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Revox Symbol Mk1 Frequenzweichen

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    Revox Symbol Mk1 Frequenzweichen

    Hallo Tonbandfreunde!

    Nach langer Zeit habe ich mal wieder eine kurze Frage:

    Ich möchte eventuell die Frequenzweichen meiner Symbol B Mk1 aufwerten, d.h. ich plane alle nicht verschleißfreien Bauteile (Bipolar-Elkos) gegen evtl. höherwertige MKP Typen auszutauschen.

    Hat jemand von Euch in diesem Bereich schon Erfahrungen gesammelt?
    Lohnt sich der Aufwand? Ist wirklich eine deutliche Klangverbesserung erreichbar wie es oft gepriesen wird?

    Meine Symbol sind soweit in einem sehr guten Zustand, die Sicken wurden erst letztes Jahr erneuert. Daher würde sich der Aufwand schon lohnen...

    Was bei der Sache etwas Probleme bereiten könnte, ist ein Bipolarelko mit dem seltenen Wert von 27uF (35V), den ich auf der Weiche entdeckt habe.
    Hat jemand eine Ahnung, wo man einen Bipolaren Kondensator mit diesen Werten herbekommt?

    Vielen Dank für Eure Hilfe!

    #2
    Hallo Silvio,
    Du kannst auch den Wert erreichen in dem Du z.B. 22uF und 4,7uF parallel schaltest. Diese Kombination hätte z.B. 26,7uF. Das würde voll in der Toleranz liegen.
    Gruß Frank

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      #3
      Genau.
      Durch Parallelschalten ist es möglich, auch "Exoten" zu ersetzen,
      wie sie beispielsweise gerne in Boxen englischer Hersteller vorkommen.

      In klanglicher Hinsicht sind Parallelkombis ohnehin vorzuziehen.
      Dabei genügt es in der Regel, nur für den kleineren Wert eine
      hochwertige Type einzusetzen.
      Das kommt einerseits nicht so teuer, ergibt aber trotzdem sehr
      gute Eigenschaften für das ganze Kombination.

      Vorteilhaft für alle Kondensatoren, die im Signalweg liegen.
      Bei denen, die gegen Masse gehen, ist das nicht ganz so wichtig.

      Grüße.
      Michael
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      So that when they turn their backs on you,
      You´ll get the chance to put the knife in.(Waters/Gilmour)

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        #4
        Hallo Revox-Freunde!

        Zu meiner ursprünglichen Frage möchte ich hier gerne noch kurz das Ergebnis präsentieren.
        Ich habe nun letztendlich meine Revox Symbol B (Bj. 1981) "generalüberholt" und bin vom Ergebnis her doch sehr positiv überrascht!
        Die Frage war, ob ein Austausch der alterungsemfindlichen Bauteile der Frequenzweichen, sprich Kondensatoren, eine Klangverbesserung hervorrufen wird.
        Die Sicken wurden bereits vor einem Jahr von einem bekannten Revox-Mann erneuert und nun habe ich alle Kondensatoren gegen hochwertige MKP-Kondensatoren der Firma Mundorf ausgetauscht. Gleichzeitig habe ich die Innenverkabelung durch Oehlbach-Kabel ersetzt und das Anschlußterminal gegen bessere Schraubklemmen ausgetauscht. Zusätzlich wurden die Klangsteller auf der Rückseite der Box außer Betrieb gesetzt.
        Was mir persönlich wichtig war, ist die Tatsache, daß ich das Layout der Weiche und das Gehäuse der Box nicht grob verändern wollte. Es sollte immer noch die Möglichkeit bestehen, die Symbol B wieder in ihren ursprünglichen Zustand zurückzuversetzten (und der Herr Studer und seine Männer haben sich bestimmt etwas beim Aufbau der Weiche gedacht ).

        Das klangliche Ergebnis ist sehr überzeugend: Der Höhenbereich klingt wesentlich transparenter als zuvor! Bei Musikstücken mit Akzentuierung im Bereich der Percussion läßt die Symbol B diese Instrumente nun wesentlich deutlicher erscheinen. Eine wahre Wonne.......
        "Leider" läßt sich aber nun dadurch auch das Grundrauschen in leisen Passagen bei älteren analogen Aufnahmen deutlicher wahrnehmen.
        Dagegen klingt aber die selbe Aufnahme bei lauteren Passagen nun um Welten räumlicher.
        Der Bassbereich klingt im ersten Moment zurückhaltender als zuvor. Bei längerem Hören jedoch stellt man fest, daß die Bässe prägnanter und vor allen Dingen klarer erscheinen als zuvor und daß nun das "gewöhnte unpräzise Bass-Wummern" der Box fehlt.

        Ich bin weiß Gott kein High-End-Fanatiker, aber diese Investition (180 Euro Bauteilkosten + Zeitaufwand) hat sich meiner Meinung nach hoch rentiert. Es macht alleine aus technischer Sicht schon Sinn, fast 25 Jahre alte Elektrolytkondensatoren zu erneuern, die ja für ihre Alterungsprobleme bekannt sind.
        Und es macht sehr viel Freude, wenn ich nun mir bekannte Musik anhöre und plötzlich Instrumente entdecke, die man vorher gar nicht wahrnehmen konnte.

        Und nun hier noch ein paar "Bildchen":


        1) Die "Patienten": Revox Symbol B Mk1 Bj. 1981:


        2) Die Symbol "nackt":


        3) Die Weiche im Originalzustand (Box 1):


        4) Die Weiche nach der "Operation" (Box 2):


        5) Und zum Schluß: Anschlußterminal neu und alt:


        Viele Grüße

        Silvio

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          #5
          Erstmal herzlichen Glückwunsch zum neuen Hörerlebniss!!

          Zitat von Neumanns
          ......Zusätzlich wurden die Klangsteller auf der Rückseite der Box außer Betrieb gesetzt......
          Wie hast Du den Klangsteller denn ausser Betrieb gesetzt?
          Ich nehme an, das es sich um Potentiometer handelt.
          Die haben einen Wert zwischen xOhm und YOhm.
          Wenn Du diese Widerstände ganz weglässt kann das auch nicht richtig sein.
          Auf welchen Widerstandswert hast Du die Weiche gesetzt?

          Gruss Frank
          Gruß Frank

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            #6
            Hallo Frank und Revoxfreunde!

            Die Klangsteller der Symbol B sind keine direkten Potentiometer, sondern im Prinzip mehrstufige Schalter, die je nach Schaltstellung einen entsprechenden festen separaten Widerstand in die Schaltung der Frequenzweiche einbinden.
            Damit können die Mitten und Höhen stufenweise abgesenkt werden.
            Im Null-Zustand, d.h. keine Absenkung, wirkt dieser Schalter im Bezug auf die Schaltung der Frequenzweiche als Kurzschluss.

            Daher habe ich den Funktionseingang der Schalter auf der Weiche "diskret" kurzgeschlossen und somit einen dauerhaften (verlust- und störungsfreien) "Null-Zustand" bewirkt.


            Schade, daß man noch keine "Klangeindrücke" hier posten kann sonst würde ich nur zu gerne meine neuen alten Symbol B hier akustisch präsentieren und Ihr würdet mich sicher verstehen....

            Viele Grüße

            Silvio

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              #7
              Hallo Silvio,

              Glückwunsch und Anerkennung zur gelungenen Revision Deiner Symbols
              und für die anschauliche Berichterstattung hier im Forum.
              Selbstredend ist Dein Projekt durch die Verwendung der Mundorf-Folien nicht gerade in die unterste Preiskategorie geraten.
              Umso erfreulicher, daß sich der -wie ich finde- immer noch überschaubare Rahmen, in der von Dir beschriebenen Verbesserung deutlich manifestiert.
              Wenn Du deswegen Deine bisherigen Lieblings-CDs/Platten neu sortieren mußt, könnte ist dies ein erster Hinweis auf Erfolg sein.

              Dein Verfahren mit den Pegelstellern und Frank´s Einlassung haben mich dann aber doch ins Grübeln gebracht...

              Da bei den Pegelreglern offenbar Unklarheiten bzgl. deren Funktionsweise bestehen, sei nachfolgend der Sachverhalt vereinfacht dargestellt:
              Die Regler (oder mögen es Schalter sein) werden grundsätzlich als L-Kombination ausgeführt.
              Diese besteht immer sowohl aus einem Widerstandsanteil in Richtung Lautsprecher, als auch parallel zu diesem.
              Beide Anteile werden durch ein gemeinsames Regel- (oder Schalt-) Element in der Art verbunden, dass beim Drehen der Widerstand im einen Zweig ansteigt, während er im Andern im gleichen Maße fällt.
              Der Witz bei der Sache ist: der Abschlußwiderstand, bleibt aus Sicht der Frequenzweiche (Reglereingang) in jeder Stellung KONSTANT.

              Daß dies auch so sein muß, ist einleuchtend: wir wollen schließlich nur die Lautstärke regeln und nicht etwa das Weichen-Filter verstimmen!
              Genau dies täten wir aber, wenn die Ausgangsimpedanz durch unser Regelorgan verändert werden würde.
              Dank der L-Kombination "sieht" das Frequenzweichenfilter in jeder beliebigen Reglerstellung stets die richtige Impedanz (z.B. 4 Ohm) und kann daher korrekt arbeiten.
              Ein Schaubild und Beispiele für Kombinationen finden sich hier.

              Daher, lieber Silvio: stelle sicher, daß die Pegelsteller am besten ganz aus dem Signalverlauf und dem Pfad nach Masse heraus sind.
              Einfaches "kurzschließen/überbrücken" reicht hier u.U. nicht aus.

              Lange und ausgiebige Hörtests müssen beweisen, daß der Eingriff wirklich
              eine Verbesserung und nicht nur eine Veränderung bewirkt hat!
              Wünsche auf jeden Fall viel Spaß dabei.

              Grüße.
              Michael
              You have to be trusted by the people that you lie to,
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                #8
                Zitat von dk0xxl

                Daher, lieber Silvio: stelle sicher, daß die Pegelsteller am besten ganz aus dem Signalverlauf und dem Pfad nach Masse heraus sind.
                Einfaches "kurzschließen/überbrücken" reicht hier u.U. nicht aus.
                Hallo Michael!

                Vielen Dank für Deine ausführliche Erklärung! Natürlich habe ich die Regler komplett aus dem Signalweg entfernt. Meine Erklärung war nicht ganz verständlich. Was ich mit "kurzschließen" meinte, ist die Tatsache, daß ich die beiden Anschlußklemmen, an denen vorher jeweils eine Reglerplatine angeschlossen war, nun miteinander verbunden habe, was aus elektronischer Sicht einer Null-Stellung der Klangregler entspricht, nun aber ohne störende durch Kontaktprobleme der Schalter entstandene Übergangswiderstände.

                Zur Zeit bin ich wirklich damit beschäftigt, meine ganzen alten LPs und CDs durchzuhören. Bei manchen Aufnahmen bin ich doch sehr erstaunt, was ich vorher alles "überhört" habe...
                Die Sache war es echt wert!

                Das einzige, was ich vielleicht als gewöhnungsbedürftig bezeichnen könnte, ist die Tatsache, daß sich jetzt von meiner treuen B77 Mk2 HS doch auch bei 38cm/s ein minimales Rauschen bei leisen Passagen wahrnehmen läßt. Ich glaube, ich werde mir für zukünftige Aufnahmen dann wohl doch eine HighCom Rauschunterdrückung anschaffen...

                Viele Grüße

                Silvio

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                  #9
                  Hallo Silvio,

                  na dann ist ja alles in Butter und die gewonnene Höhenauflösung scheint nicht von einem verstimmten Filter verursacht zu sein.
                  Toll, wenn dies beim Musikhören für neue Freude sorgen kann.

                  Ich finde die Sache schon deshalb erwähnenswert, weil ja bereits in der Originalweiche im Hochtonbereich schon MKT-Kondensatoren bestückt waren.
                  (wie man auf den Fotos deutlich sieht)
                  Das soll sich durch die "Mundorfs" nochmals dramatisch verbessert haben?
                  Wahrscheinlich muß ich das selber mal probieren, um das für mich richtig bewerten zu können.

                  Grüße.
                  Michael
                  You have to be trusted by the people that you lie to,
                  So that when they turn their backs on you,
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                    #10
                    AX5-4 Renovation

                    Hallo Silvio,

                    Du hast einen sehr interessanten Artikel geschrieben und die Bilder sind das Sahnehäubchen!

                    Ich plane jetzt, meine Revox AX5-4 Lautsprecher mit Mundorf Kondensatoren zu verbessern. Die Lautsprecher sind aus 1976 und die bipolaren Elkos in der Lautsprecherweiche deutlich gealtert.
                    Die AX5-4 ist eine 100W 3 Wege 4 Lautsprecher Regalbox mit Schraubklemmen ohne Treble-Control (Drucktasten).

                    Grüsse,
                    Thomas
                    Kunst ist - auf einem schwarzen Schimmel zu reiten.
                    Gerhard Meier

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                      #11
                      guten Tag Silvio,

                      einen sehr interessanten und lehrrreichen Beitrag den Du uns da präsentierst!
                      Freue mich für Dich, das sich auch der Erfolg einstellte.

                      Lese sowas zum ersten mal und wußte garnicht das sowas möglich ist, bin völlig fasziniert........

                      Viel Spass noch weiterhin mit Deinen neuen Boxen wünscht Rolli
                      Zuletzt geändert von Rolf L.; 04.06.2005, 13:53.
                      ReVox ...von hier gibt es keinen Weg mehr zurück!

                      Kommentar


                        #12
                        Danke für die vielen netten Antworten!


                        Viele Grüße

                        Silvio

                        Kommentar


                          #13
                          Hallo,
                          ich kann nur jedem empfehlen alte Kondensatoren zu tauschen.
                          Dabei sollte man mehrere Elkos paralell schalten. 10 % des Wertes in Folie - fertig!
                          Man darf von einer Maßnahme nicht zuviel erwarten, es gibt so viele Verbesserungen im Lautsprecherbau... ...bessere Bauteile, Kanten abrunden bzw. fasen, Kabel, Klemmen, Gehäuse versteifen usw. usw.
                          noch mehr kann man verschlimmbessern

                          Ich möchte mich der Gratulation anschliessen und noch viele schöne Std wünschen!

                          viele Grüße Thomas
                          Ich rate, lieber mehr zu können als man macht als mehr zu machen als man kann B. Brecht
                          kann ich nur unterstreichen... ...oh, hab ich schon gemacht
                          nur das Beste repariere A77, B77, PR99, C270, A700, B790, B795, B750 und andere Revoxgeräte
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                            #14
                            AW: Revox Symbol Mk1 Frequenzweichen

                            Ein sehr informativer Beitrag. V. a. die Bilder sind sehr aufschlussreich. Die Weiche der Symbol ist der der Plenum sehr ähnlich.

                            Allerdings trotzdem eine Frage.

                            Ist es notwendig, die Elkos mit so hochwertigen/teuren Kondensatoren zu tauschen? Könnte man die Elkos nicht durch preisgünstigere als die MCAP 400 Vdc ersetzen?

                            Der Thread ist zwar schon ca. ein Jahr alt, aber vielleicht kann man ihn "wiederbeleben". Ich habe an anderer Stelle ( http://www.revoxforum.de/forum/showthread.php?t=5750 ) bereits einen mit verwandter Thematik begonnen. Ich will jetzt aber
                            kein Crossposting veranstalten.


                            Stefan

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