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Mehrmaliges Überspielen von Tonbändern

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    Mehrmaliges Überspielen von Tonbändern

    Liebe Revoxfreunde

    Meine PR 99MKII benutze ich in erster Linie als "Zwischenspeicher-Medium", dh. ich nehme - bei Abwesenheit - auf Tonband auf (wegen der langen Aufnahmezeit) und überspiele dann auf Cassette.

    Grundsätzliche Frage hierzu:

    WIE OFT KANN MAN EIN TONBAND ÜBERHAUPT ÜBERSPIELEN OHNE DEUTLICH HÖRBARE KLANGEINBUSSEN?

    Vielen Dank und Gruss

    Urs

    #2
    Hallo Urs,
    diese Frage läßt sich sicherlich nicht mit einer Zahl beantworten, da zu viele Faktoren eine Rolle spielen, wie z.B. Art, Qualität und Zustand des Bandes, Lagerung, Zustand der Maschine, deren Tonköpfe und vor allem das persönliche Hörempfinden und Qualitätsanspruch. Dieser ist z.B. bei klassischer Musik oder Sprachaufnahmen (Hörspielen) grundsätzlich höher einzuordnen als bei Popmusik.
    Viele Grüße
    Marc
    http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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      #3
      Salut Marc

      Danke für Deine Antwort, wenngleich ich mir der verschiedenen Faktoren natürlich bewusst bin, welche die Anzahl der Überspielungen und damit die Qualität der Aufnahmen beeinflussen.

      Ich wollte eigentlich lediglich eine grundsätzliche Angabe. Denn ein befreundeter Tontechniker hat mir letzthin erklärt, dass man für Studionaufnahmen die Bänder nur in den seltensten Fällen zwei- oder mehrmals überspielt.

      Ich selbst, der ich viele Hörspiele aufnehme, habe ein (neues) EMTEC LPR 35 bei (meistens) 19cm/s und bei einem recht guten Zustand der Maschine/Tonköpfe sowie fachgerechter Lagerung der Bänder mindestens schon 20 Mal überspielt und noch überhaupt keine Qualitätsinbussen ausmachen können.

      Also einfach "über den Daumen gepeilt": bis zu 20, 30 Mal Überspielen möglich oder sogar bis zu 200, 300 Mal?

      Was habt Ihr da für Erfahrungen gemacht?

      Danke und Gruss aus der Schweiz

      Urs

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        #4
        Hallo Urs,
        um direkt zu antworten, ich schätze mal, so um die 100 Überspielungen müßten schon ohne allzugroßen hörbaren Qualitätsverlust "drin" sein, bei guter Behandlung. Klar, im Studiobereich werden andere Maßstäbe angelegt, da kommt's ja auch nicht auf die Mark (Franken, Euro, oder was? breites_ an. Das Emtec-Band verwende ich auch, überhaupt halte ich BASF-Bänder für die besten. Aber im Jahr 2002 wollen neue Bänder halt bezahlt sein winken Ich bin zwar selbst noch ein Neuling im Tonbandhobby, kann mich aber dran erinnern, daß mein Vater früher nur zwei oder drei Bänder hatte, die er immer wieder überspielte. Sie klingen heute noch sehr gut... lächeln Mal sehen, was die anderen so berichten können...
        Viele Grüße
        Marc
        http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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          #5
          Hallo!
          Um die Profis mal wieder zu Wort kommen zu lassen:
          Dort, wo noch analog gearbeitet wird, werden die Bänder nur einmalig bespielt - da spielen viele Dinge mit rein: die Kosten für das Band sind geringer als die Zeit, die man benötigt, um ein Band wieder richtig - d.h. NICHT in der Maschine mit dem Löschkopf - zu löschen. Man denke nur an die "gelöschten" Tapes im Watergate-Skandal. Die ganz besonderen Profis stecken die neuen Bänder erst mal in ein Löschgerät, wo wirklich alle Kristalle sauber ausgerichtet werden und der Aufnahmekopf ideale Voraussetzungen hat.
          Wir Amateure(?) sind aus Kostengründen eher kompromissbereit und überspielen die Bänder. Ich habe durchaus oft genug erlebt, dass ein bespieltes Band nicht einwandfrei zu löschen war, weil die Aufnahmepegel sehr sehr hoch waren. Kann jeder selbst probieren: Aufnahme auf bespieltes Band, Eingänge zu und Hinterband abhören. Hört man dann die vorherige Aufnahme ganz dezent??? Meistens wirds im Bandrauschen untergehen - den Profis reicht das halt nicht.
          Ich bespiele die Bänder auch meistens nur 1 oder 2 mal, weil ich sie danach ins Archiv stelle.
          Aber um endlich auf den Ausgangspunkt zurückzukommen: Wenn das Band wirklich mechanisch am Ende ist, wird man das sicher hören - lange vorher messen können.
          Schönes Wochenende!!

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            #6
            Hallo Revoxler,
            da sind wir wieder bei dem Punkt, den ich eingangs erwähnte: alles ist subjektiv, eine Frage des Qualitätsanspruchs und des persönlichen Empfindens! Ich als Amateur (bitte beachten: Amateur von lat. amare = lieben!) benutze meine Tonbandmaschine ja nicht als fanatischer High-Ender, der davon das absolute Maximum an technisch machbarer Wiedergabetreue erwartet. Vielmehr ist es der Hang zum Nostalgischen, der Charme, den die Maschine selbst und ihr besonderer satter Klang verbreitet! Das sind zumindest meine Beweggründe. Ich glaube, daß (heutzutage) im non-professional Bereich sich kaum jemand findet, der maximale Qualität und Wiedergabetreue als Argument für den Einsatz einer Tonbandmaschine anführen wird.
            Allen Gleichgesinnten (und auch den anderen)schönes Wochenende! jump
            Marc
            http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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              #7
              Hallo Marc!
              Genau so ist es - es ist (zumindest bei mir) eine Mischung aus Nostalgie und Überzeugung.

              Ich erfreue mich auch an den immer noch guten Klangergebnissen und habe so meine Bedenken, wenn ich an DAT oder ähnliche Verfahren denke.

              Wie sagte ein massgeblicher Mitarbeiter des Bayrischen Rundfunks zum Thema Archivierung und DAT: Nein danke, wie wollen die Bänder ja irgendwann wieder abspielen .... für Reportagen, zum Schneiden usw ist DAT die 1. Wahl - aber nicht im Archiv!

              Und das ist ein anderer Gesichtspunkt bei den Profis.

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                #8
                Hallo,
                das ist ein Argument, das ich nur bestätigen kann... einige meiner ersten gekauften CDs (ca. 1987) zeigen bereits Zersetzungserscheinungen in der Metallschicht, was sie UNBRAUCHBAR macht, während ich das Tonband, auf das mein Vater am 21.7.1969 den Fernsehton zur Mondlandung per Mikrofon aufnahm, immer noch problemlos abspielen kann! Auch wenn ich's (ehrlich gesagt) mittlerweile auf CD gebrannt habe ha!
                Viele Grüße
                Marc

                <small>[ 15. M&auml;rz 2002, 22:45: Beitrag editiert von: Marc Lesselberg ]</small>
                http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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                  #9
                  Hallo Revoxer,

                  nun wenn ich wirklich alte Tonbandamateur-Aufnahmen mithöre kann ich sagen, dass die Bänder hören sich nicht schlecht wenn die Aufnahmen mehr oder weniger richtig gemacht waren. Die meisten damals gemachten Fehler waren, meiner Meinung nach, entweder Unter- oder -Übersteuerung (Rauschen bzw. Klirren) und magnetisieren Köpfe (keine Höhen, leises "blubbern" im Bassbereich). Ausserdem ist es manchmal nötig, den Azimuth zu dem bespieltem Band zu korrigieren, sowie später im PC den richtigen Tonhöhe zu suchen (hierzu ist ein Brummen sogar nicht schlecht =&gt; 50 Hz-Referenz!). Die fast 40 Jahren Master-Aufnahmen hören sich auch heute sehr gut. Ich denke mann braucht nicht zu viel Gedanken über Tonhöhenverluste usw. machen.

                  Ich habe auch manche Agfa PER 525-Rundfunkbänder, eine davon wurde so viel gespielt, dass man schon die Abnutzungs-Spuren zu sehen sind. Und ja, die lasst sich nur schwierig vollkommend löschen. Ein Löschgerät ("Bulk-Eraser") würde mir hier sehr hilfsreich! -- Ansonsten ist auch dieses Band relativ OK.

                  Eine Voraussetzung jedoch für eine möglichst gute Wiedergabe solcher Bände, ist wie üblich, tadellos gereigneter Bandlauf und korrekt entmagnetisierte Tonköpfe.

                  Die mechanichen Bandlaufprobleme (Staub, klebrige Bänder)scheinen mit der tatsächlicher Wiedergabe nicht viel Einfluss zu haben, wenn sie nicht zu ausgeprägt sind.

                  Was auch hierzu natürlich nur hilft ist ein Umspulen bevor man den alten Band reproduziert.

                  Viele Grüsse,

                  Edi Zubovic, Crikvenica, Kroatien kopfhöre

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