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Bandwickelmotoren des B215

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    Bandwickelmotoren des B215

    Heute hatte ich ein B215 von 89´auf dem Tisch- bereits mit den schmalen Tasten. Das kam (dem Staub nach zu urteilen) aus einem langem Dornröschenschlaf. Nach dem Anstecken... nur eine rote LED. Keine Taste, keine Reaktion. Also, die Schatztruhe geöffnet und festgestellt- hier war zuvor noch niemand.

    Durch einen Zufall an den Stecker -Power in- des Prozessorboards gekommen und es wurde hell. Ja, Silber oder versilbert + Oxidation = null Kontakt. Nach der Reinigung und einer Revision einen Testlauf gewagt: Play hat funktioniert; Vorwärts/Rückwärts leider nicht. Es läuft an, bleibt stehen- jeder Tastendruck das gleiche Spiel.
    Also, meine Lieblinge die Escap Motoren. Merkwürdigerweise hatte ich nun 3 verschiedene Versionen auf dem Tisch: 2x Gleitlager, 2x Kugellager und nun innen Gleitlager, vorne Kugellager.

    Mich hat schon immer die Art und Weise gewundert, wie das Kunststoffhinterteil mit den Kontaktzungen im Gehäuse befestigt wurde. Nach der Wiedermontage habe ich das Hinterteil in die zuvor markierte Stellung gebracht. 12V eingestellt und getestet.
    Der Motor läuft leise, nicht allzu schnell und benötigt dabei 12mA im Leerlauf. Auf Last sind es dann ca. 240mA. Eine Eingebung bat mich dann mal die Position zu verdrehen- und das war dann erstaunlich.
    Er wurde zunächst langsamer, dann schneller bis zu einem Peak bei 100mA. Hier war die maximale Geschwindigkeit erreicht.

    Ich habe dann beide Motoren eingebaut und getestet. Tja, das waren keine 60s mehr bei einer C90 Cassette. Turborasant. Allerdings mit Pferdefuss:
    - bei Stop können die Wickelkerne nicht so schnell stoppen; es passierte, dass sich ein Kern einfach weiter abspult (ungebremst)
    - an den Enden wird es so rasant, dass die Lichtschrankenabschaltung keine Chance mehr hat
    - die Bandstraffung funktioniert nicht. Ohne Tape dreht sich nichts.

    Nun gehe ich davon aus, dass Escap bei diesen Motoren über die Drehung eine bestimmte Einstellung in Bezug auf Drehzahl und Drehmoment vornimmt. Ist der Motor eingestellt, wird mit einer heissen Spitze der Kunststoff in den Bohrungen geschmolzen und damit die Lage fixiert.

    Nun meine Frage: wer von euch kennt sich mit diesen Motoren aus? Was könnte oder sollte die richtige Einstellung sein? An welcher Stelle "altert" der Motor, so dass es zu diesen Wickelproblemen kommen kann?

    Ich denke, ein wichtiges Thema da es auf kurz oder lang jeden Motor der B215´s treffen wird.

    LG.
    Tom

    #2
    Hallo Tom,
    ich hatte schon mehrere dieser Motoren zerlegt, also Serie hatten die alle Gleitlager. Vielleicht haben die neueren Kugellager
    Die Motoren mit Sinterlager machen nach Jahren Probleme wegen zu großem Lagerspiel, vermutich durch Mangelschmierung.
    Beim Zerlegen ist es ganz wichtig den Zustand der Anschlußplatte zum Gehäuse zu makieren, wie du ja schon bemerkt hast. Sonst wird es schwer den richtigen Dremo Wert zu finden.
    Verschleiß findet noch am Kollektor, sowie an den Schleifern statt. Sonst wüsste ich nichts,

    Gruß
    siggi

    Ps. das kennst du? https://revoxforum.ch/forum/forum/st...-instandsetzen
    Revox Benutzer seit 1984

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      #3
      Moin,

      die richtige Einstellung von diesem komplexesten aller LW traue ich mir nicht zu, obwohl ich mal RFT gelernt habe.
      Ganz ehrlich…..
      Eintüten und zu Revox senden. (Falls die solch eine Bastelkiste überhaupt überholen)

      Dieses Laufwerk ist ja wie eine Bandmaschine gebaut.
      Mit Distanzscheiben, Drehmoment, Sensorik und so.
      Ein irre aufwendiges Meisterwerk.

      Währen die Japaner ihre Messingbuchsen in PVC gedrückt haben gab es nur rustikaleres (nicht filigran) aus dem ehemaligen Russland.
      Da wurde auch aus einem Stück gefeilt oder 8mm Stahl verbaut. Allerdings ohne aufwendige Sensorik.

      Liebe Grüße,
      Bernd

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        #4
        Moin,

        die Wickelmotoren werden bei Revox überholt und mit Kugellager ausgestattet. Das geschieht im Tausch mit den alten Motoren. Danach sollte wieder Ruhe sein für die nächsten 40 Jahre .

        Kommentar


          #5
          Nun ja, es wurde von Menschen gebaut- also kann´s ein Mensch auseinander nehmen was habe ich beim Zerlegen gelernt? Die mit zwei Originalkugellager sind dermaßen leichtläufig, das sie selbst 0 Bremswirkung entwickeln. Der Motor besteht aus einer Wicklung mit Abgriff und einem Permanentmagneten. Keinesfalls ein "Wunderding". Die Abgreifer sind sehr sensibel und laufen minimal ein. Ebenfalls normal. Wenn wir bei Sinterlagern und der Welle von Spiel reden... dann im "Mü"-Bereich.

          Ein Standardkugellager passt da leider nicht, da es von Haus aus zu viel Spiel hat. Aber wo liegt nun das Problem? Die Schaltung steuert den Transistor über den IC auf- und gibt somit den Strom vor. Wickelteller und Lichtschranken nehmen die Drehzahl ab. Gut, beim Straffen reden wir von 0.7V und beim Spulen von 13V. Die Frage: warum bleibt es beim Wickeln stehn? Und warum funktioniert die Bandstraffung manchmal nicht?

          Das darf eigentlich nicht sein, dass zwei 200€ Motoren bei dieser Kleinbelastung den Geist aufgeben, wenn bei einem Aiwa nach 30J grade mal ein Gummi für 3€ defekt wird.

          Jedenfalls war meine Befürchtung, dass bei einer gewissen Schaltvorgabe eine bestimmte Drehzahl oder Taktzahl der Wickelteller erreicht werden muss.

          Ich habe testweise nach dem Reinigen zunächst die Kugellagerkandidaten auf 40mA bei 12V einjustiert und verbaut. Spulen war richtig rasant, nur die Bremswirkung war nicht ausreichend. Da hat sich das Tape abgewickelt.
          Alles wieder zerlegt und die beiden Motoren der Lager/Sinterlagerkombi auf 40mA eingestellt. Seitdem läuft es anständig.

          Ok... die Motoren beginnen mit ca. 10mA bei 12V, langsames Drehen und gutes Drehmoment. Das geht dann bis ca. 110mA im sozusagen Turbomodus mit deutlich weniger Moment. Danach geht der Strom auf 220mA bis Stillstand... über diese Schwelle dreht er dann in die falsche Richtung.

          Übrigens: die Grundeinstellung war bei meinen Motoren bei 10-12mA; da kann man sich die Markierung sparen.

          Ebenfalls erstaunlich... mein 89er Tape macht keinen Bandzug beim Einlegen der Kassette; ist auch nicht messbar. Sobald ich Play drücke wird ganz kurz gestrafft. Das Ältere mit einer 2800 SNR macht dies beim Einlegen.

          Ich möchte nur hinter die verbaute Technik kommen. Warum ist was so. Klar kann ich alles zu Revox geben; a) habe ich keinen Gelddrucker, b) bin ich kein Sammler und c) interessiert mich einfach die Technik dahinter.

          Servus
          Tom

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            #6
            Hallo Tom,

            Du hast den Kommutierungswinkel auf früh gestellt und damit nicht nur die Drehzahl, sondern auch Strom und Leistung des Motors erhöht. Die Bürsten können schneller verschleißen und/oder werden überlastet.
            Die Wickelmotorenstromregelung, wenn sie korrekt arbeitet, ist für diese hohen Werte nicht ausgelegt und kann somit nicht richtig funktionieren, der Motor bekommt keinen höheren Strom.

            Gruß Kristian

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              #7
              Weiß jemand, wie die elektrischen Parameter bei richtigem Kommutierungswinkel bei diesen Wickelmotoren aussehen müssen?

              Gruß Jürgen

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                #8
                Klar, Revox Villingen weiß das.

                Liebe Grüße,
                Bernd

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                  #9
                  Nun, dass Villingen das weiß ist logisch; auch dass die es sicher wie neu hinbekommen. Nur wenn die Antwort immer so lauten würde, könnte man das Forum schließen. Es geht einfach darum, dass ich dahinter kommen möchte wie diese Technik mit den Motoren aufgebaut ist. Und eben warum diese Motoren mit dem Alter genau die Straffung nicht mehr schaffen. Das liegt nicht allein nur am Sinterlager. Oft merkt man hier eben keinen Widerstand und es geht trotzdem nicht.

                  Gruß Tom

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                    #10
                    Tja, Tom, das gleiche habe ich mir auch gedacht, als ich Bernds Antwort las. Solche Kommentare könnte man auch bleiben lassen.

                    Da hilft dann nur, die Lage experimentell zu bestimmen, oder die Motoren tatsächlich zur Überholung nach Villingen zu schicken. Wer weiß, wie lange es diese Möglichkeit noch gibt?

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                      #11
                      Hallo?

                      Bei Revox anrufen, den Wert erfragen!

                      Was daran soll ich mir sparen Jürgen62, @Rtom66
                      Wir können hier sonst auch noch 149 Beiträge, hätte und könnte, vielleicht und so weiter…
                      Oder ganz pragmatisch die fragen die es wissen.
                      Was ist da eurer Meinung nach falsch?
                      Und, warum dann das Forum schließen?

                      Muss ich nicht verstehen….

                      Gruß, Bernd
                      Zuletzt geändert von Hamburger123; 12.08.2022, 18:28.

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                        #12
                        Hallo Bernd, das ist auch keine persönliche Kritik. Ich war nur in der Annahme, dass es vielleicht Kenner der Materie gibt (ex Revoxianer...), die erklären können wie die komplexen
                        Zusammenhänge der beiden Wickelteller ablaufen. "Eben die fragen, die es wissen". Was wäre dann deine Intention für dieses Forum? Gruß, Tom

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                          #13
                          Hallo Tom,

                          ich kenne mich mit Revox und Braun Geräten gut aus.
                          Helfe gerne und so weiter. Nur beim Laufwerk von Studer/ Revox ist das zu sehr in die Tiefe. Und da gibt es meine zielorientierte Idee bei Revox anzurufen.
                          Das hier ganz einfach nieder zu schreiben. Ganz einfach…
                          Forum/ Austausch/

                          Gruß, Bernd

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                            #14
                            Ich habe mich nun mit den Motoren mal näher beschäftigt. Ein Hexenwerk ist ´s nicht... Im Modellbau gibt es Shims oder Ausgleichsscheiben mit 7x5mm im 0.1mm Abstufung. Bei den Kugellagern sind nur welche mit 3/7/3mm möglich. Von denen habe ich dann ein Set mit Kunststoff- und mit Stahlabdeckung erworben. Der Motor meiner Wahl hatte beidseits Gleitlager mit 3/7/4mm. Nach dem Entfernen der beiden Gleitlager habe ich bei jeder Seite mit 4Stk 0.25mm Shims ausgeglichen. Die Lager mit Kunststoffabdeckung waren vom Lauf besser geeignet. Mit einem zähflüssigen Kleber wurden diese in den Aufnahme fixiert.

                            Ein Axialausgleich wurde ebenfalls nötig, da sich das Maß geändert hat. Nach dem Zusammenbau den Leichtlauf getestet. Auf Position gedreht und mit rund 12V bestromt.
                            Richtig ist es, wenn a) die Drehrichtung stimmt und b) die Stromaufnahme bei ca. 13mA liegt. Danach den Anlauf bei 0,5V geprüft.

                            Nach dem Start des Decks war zuerst der Bandzug erkennbar.
                            Die meisten Tapes lassen sich problemlos spulen. Jedoch gibt es -zumindest bei mir- Sorten, bei denen es irgendwann unter dem Spulen stoppt. Nun, manche Tapes sind eben so alt wie das Deck. Werden bei euren B215 alle Cassetten einwandfrei gespult oder gibt es da ebenfalls "Ausreißer"?

                            Servus
                            Tom

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                              #15
                              Hi Tom,

                              welche deiner Kassetten stoppen? Ich würde es gerne probieren...wenn ich denn eine von dennen habe.

                              Ans stoppen kann ich mich nicht erinnern, aber manche Kassetten spulen zickig - im Sinne wie das spulen wird abgebremst und danach wieder glatt/schneller.

                              Gruß
                              Borut

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