkeiten.
                Gruß vöxchen

                P.S. Der gelbe Powerknopf - den gabs nur bei Braun und ASC. Leider ist das ASC-Cassettendeck nie in der edel-schönen Version erschienen, wie die Vorverstärker/End-Verstärker/Tuner ASC 3100/3200/3300. Denn deren Urheber war nicht ASC, sondern KS (Kücke & Schmitz), die kreierten die 3 Slim-Line Geräte mit edler Messingfront und grundsolidem mechanischen Aufbau (Geräte waren Referenz der Zeitschrift Audio), ASC baute dann offiziell diese Geräte im zeitlosen, aber irgendwie "technisch-aufgesetzten" ASC-Design nach. Nur leider eben nicht "rückwärts", die ASC-Decks gabs leider nicht im KS-Design, war wohl zu edel (aber schöööön).

                <small>[ 05. Februar 2003, 12:41: Beitrag editiert von: vöxchen ]</small>
                Über VoIP kommunizieren und Studer/Revox Analogtechnik anno 1967-1985 nutzen, ist KEIN Widerspruch.

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                  #9
                  ASC gibt es in der Tat noch, denen geht es heute wieder richtig gut. Allerdings nicht mit Hifi.

                  Die sitzen noch immer in Hösbach/Aschaffenburg, Seibelstr.. Service kein Problem, Ersatzteile nicht mehr alles. Speziell bei Antriensriehmen ist es problematisch. Tonköpfe bei Bandmaschinen ebenfalls. Bei dem Tape ist es aber kein Problem, der AS3000/3001 bzw. 2000/2001 hat die gleichen wie der Revox drin! Ein Cannon Sendust.

                  Auch wenn ich jetzt geschlagen werde, klanglich ist der 3001/2001 der Beste und mit dem Naka gleich zu setzen., ganz knapp gefolgt vom B215 und mit deutlichem Abstand der B710II mit Sony Köpfen. Die letzten B710II mit Cannon Köpfe war schon näher dran (korrekt eingemessen).

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                    #10
                    Also ich würde mir den B215 kaufen. Habe 2 zuhause
                    und noch einen Studer A710. Konnte mich nie für den Dragon begeistern, auch wenn er besser war (?).
                    Aber was nutzt der beste Recorder, wenn ihn niemand reparieren will oder kann ???
                    Welchen Grund das wohl hat ?

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                      #11
                      Ich habe leider nie den Dragon anhören können, jedoch bei einem Händler, bei dem ich mal 2 Monate mitarbeitete, den BX300E. Der hatte, akustisch, gegen den B215 nicht die geringste Chance. Dies Meinung teilte damals auch ein Kollege, der den A710 besaß. Gerade die Bässe waren etwas dünn.

                      Für den B215 spricht sein vermutlich außergöhnlich guter Gleichlauf. Ich habe mal eine CD-Aufnahme anschließend im Wiedergabe-Modus mit der Quelle synchronisiert. Selbst nach einer halben Stunden waren die Zeitunterschiede noch nicht als Echos zu vernehmen. Diese "Hopser" die beim Umschalten im Monitorbetrieb zu verehmen waren, hörten sich an als wären Sie höchstens 1/10sec lang. Der Einmeßcomputer des B215 ist nicht perfekt. Hat man aber eine Kassette gefunden, die mit ihm harmoniert klingt das B215 in meinen Ohren perfekt nahe am Original. Bei gehoben Pegeln stelle ich dann beim Blindvergleich, mit der Monitortaste keinen Unterschied mehr fest. Einzig bei leisen Pegeln hebt das B215 die Höhen etwas an, was aber auch am Dolby C liegen könnte. Außerdem dürfte es kein Laufwerk geben das die Kassetten so gut schont wie das des B215. Meine 10 Jahre alten Kassetten klingen immmer noch wie am ersten Tag. Was am B215 nerven kann ist der offene Schacht. Manche Kassetten erzeugen dan Laufgeräusche die so laut sind, das man bei geringer Abhörlautstärke das Dolby C auch weglassen könnte.

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                        #12
                        Eine Frage: Wer kennt eigentlich noch den Eumig FL 1000 µP.

                        Dieses Tapedeck war ja seinerzeit auch nicht gerade minder legendär. Mit einer Schnittstelle zum PC, HighCom (je nach Version), Einmeßcomputer ausgestattet war dieses Gerät durchaus ein ernster Konkurrent zu den Nakamichis und Co. Das Laufwerk hatte meines Wissens mindestens drei Motoren und man konnte angeblich auf der Kassette ein Inhaltsverzeichnis erstellen, das per Computer (damals Commodore 2000) welches die direkte Ansteuerung zu den einzelnen Titeln erlaubte. Ab und an sieht man noch Exemplare bei Ebay. Eumig existiert heute noch, betätigt sich aber mittlerweile nicht mehr in diesem Segment. Eumig baute früher Diktiergeräte und Filmprojektoren und Kameras.

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                          #13
                          Hallo!
                          Hatte auch einmal ein EUMIG FL1000µP mit "high COM". Die elektrischen Daten waren phänomenal, doch war das Laufwerk ein voller "Schuß in den Ofen"! Mit nur einem Motor (außer Capstan) wurden alle Laufwerksfunktionen inklusive dem Anheben der Köpfe, gesteuert. Habe das Gerät schlußendlich als "Hochwasserschaden zum Ausschlachten", da leicht angerostet, im Ebay verhökert.
                          LG
                          Freak

                          <small>[ 17. Februar 2003, 15:23: Beitrag editiert von: HiFi-Freak ]</small>
                          Wenn die Menschen nur über Dinge reden würden, von denen sie etwas verstehen - das Schweigen wäre bedrückend (Robert Lembke)

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                            #14
                            Hallo Klingklang,

                            leider besitze ich noch so ein Eumig FL1000. Neben den genannten noch eine weitere Besonderheit: Es hat einen masselosen, quarzgeregelten Capstanantrieb. Das war vielleicht mal ein nettes Experiment, ist aber alles andere als wartungsarm. Auch sonst ist das Laufwerk höchst ungewöhnlich konstruiert, in vielerlei Hinsicht aber einfach nicht besonders praxistauglich, schon gar nicht über mehrere Jahre. Kurz: Es ist nicht mehr in Ordnung, mit wenig Aussicht auf erfolgreiche Reanimationsmöglichkeiten. Vielleicht habe ich auch nur Pech gehabt und einen Fehlgriff gemacht.

                            Inzwischen bin ich der Ansicht, dass alle Cassettendecks mehr oder minder weit davon entfernt sind, perfekt zu sein. Es gibt einige wenige, bei denen es nicht auffällt, und dazu zählt sicher das B215. BTW: "Perfekt nahe am Original" finde ich rhetorisch perfekt stereoplaytauglich formuliert! Dafür 5 Ohren von mir !!!
                            jump

                            Grüße

                            Thomas

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                              #15
                              An croquet,
                              ich habe selber noch, neben einem Akai GX9 und einem Pioneer CT95, ein defektes Dragon.
                              Es ist halt etwas für Freaks, wie auch all die anderen alten Geräte.
                              Willst du aber richtig guten (wenn nicht sogar Den Besten) Kassettenklang, kommst du an dem Pioneer CT95 nicht vorbei.(Den großen Sony habe ich noch nicht gehört.) Es ist halt Stangenware, aber: Sehr gut. Du wirst aber rumtüfteln müssen wenn die Spurlage nicht zu deinen alten Tapes paßt. Das haben die Nakamichis halt besser drauf.

                              Gruß Bernd

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