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Jetzt habe ich schon wieder eine blöde Frage - aber vielleicht weiß ja jemand die Antwort.
Beim Umbau meiner B77 in HS bin ich beim Rep Amp (IEC) beim Widerstand R22 (bzw. R42) gestoßen: In der Serviceanleitung stehen 2 Werte!
Da heißt es
(00) 470 k
(01) 680 k
Weiß jemand, was das bedeuted?
Wurden vielleicht irgendwann andere Tonköpfe benutzt?
Ich habe den 680k- Widerstand eingebaut und erhalte leider im Wiedergabezweig eine Frequenzgangüberhöhung zwischen 8kHz bis ca. 14 kHz von maximal 5 dB.
Ich werde einmal den anderen Wert ausprobieren. Dennoch wüßte ich gerne, was es damit auf sich hat.
MfG Armin
ich habe eine B77 HS (SerNo. 144269) - hier sind die Widerstände 680K verbaut. Dieses RC-Glied (R22+C12) ist eigentlich für den Bass-Boost (NAB) zuständig - bei IEC-Entzerrung ist dieser laut Spezifikation nicht vorhanden. R22 wirkt hier als Begrenzung des maximalen Verstärkungsfaktors. Das Netzwerk R9+R17+C12 ist für die Höhenentzerrung (35/70 µs) zuständig - hier ist eventl. dein Fehler zu suchen!
Eine zumindest so grosse (5dB) Frequenzüberhöhung kann ich bei mir nicht beobachten.
habe ich da eine falsche Schaltung in meiner Serviceanleitung?
Beim Rep. Amp 1.177.253-81 (IEC 71/2-15ips) weist die Schaltung ein C12 von 10nF und ein R22 von 680 k auf.
Oder habe ich Dich mißverstanden?
Aber das von Dir erwähnte Netzwerk kann ich auf jeden Fall noch einmal überprüfen.
MfG Armin
nein .. ist schon die korrekte Schaltung .. man muss nur den ganzen Gegenkopplungszweig betrachten.
Das Netzwerk R9(2k7)+R17(3k9)+C12(10n) wirkt im oberen Frequenzbereich - dort ist der Widerstand R22 parallel zum C12 aufgrund des hohen Widerstandes 'wirkungslos' - anderes im unteren Frequenzbereich dort 'wirken' die Widerstände R9/R17 aufgrund ihres geringen Widerstandes praktisch nicht, sondern nur das R/C-Glied C12+R22.
Das Kurzschliessen von R9 bewirkt die Umschaltung der Zeitkonstanten von 70 µs (bei 19cm/s) auf 35µs (bei 38cm/s).
Wie/womit hasst Du eigentlich gemessen?
ich hab es jetzt auch kapiert, nachdem ich den Filter nachgerechnet habe: Je hochohmiger man R22 macht, desto weniger knickt die Frequenzgangkurve bei niedrigen Frequenzen ab. Da ja IEC keine Baßverstärkung im Aufnahmezweig macht, muß also ein großer Widerstand eingefügt werden, damit im Wiedergabezweig keine Baßabsenkung auftritt. Läßt man ihn aber weg, so hat man eine sehr große Verstärkung, die wahrscheinlich zur Übersteuerung führen würde.
Aber ich glaube, daß ich jetzt den Fehler gefunden habe:
In meinem Amp sitzt noch ein C4 von 820 pf (von der NAB 15/16- 17/8 - Entzerrung). Für die hohe Bandgeschwindigkeit müßte der Kondensator aber 220 pF betragen. Ich denke, dieser Kondensator ist zusammen mit dem dazu parallel angeordneten Widerstand für die Bedämpfung des Tonkopfes zuständig. Wenn hier eine falsche Dimensionierung erfolgt, könnte dies natürlich eine Resonanz im Hörbereich zur Folge haben.
Also wechsle ich jetzt erst einmal den Kondensator. Über Erfolg (oder Mißerfolg) berichte ich dann.
Auch jeden Fall bedanke ich mich bei Dir ´recht herzlich für Deine Diskussionsbereitschaft und Deine Bemühungen. Ich habe mal wieder etwas dazu gelernt.
MfG Armin
Jetzt kann ich vollen Erfolg vermelden:
Nach Austausch von C4/C14 erhalte ich einen Frequenzgang von +/- 1 dB zwischen 250 Hz und 16 kHz. Übrigens - ich messe mit einem neuen Referenzband von Bluthard und zwei NF- Millivoltmeter von Trio bzw. Hytec.
Gestern habe ich etwas unbedarft vom betreffenden Kondensator geschrieben. Jetzt habe ich noch einmal nachgelesen.
Die Induktivität des Tonkopfes bildet mit dem Kondensator (und dem parallel- Widerstand) einen (bedämpfeten) Schwingkreis, der die Verluste des Wiedergabekopfes (Spalt-, Wirbelstrom- und Kontaktverluste) bei hohen Frequenzen ausgleichen soll.
Wenn also der Kondensator zu hohe Werte aufweist, so rutscht die Frequenz
f = 1 / (2pi*Wurzel(LC)) zu geringeren Werten.
So- jetzt muß ich nur noch herausfinden, warum der rechte Kanal mehr rauscht als der linke Kanal und dann ist die Maschine wieder top.
MfG Armin
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