schon länger dabei, aber erst jetzt eine erste bzw. zweite „offizielle“ Mail. Seit Anfang 2003 schaue ich - zunächst als Gast, seit August 2003 auch registriert - regelmäßig beim Forum vorbei. Dabei mit Interesse die verschiedenen Veröffentlichungen zu bestimmten Themen lesend. Manchmal mit einigem Erstaunen über die unsachliche und emotionale Form, die Diskussionen hier annehmen können. Keine Kritik, nur Feststellung. Revox scheint bei vielen Teilnehmern ein stark emotional besetztes „Männer“-Thema zu sein. Mit einiger kritischer Distanz kann ich das durchaus nachvollziehen.
Auch mir zuckte es so manches Mal in den Fingern, aber Zeitmangel ließ eine ensprechende Reaktion dann doch nicht zu. Dabei kann ich zu einigen Punkten durchaus etwas beitragen. Wir werden sehen, was möglich ist.
Eine erste aktive Teilnahme am Forumsgeschehen ergab sich bei der Abstimmung zum Thema „Revidieren und Löschen von Beiträgen“. Das nunmehr offizielle Abstimmungsergebnis – unabhängig von der Höhe der Teilnehmer – entspricht auch meinem demokratischen Verständnis einer öffentlichen „Streitkultur“; ich wäre sogar noch weiter gegangen: einmal Veröffentlichtes bleibt unverändert. Lediglich Ergänzungen und Nachträge dokumentieren Entwicklung und Verbesserung wie in publizistischen und/ oder wissenschaftlichen Abläufen üblich. Das in diesem Zusammenhang von einigen Disskutanten deklarierte bzw. angemahnte geistige Eigentum an Selbstgeschriebenen (was ja nie in Frage gestellt wurde) entspringt als Idee eher einem einfachen verantwortungslos-radikalem Individual-Anarchismus („Ich kann mit meinen Sachen machen was ich will“) und entspricht weniger den allgemeinen Spielregeln eines gemeinschaftlichen Miteinanders, das sich in seiner Geschichte dokumentieren läßt. Das Thema ist abgeschlossen, ich möchte es nicht neu öffnen.
Ohne es hier besonders herausstellen zu wollen und somit lediglich eine weitere Listung meiner bescheidenen Aktivitäten im Forum, leistete ich bereits Anfang des Jahres eine Spende, um die Arbeit von Frank Schieschke zu honorieren. Obwohl mich selbst als eher passiven Nutzer sehend, erschien mir dieser Beitrag geboten, um den Fortbestand des Forums zu sichern. Einen kostenpflichtigen Zugang zum Forum mit all seinen Problematiken halte ich für nicht wünschenswert. An entsprechender Stelle wurde dazu von anderen bereits alles gesagt.
WEN'S INTERESSIERT: MEINE REVOX-BIOGRAFIE
Seit September 1975 besitze ich Revox-Geräte. Die im Forum erzählten Geschichten ähneln sich. Schlechte Erfahrung mit anderen Tonbandgeräten (hier Uher Royal de Luxe, mein Traum seit 1972, 1974 vom Ersparten durch Ferienarbeit gekauft und danach enttäuscht), Onkel beim WDR, der nur Revox als Alternative zuläßt, weitere Ferienarbeit als Schüler zur Anschubfinanzierung und mit Hilfe der Eltern die erste A77. 1979 folgte die zweite. Etwa 1980 wurde die erste A77 von einem Freund mit einer Laufwerkslogik nachgerüstet. Weitere Geräte aus meinem Besitz interessieren hier nicht. Als Student finanziell dann eine eher spartanische Phase durchlaufend bis 1989. Mit Aufnahme der Berufstätigkeit der Kauf von B250, B260 (mit RDS), B226 und B291. Etwas später kam eine B208 dazu mit einer B202 für die Infrarotansteuerung einer A77; 1990 der Kauf von B150 und B160 (die gingen übrigens nach dem Verkauf von Revox im Sommer jenen Jahres für den halben Preis bei Saturn Köln über die Ladentheke. Erste Anzeichen eines beginnenden Ausverkaufs.), gefolgt Anfang 1992 von einer der letzten B226 MK2. Diese Anlage ging ins Büro, wo sie heute noch steht. Die 200er steht immer noch zuhause.
Nun gab es eine eher beschauliche Phase in meinem Kaufverhalten. Schließlich mochte ich Revox immer wegen seiner Langlebigkeit. Gebaut für die Ewigkeit. Ich lebe mit meinen Geräten. Sie entwickeln Charakter. Der Hifi-Markt ging mit Beginn der 90ziger den Bach ´runter. Masse statt Klasse bis hin zum heutigen Geiz ist geil. Keine Gegensätze. Mich hat es nicht interessiert. Ich war gut bedient. Zwei Reparaturen wurden fällig an den beiden B226ern. Defekt des Lademechanismus. Ewigkeit ist relativ. Bei dem MK2 waren CDs nur noch mit großen Mühen abspielbar, bei dem älteren ging irgendwann die Schublade nicht mehr auf. Entsprechende Reparaturen bei Dabelstein und Lubos 1995 und 2003. Den B160 habe ich 1996 noch mit RDS nachrüsten lassen. Ebenfalls bei genannter Firma. Damals erstaunt, das so etwas noch geht bei einem Hersteller, den ich als fast nicht mehr existent wahrgenommen habe.
Seit Anfang 2003 ist erneut Unruhe eingekehrt. Nach einem Umzug viel mal wieder auf, wie schön Revoxgeräte der B-Serie aussehen. Klassiker. Ganz nach meinem Geschmack. Wunderbar mit Möbeln der Modernen Klassik harmonierend. Darüber hinaus gab es Handlungsbedarf: Platz für größere Boxen. Mehr Räume. Die Wiederentdeckung der Schallplatte. So in etwa. Und natürlich: Spieltrieb. Das Kind im Manne. Wieder zugelassen. Melancholie. Die Erinnerung an ein Damals. Geschichte. Werte. Bla. Alles mehrfach überlagert. Vieles davon fragwürdig. Und trotzdem.
Klar war dann schnell, das ich die Erweiterung auf meiner alten Anlage basierend durchführen wollte. Hat dann noch relativ viel Geld gekostet. Unter anderem bei Ebay. Es begann mit einem neuen RDS-Modul von Josef Scharf. Es folgten Lautsprecher Atrium MKIII, B203 mit späterem Software-Update auf B250/150, B291 (Günstig, da als Gebraucht-Gerät bei Revox Berlin mit einem halben Jahr Garantie für 370 Euro erstanden), B210 und 207, B200 und Power Cube. Den B250 habe ich noch mit einer MC-Option nachrüsten lassen (klar, da gibt es bessere Lösungen, aber keine elegantere!) zuzüglich eines Software-Updates für die Kommunikationsfähigkeit mit dem B200. Einige Wartungsarbeiten wurden in den letzten beiden Jahren an den alten Geräten ebenfalls fällig. Alles bei Dabelstein und Lubos. (Übrigens die Firma, bei der ich 1984 die erste Wartung an einer A77 durchführen ließ. Später in Berlin realisierten diese Arbeiten Drewitz und Kaulbach. Gibt es schon lange nicht mehr. Ebenfalls Geschichte.) Das investierte Geld für die Wartungsarbeiten wird heute kaum noch für den Kauf einer neuen Anlage ausgegeben. Freunde sind erstaunt. Sie haben recht. Ich habe einen Spleen. Ich bin ein Exot. Ich kenne die Laufzeiten meiner „Revoxe“: A77/1 ca.7.841 Stunden, A77/2 ca. 6.183 Stunden. Beide Turntables etwa 1.200 Stunden. Die analogen Geräte laufen allerdings seit 1991/92 bedeutend weniger. Es gab sogar Jahre der Nicht-Benutzung. Die CD wurde zum meistgespieltem Medium. Verschleißfrei. Keine Laufzeitenmessung.
MEINE POSITIONIERUNG IM SPANNUNGSFELD REVOX, QUALITÄT, RELATIVITÄT UND SUBJEKTIVITÄT: MEIN FAN-SEIN
Ich sammele Revox nicht. Für mich waren und sind diese Geräte vor allem Mittel zum Zweck. Sie sind da, laufen lange mit gleichbleibender Qualität und ich muß mir keine Gedanken machen. In der Regel. Über Qualitäten kann man streiten. Ist nicht wirklich mein Thema. Es geht um Musik.
Es gab dann eine Zeit so zur Jahrtausendwende, wo ich meinte, alle meine Tapes digital sichern zu müssen. Schutz vor einem bevorstehenden Verfall. Diese Aufnahmen sind unersetzbar. Sie haben keine hohe technische Qualität. 4-Spur. 9,5 cm/sec. Tonbandaufnahmen von 1972 bis 1992. Sparen war zu diesen Zeiten angesagt. Ca. 200 Tapes. BASF (bis 1978), REVOX (1975 – 1985), TDK (1978 – 1986), MAXELL 1986 – 1993). Sorgfältig zusammengestellt. Stück für Stück archiviert. Einzelaufnahmen aus Radiosendungen zusammengesetzt. Abseits des Mainstream. Schallplatten die damals schon rar waren und die es heute nicht mehr gibt. BFBS-Sendungen in der Regel. Hatten bereits bei der Ausstrahlung eine meist bescheidene Qualität. Meine Aufzeichnungsqualität war da ausreichend. Vom Gedanken des Digitalisierens habe ich dann Abstand genommen. Erledigt. Meine Bänder werden weiter altern. Irgendwann sind sie nicht mehr. Sie tun es mir gleich. Ewigkeit ist relativ. Die Erinnerung wird bleiben.
Wie aus meiner bisherigen Beschreibung ersichtlich, bin ich kein High-End-Freak. Wahrnehmung auf allen Ebenen ist subjektiv und extrem beeinflußbar. Habe in meiner Profession mit Leuten/ Firmen zu tun, die u.a. Audiostudios ausrüsten (WDR, EMI und andere große Produktionshäuser hier in Köln). Über die Probleme der High-Ender wird hier nur gelacht. Teure Kabel. Netzfilter. Handauflegen. Voodoo. Wahnsinn. Der ganze analoge (oder auch digitale) Irrsinn von selbsternannten Fachleuten in einer Welt, in der alle Daten digital erstellt werden. Da hilft auch kein nachträgliches Analogisieren. Digitale Qualität ist trotzdem schlechter geworden. Andere Gründe. Anderes Thema. Interessiert mich auch nur am Rande. Die Inhalte sind wichtig. Nur der vermittelte Inhalt ist wichtig. Er erzählt etwas über oder von Menschen. Und das ist gut. Schallplatte. Tape. CD. Alles geht.
Bei aller Ambivalenz zum Thema: Ich mag meine Revox-Geräte. Sie sind immer etwas besonderes geblieben. Wenn es auch nicht immer präsent ist. Wegbegleiter seit langem. Oder ist es nur ein sentimentaler Blick zurück? Mein Fan-Sein fällt mir nicht immer leicht.
Ich möchte nicht langweilen. Die längeren Ausführungen in meinem Schreiben dienen nicht nur meiner Vorstellung bei geneigten Lesern, sondern sind zugleich eine Reflexion/ Auseinandersetzung mit den quergelesenen Inhalten des Revoxfanforums. Ich habe viel gelesen. Und das zeichnet einen Fan ja auch aus. Vieles steht hier an falscher Stelle. Klar. Aber anders geht es jetzt nicht.
HIER NUN MEIN KONKRETES ANLIEGEN: PROBLEME B250 im Bereich Pre-Out, Speakers A und B
Die Lautstärke der Ausgänge A,B und Pre-out läßt sich mittels Sensitivity regeln. Angeschlossene Lautsprecher sind von daher in ihrer Leistungsabgabe angleichbar. Bei den Ausgängen Speaker A und B stimmt das. Nun meine Überraschung. Nach Anschluß des erworbenen Power Cube am Pre-Out-Ausgang und vergleichendem Hören mußte ich folgende Feststellung machen:
- Pre-Out alleine geschaltet läßt sich im Ausgangspegel mittels Programmierung anheben oder absenken;
- Wenn Speaker A oder B dazu geschaltet werden, verändert sich die Lautstärke auf Pre-Out ebenfalls. Sie wird bedeutend lauter oder leiser. Abhängig davon wie die Pegel bei A oder B über Sensitivity angehoben oder abgesenkt werden, ergibt sich in der Folge auch eine entsprechende hörbare Pegelveränderung am Ausgang Pre-out. In der Folge ist dieser Ausgang dann immer der „lauteste“ bei gleichzeitigem Hören von A oder B. Unangenehm, da die Power Cube im Esszimmer steht, wo es mir persönlich lieber wäre, wenn es da etwas leiser tönen würde. Bei getrenntem Hören der Ausgänge spielt das ja keine Rolle ...
Vielleicht kann mir im Forum jemand einen Tip geben, ob es sich hierbei bei um eine Fehlfunktion des Verstärkers handelt oder ob diese Erscheinung normal ist. Theoretisch könnte ich es ja verstehen, wenn Pre-out Einfluß auf A oder B ausüben würde (dann, wenn ich Pre-out mit einer generellen Vorverstärkung gleich setze ...). Aber das beschriebene Phänomen ist mir nicht logisch erklärbar.
Das Problem löst sich zum Teil für mich, wenn es mir gelingt, einen der raren B209 zu ergattern, um ihn in den Power Cube zu integrieren.
Ich bedanke mich für Eure Aufmerksamkeit und Geduld beim Lesen und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Olaf

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