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    Aussteueranzeige

    Hallo,
    bei meinem A77 zeigt die eine Aussteueranzeige nur noch schwach an. Woran kann das liegen. Hat sowas schon mal jemand gehabt. Es ist ein A77 MKII.
    Danke
    Spacewendy

    #2
    Da kann es eine Reihe von Gründen geben.
    Du schreibst nichts von Irregularitäten bei Aufnahme und Wiedergabe, weshalb ich annehme, dass da alles soweit in Ordnung ist. Damit kommt eigentlich nurmehr der gehörig simple Anzeigeverstärker oder das Messwerk selbst in Frage.

    Deshalb:
    Aufnahmewahltasten drücken, einen Sinuston 1 kHz mit 0dBVU auf den Kanal des funktionierenden Messwerks auflegen und mit einem Vielfachmessinstrument (dessen Genauigkeit reicht hier allemal) die Spannung zwischen den Messwerkszuleitungen rot und blau (auf dem VU-Print) oder den diesen Anschlüssen zugewandten Seiten von D354 und D353 bzw. D352 und D351 messen (je nachdem, welcher Kanal der funktionierende ist). Wert merken und dann den anderen Kanal (alles sonst wie oben) beaufschlagen. Messwerk schlägt nicht aus -wie du schreibst. Spannung am angegebenen Ort messen; der Wert sollte über den Daumen dem eben gemerkten entsprechen.

    Wenn nicht (Messwert weicht dramatisch ab: etwa nur ein Zehntel des anderen),
    dürfte das Einstellpoti des Messverstärkers (Schleifer/Schleifring) oxidiert sein (P504 auf Print Aufnahmeverstärker), kalte Lötstelle haben o.ä.. Dies ist dann ein Fall für nähere, ggflls. private Erläuterungen, damit dir durch ungeschickte Manipulationen nicht die Eichung der Messwerke über die Klinge geht.
    Ich setze das gerne auch hier auseinander, das kostet aber etwas Platz... Bis dahin empfehle ich dir Zurückhaltung.

    Wenn ja (Messwert ist über den Daumen derselbe),
    hast du möglicherweise ein unangenehmeres Problem, denn dann dürfte das Messwerk ein mechanisches Gebrechen haben (dejustierte Drehspule, Eisenspänchen im Drehspulenspalt, verbogene Messwerksachse oder so etwas), denn es bewegt sich ja, wie du schreibst. Leute mit Uhrmacherfingern und -augen neben dem sonstig erforderlichen Wissen können so etwas mitunter reparieren. Ob du dazu zählst, musst du entscheiden.
    Ansonsten ist zu versuchen, ein neues, neues altes oder altes gebrauchtes Messwerk zu erwerben.

    Sollte dich der Mut verlassen: Revox-Service deines Vertrauens.

    Wenn du weitere Fragen hast, stelle sie; ich helfe gern.

    Hans-Joachim

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      #3
      Lieber Hans-Joachim,

      das hat man nun davon, wenn man sich als Spezialist zu erkennen gibt.
      Beim Lesen Deines letzten Beitrages ist
      mir das kleine Problem mit meiner A 77 wieder
      eingefallen. Vielleicht gibt es dafür eine einfache Lösung?
      Das Problem:

      Um Pegelgleichheit bei der Aufnahme zwischen links und rechts (Stereobalance) zu erreichen,
      prüfe ich in Abständen die Stellung der Aussteuerungsknöpfe mit Hilfe von Testtönen.
      Nun ist es so, dass bei gleicher Instrumentanzeige die Stellung der beiden Stellknöpfe leicht voneinander abweicht.
      Z.B. Links Stellung 6 3/4, Rechts Stellung 6.
      Ich habe hilfsweise kleine papierne Klebeflecken aufgebracht um mich daran zu orientieren.
      Im Grunde nur ein kosmetisches Problem oder mehr?

      Peter M. Heyde

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        #4
        Hallo Peter,

        im Posting zuvor (von heute Nacht, Schlaflosigkeit ist mein Metier) sprach ich von den internen Trimmern auf den entsprechenden Prints. Wenn hier signifikante Unterschiede zu 'beobachten' sind, sollte man dem Grund nachgehen.
        Die Eingangspotis aber haben ohnehin einen miesen Gleichlauf, da solltest du dich nicht wundern. Drehe sie auf den oberen Anschlag und lege einen 1-kHz-Ton, 0dBVU-Anzeige auf den unempfindlichsten Eingang. Beide Messwerke sollten bei gleicher Eingangsspannung gleich ausschlagen.

        Man dsieht dann, woran man ist. Rückschlüsse auf den Kopfzustand sind hier nicht möglich (also auch nicht zu befürchten).

        Hans-Joachim

        Hans-Joachim

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          #5
          Lieber Hans-Joachim,

          vielen Dank.
          Laie, der ich bin, habe ich folgendes gemacht.
          1kHz , auf dem PC generiert, auf den ganz aufgedrehten linken Kanal gelegt (ist meiner Beobachtung nach der sensiblere)und bis 0 db ausgesteuert. Dann den rechten Kanal ganz aufgedreht. Oh Wunder: beide Instrumente stehen präzise bei 0 db.
          Kann doch aber eigentlich nicht sein oder sind die Potis über die "Einstellweg" hinweg tatsächlich so ungenau?
          Hilft säubern?

          Gruß

          Peter

          (Abends ein-zwei Glas Rotwein wirken wunder!)

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            #6
            Lieber Peter,

            das ist ganz normal, also keinerlei Aufregung. Ich habe beim seinerzeitigen (gebrauchten) Erwerb meines Studer 269-Pultes (kostet noch heute, technischer Stand des Jahres 1978, ordentlich Geld wegen seiner Qualität und trotz existierender Mängel, damals neu rund 50 kDM) einmal alle Panpots (Doppelpots, eine Bahn positiv, andere Bahn negativ logarithmisch) auch messtechnisch auf elektrische Mitte gebracht. Da stand kein Potknopf auch nur annähernd in der Mitte.... Und für ein 269 bekam man damals 35 Stück der A77.
            Der Gleichlauf selbst abgeglichener Stereopotentiometer (in einem Gehäuse) lag im besten Falle bei +/- 3 dB, der Unterschied konnte also im Verlauf durchaus 6 dB ausmachen. Billigere Typen kamen auf einen Gleichlauf von +/- 6 dB, Unterschied also bis 12 dB (Pegelverhältnis 1:4!!). Und im Falle zweier separater Potis sollte man diese Ansprüche an einen Gleichlauf noch einmal zurückschrauben. Indes: Potis der relativen Hochwertigkeit der Preh-Eingangssteller einer A77 dürften heute nur mehr schwer zu bekommen sein.

            Mir liegt auch noch etwas -zumindest hier- Ketzerisches auf der Zunge: Einer der mich an digitalen Pulten beim Umstieg vor Jahren faszinierender Sachverhalt war die mir bis dahin in dieser Konsequenz bei analogen Pulten nie begegnete Genauigkeit der Einstellorgane. Auch das ist ein Sachverhalt, der beim professionellen Umgang 'vorklanglich' eine erhebliche Rolle spielt, wenn ein Ergebnis kalkulierbar sein soll.

            Hans-Joachim

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              #7
              Hallo Hans-Joachim,
              Danke für die Rasche Antwort. Ich werde es mal mit messen versuchen. An den aufnahmen ist nichts zu erkennen. Das besagte Instrument schlägt nur sehr schwasch aus. Da ich nichts verändert habe ist die Idee mit der klaten Lötstelle oder der Oxydschicht am Poti schon ganz richtig. War auf einmal da, so von jetzt auf gleich.
              Gruss
              Ralf

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                #8
                Lieber Ralf,

                wenn das so ist, wie du schreibst ("jetzt auf gleich") spricht eigentlich alles dafür, dass die Oxidation den Ärger verursacht. Sieh dir mal das ensprechende Poti (hinter den abgeklebten Löchern) an: Sollte der Schleifer schwarz oxidiert sein sein, sind wir sicher schon an der Sache dran.

                Hans-Joachim

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                  #9
                  Hallo Hans-Joachim,

                  sorry, welche abgeklebten Löcher meinst Du? Es ist ein MK II. Und ich kenne nur die Potis auf den Aufnahmeverstärkern. Ist mir da was entgangen, habe ich da was übersehen?

                  Danke
                  Ralf thinker

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                    #10
                    Lieber Ralf,

                    übersehen hast du diese Potentiometer vielleicht nicht gerade, denn so öffentlich geben sie sich nicht zu erkennen. Dafür muss das Gerät schon aus dem Kasten gehoben werden, was dir offenbar nicht so vertraut ist.
                    Du findest dann auf dem Alublech der Frontseite (Spulen liegen horizontal!) ein aufgeklebtes Siegel vor, das die Zugangsbohrungen sämtlicher Einstelltrimmer nicht nur bezeichnet, sondern auch verschließt. Dort befindet sich der Zugang zum Eichungpoti der 'Aussteuerungsmessverstärker' (Meter Calib.). Den Zustand dieser Trimmer kann man sich ansehen und dann die Wahrscheinlichkeit dessen taxieren, was ich neulich schrieb: Kalte Lötstelle auf dem Print oder Oxidation innerhalb des Pots.

                    Blindwütig an den Stellern herumzumanipulieren geht natürlich nicht an, weil dir dann die Maschine komplett aus Einmessung geraten könnte. Mit Fachwissen und Bezugsband hast du sie zwar in Minuten wieder drin. Aber ohne?
                    Auch und gerade bei analogen Bandgeräten muss man immer wissen, was man tut, wenn man eine solide betriebliche Einmessung durchführen will.

                    Anderersits gilt dann aber auch, dass man dann und nur dann zu jeder Zeit zu garantieren vermag, dass das Gerät auch wirklich so läuft, wie es soll.

                    Ich habe daher bei meinen A77ORF vor jener 'Tafel' mit den Einstellpotis (und HF-Fallen) das Holzgehäuse ausgesägt (der Sammler wendet sich mit Grausen, der Praktiker sagt "aha"!) und lederhosengleich mit einem Scharnier zur Klappe umgestaltet. Diese Klappe wird geöffnet und gibt den sofortigen Zugang zur Vormagnetisierungs-, Pegel und Entzerrungseinstellung frei. Bei mir war dies notwendig, weil ich vor 25 Jahren natürlich mit DOLBY-A-Prozessoren arbeitete, für deren einfandfreie Funktion die Bandmaschine als Vierpol ohne Frequenzgang- und Pegelverzerrungen arbeiten muss.

                    Folge: Noch heute faszinieren mich meine Bänder von damals, weil sie noch immer und ausnahmslos zu erkennen geben, welche Sorgfalt, ja Liebe ich auf die Einmessung von Bandgerät und Dolby verwendet habe: Der DOLBY-Pegel steht -bayerisch- 'wie eine Brezen'. Und dies bei Einmessungen, die bitte nicht im Studio, sondern in Sakristeien, Turnhallen, Toilettenabseiten, Gängen, Treppenhäusern etc. pp. bei +32 oder -7°C abzuwickeln waren. Dass man da anderweitig andere Erfahrungen machen konnte, wüsste ich durchaus zu berichten...

                    Auch meiner G36HS habe ich so die Sporen gegeben: Im profilierten Kofferboden befinden sich zwei Löcher, durch die man mit einem speziellen Einstellwerkzeug (Holzstab) die Vormagnetisierungspotis auf dem HF-Print erreichen kann, ohne den Boden abschrauben zu müssen...

                    Frage: Wie handhabt ihr eigentlich in eurer Praxis die Einmessproblematik? Wenn ich heute Analoges kopiere, wird zuvor grundsätzlich die selten in Betrieb befindliche (ich bekenne das offen...) Analogapparatur durchgemessen.
                    Vertraut Ihr auf eure Ohren, kontrolliert ihr (wenn ja, wie) regelmäßig die Vormagnetisierung bzw. Frequenzgang (und Klirrfaktor)?

                    Ich bin halt neugierig...

                    Hans-Joachim

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                      #11
                      Hallo Hans-Joachim,
                      Danke noch mal für die Tolle und präzise Antwort.
                      Man erkennt sofort den Fan und Experten. Ich schau mir das am Wochenende mal an. Vielleicht fällt mir bis dahin noch die Eine oder Andere Frage ein.
                      Gruss
                      Ralf jump

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