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    #16
    Hallo,
    danke an Klingklang für den Hinweis auf den Capstanmotor (in dem ursprünglichen Thread auch schon von Uli angesprochen). Drehte der Außenläufer seinerzeit noch sehr leicht und lief mehrere Umdrehungen von selbst nach, so ist er jetzt (bei kalter Maschine) deutlich schwergängiger und bleibt nach Loslassen nach ca. 1/4 Umdrehung stehen. Er läuft zwar von selbst an, braucht jedoch die besagte Einlaufzeit, bis die Sollgeschwindigkeit erreicht wird (und dann auch eingehalten wird). Auf Seite 15 im Service-Handbuch ist der Ausbau der Capstanmotor-Achse beschrieben (scheint sehr einfach zu sein). Kann ich ohne großes Fachwissen und Spezialwerkzeug den Motor selbst neu ölen oder ist hier eine Werkstatt gefragt? Wie weit müßte er zerlegt werden? Ist auch nach Ausbau des Motors eine Neueinmessung erforderlich?
    Viele Grüße
    Marc
    http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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      #17
      An EWK:
      Vielleicht sind es wie Verteran meint die Bremsbänder, auch die Lager der Wickelmotoren können es sein. Bei waagrerechter Maschinenaufstellung werden die Lager anders bzw. weniger belastet und ggf. zum Drehen gezwungen als in senkrechter Lage (da "hängen" die Außenläufermotoren)

      An Marc:
      Zerlegen des Motors vorsichtig wegen Rundlaufgenauigkeit, aber sonst kein Problem. Lager waschen (in Lösungsmittel) und nachölen. Neueinmessen nicht erforderlich.

      An klingklang:
      Deine Ausführungen zu Tantalperlen teile ich nicht. Ich habe etliche (>10) A-Serie Gerie /v.a. A77 und A78 gehabt, bei denen die Tantal-Perlen für Knackser, Rauschen, aussteuerungsabhängige Verzerrungen oder Totalausfall verantwortlich waren. Insofern widme ich mich denen bei Revisionen immer besonders gern...

      Gruss vöxchen

      <small>[ 22. Oktober 2002, 14:28: Beitrag editiert von: vöxchen ]</small>
      Über VoIP kommunizieren und Studer/Revox Analogtechnik anno 1967-1985 nutzen, ist KEIN Widerspruch.

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        #18
        Hallo Vöxchen,
        muß der Motor ganz raus oder sind diese Arbeiten auch in eingebautem Zustand möglich? Welche Mittel kommen zum Waschen, welche zum Ölen in Frage? Ich bin mittlerweile ziemlich sicher, dass es der Capstanmotor sein muß. Ging früher viiiieeel leichter... Hoffe nur, dass noch kein Lager gefressen hat (alte Ausführung mit Kugellager). Falls ja, woran erkennt man einen Lagerschaden? Vielen Dank für Deine Hilfe!
        Gruß
        Marc
        http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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          #19
          Hallo Vöxchen.

          Was die Tantalkondensatoren anbelangt, so gab es für den Ausfall ältere Geräte eher einen anderen Grund. Die Entwickler haben meißt nicht berücksichtigt, das Tantalkondensatoren, bedingt durch die viel geringerere Induktivität, empfindlicher sind gegen "schnelle" Überspannungs-peaks. Darum, wenn schon Tantal`s defektbedingt getauscht werden, sollte auch der nächsthöhere Wert der Spannungsreihe gewählt werden.

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            #20
            Hallo Marc,

            mit dem Capstan-Motor ist die Sache relativ simpel: man schiebt die Sicherungsscheibe vorsichtig nach aussen so dass die aus Einsparrung kommt. Am besten mit Finger und (guten lächeln ) Nägeln. Mit Werkzeug wie etwa Schraubenzieher kann man durch die Rotor-Öffnungen die Stator-Drähte rissen und das hiesse dann eine Totalschade.

            Ist die Sicherungs-Scheibe entfernt, so zieht man die Glocke (Rotor) und die Capstan-Welle aus. Die beide Teile kann man dann gut waschen. Ich habe z.B die Welle mit "Stahlfix" gereinigt und danach mit Geschirr-Spülmittel ausgespült (der entfettet gut).

            Die Lager kann man mit Kontakt-Chemie "Kontakt WL" -Spray gut reinigen und zwar so, dass unter der Capstanwelle-Öffnung ein z.B. Tellerchen sich befindet, um Schmutz aufzufangen.

            Sind nach etwa eine Halbe Stunde die Lager trocken und sauber, ölt man die mit guten und harzfreiem Öl. Ich benutze dafür "Kontakt -Chemie Sprühöl 88" allerdings nicht zum Sprühen sondern ich bringe die Öltropfen mit einem dünnen Schraubenzieher zu Lager.

            Nach der Wiederzusammensetzung des Motors sollte keine Probleme mit dem Lauf geben.

            Die Wickelmotore sind zwar nicht so leicht zu zerlegen, aber die lassen sich ebenso mit Kontakt-WL und Öl bessern. Allerdings ist sehr an die Bremsbeläge und -Bänder zu achten, dass die nicht zufällig in Kontakt mit Öl oder Händfett usw. kommen.

            Viel Glück,

            Edi Zubovic, Crikvenica, Kroatien

            { logo Zuhause, Regen draussen}

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              #21
              Hallo Marc,

              den Motor NICHT ausbauen.

              Wenn Du von hinten auf den Capstanmotor schaust, siehst Du mittig das Capstanwellenende. Auf diesem Wellenende steckt ein Clip und durch diesen Clip ist ein schmaler Blechstreifen tangential zur Capstanwelle durchgesteckt. Der Blechstreifen ist an beiden Enden in die großen Löcher im Boden des Motorrotors heruntergebogen.

              Blechstreifen hochbiegen und aus dem Clip herausziehen (ist ein bischen fummelig). Den Clip von der Capstanwelle abschieben. Den Rotor vorsichtig (!) nach hinten abziehen.
              Am Ende der Capstanwellenlagerbuchse siehst Du einen Seegering. Diesen Seegering mit einer Innenseegeringzange entfernen. Vorsicht: Unmittelbar dahinter stecken zwei Federscheiben, die das Lager axial verspannen, der Seegering könnte Dir also "entgegenspringen". Achte darauf, wie die Federinge montiert sind, damit Du sie in der gleichen Art wieder montieren kannst.
              Die Capstanwelle mit Kugellager nach hinten herausziehen. Evtl. gaaaanz vorsichtig von vorn etwas klopfen (Holz oder Kunststoff zwischenlegen, keinesfalls direkt auf die Welle klopfen).

              Nach vorn (in Richtung der Andruckrolle) hat die Welle ein Gleitlager, nach hinten ein Kugellager. Die Capstanwelle muß im Bereich der Gleitlagerung über den gesamten Umfang "blitzeblank" und frei von Riefen sein. Ist das der Fall, kannst Du davon ausgehen, daß das Lager nicht gefressen hat.

              Die Gleitlagerbuchse von vorn mit einem in Alkohol oder Tri getränkten "Q- Tip" sorgfältig reinigen, Welle dto. Kugellager (SKF- Typ MKS MH608) erneuern.

              Lagerbuchse trocknen lassen, dann auf die Welle im Bereich der Gleitlagerung zwei, drei Tropfen gutes Maschinenoel geben, einführen und etwas verdrehen. Diesen Vorgang zwei, drei Mal wiederholen. Neues Kugellager aufstecken und zu 1/3 mit Wälzlagerfett füllen. Zusammenbauen- fertig. Das Wiedereinsetzen des Seegerings ist etwas kniffelig wegen der Federscheiben.

              Bei meiner Mk II habe ich das Kugellager erneuert, weil es "murmelnde" Geräusche verursachte. Ich habe ein normales Industriekugellager verwendet, das "murmelt" genau so wie das alte. ReVox empfiehlt wohl deshalb nachdrücklich die Verwendung des entsprechenden Originalersatzteils (41.99.0101 "Noise Selected"). Außerdem wirst Du den Blechtstreifen, der durch den Clip gesteckt war, erneuern müssen (1.077.200-05). Dieser Streifen ist die Verdrehsicherung, also für die Funktion essentiell!

              Viel Glück,

              Uli

              --------------------
              P.S.:
              Ganz vergessen:

              Die Capstanwelle hat hinten (dort, wo sie den Rotor durchstößt) eine Abplattung. Die Verdrehsicherung (der kleine Blechstreifen) muß die Welle genau entlang dieser Abplattung tangieren- anders bekommst Du sie allerdings auch gar nicht in den Clip hinein. Achte bei der Montage darauf!

              <small>[ 22. Oktober 2002, 21:46: Beitrag editiert von: Uli ]</small>

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                #22
                Hallo,
                Riesen-Dank an Uli und Edi für die ausführlichen Hinweise. Habe mir bei Revox-Berlin Kugellager und Blechstreifen bestellt. Sobald die Schmierung / Reparatur (hoffentlich problemlos) über die Bühne gegangen ist, werde ich an dieser Stelle berichten.
                Viele Grüße
                Marc
                http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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                  #23
                  Hallo,
                  ich habe das Kugellager bekommen und bin immer noch auf der Suche nach dem richtigen Schmierstoff für die Capstanachse bzw. das Gleitlager. Nachdem mir hier im Forum das Isoflex PDP 65 bzw. als Alternative ein hochwertiges Maschinen- bzw. Lageröl empfohlen wurde, habe ich bei Fa. 'Kugellager Röhlk' (Flensburg) nachgefragt. Dort meint man, für Gleitlager kämen nur FETTE und keine ÖLE in Frage. Mit der Bezeichnung Isoflex PDP 65 konnte man überhaupt nichts anfangen. Stattdessen wurde mir die Verwendung von normalem harzfreiem Nähmaschinenöl empfohlen. Wat nu? winken Ich möchte kein Risiko eingehen. Wer hat eine genaue Bezeichnung von geeignetem Schmierstoff incl. Bezugsquelle für mich? Oder kann ich wirklich Nähmaschinenöl verwenden?
                  Viele Grüße
                  Marc
                  http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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                    #24
                    Hallo zusammen,
                    hier also meine Schmierempfehlung für das Capstan- Lager:
                    es ist richtig, daß Gleitlager kein Öl bekommen sollen, sondern Fett. Was also tun:
                    - wenn man kein Fett hat, nimmt man Ballistol (Öl), ein wenig davon, damit nichts herausläuft. Es kann allerdings sein, daß man das alle paar Wochen wiederholen muß, weil halt das Öl irgendwo hingelaufen ist.
                    - ich verwende an dieser Stelle eine Rarität: aus alten Fernmeldebeständen habe ich noch ein Tübchen (von Tube mag ich nicht reden) sog. "Wählerfett T" mit Orig. Aufdruck Siemens & Halske (damit sind auch jede Zweifel der Stand- und Alterungsfestigkeit ausgeräumt lächeln ). Damit wurden früher die Hebdrehwähler bzw. EMD Wähler in den Vermittlungsstellen der Post geschmiert. Ist absolut säure- und harzfrei. Also mal bei den Kollegen der Post nachfragen, ob noch irgendwo sowas rumliegt.
                    Gruss vöxchen
                    Über VoIP kommunizieren und Studer/Revox Analogtechnik anno 1967-1985 nutzen, ist KEIN Widerspruch.

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                      #25
                      Hallo Vöxchen u. alle,

                      ist das Fett etwa wie sehr dunkler Honig und sehr zäh (für gleitflächen gut)? -- Ich habe eine Dose davon vom Militärdienst gebracht (ich war ein Funker smoke ); es war für Wartung damaliger mech. Komponenten des Fernschreibers. Das war aber vor seehr langer Zeit lächeln . Doch ich denke das das ich Fett auch heute gut gebauchen kann. Wie ich mich errinere, sieht das auch heute unverändert.

                      Viele Grüsse aus Crikvenica, Kroatien

                      Edi Zubovic

                      {Gibt's einen Smiley mit dem Regenschirm?}

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                        #26
                        Hallo miteinander,

                        das Gleitlager mit Fett zu schmieren halte ich für keine gute Idee: das Fett wird duch die Andruckkraft der Andruckrolle aus dem Lager herausgepresst und das Lager läuft mit verminderter Schmierung. Herausgepresstes Oel wird dagegen durch Kapillarwirkung wieder in das Lager hineingezogen.

                        Das von ReVox zur Schmierung empfohlene Oel ist lt. Datenblatt ein extrem zähflüssiges Hydraulikoel (ISO- VG 150, also nicht nur Honig, sondern kalter Honig). Da Hydraulikoel in Kleinstmengen nicht zu bekommen ist, habe ich Shell Spirax A 85W-140, ein LKW- Getriebeöl, mit gutem Erfolg verwendet. Ewas vergleichbares (so zähflüssig wie möglich) sollte in kleinster Menge für "'ne Mark in die Kaffeekasse" in jeder LKW- Werkstatt zu bekommen sein.

                        Das Kugellager VOR dem Einbau gut mit Wälzlagerfett schmieren!

                        Viel Glück,

                        Uli

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                          #27
                          Hallo,
                          bei Fa. Otto Jörgensen Industrietechnik / Flensburg warnt man eindringlich davor, das Gleitlager mit Hydrauliköl zu schmieren. Stattdessen hat man mir dort das folgende Fett empfohlen und auch verkauft:
                          SKF LGWA 2/0.2 High load, Konsistenz NLGI Klasse 2, Lithium-Komplexseifenfett mit EP-Eigenschaften. Es sieht aus und hat die Konsistenz wie streichbarer Honig, aber _etwas_ klarer, riecht wie Getriebeöl, aber nicht so streng, und macht einen zähflüssigen und dabei gut haftenden Eindruck. Rührt man mit einem Schraubenzieher in einer kleinen Probe herum, so neigt es zum Fädenziehen. Man empfahl mit, die Achse im Bereich des Lagers sparsam, aber vollständig damit zu benetzen. Soll ich's wagen? schüchte
                          Viele Grüße
                          Marc

                          <small>[ 05. November 2002, 13:45: Beitrag editiert von: Marc Lesselberg ]</small>
                          http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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                            #28


                            <small>[ 05. November 2002, 14:07: Beitrag editiert von: Marc Lesselberg ]</small>
                            http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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                              #29
                              Hallo Marc,

                              wenn der Federclip abgezogen ist, sollte der Rotor von der Capstan- Welle nach hinten abzuziehen sein. Evtl. vorsichtig von hinten (von der Rotor- Seite aus) auf das Wellenende klopfen (Hartholz oder Kunststoff zwischenlegen).
                              Das Kugellager ist wahrscheinlich auch etwas schwergänging auszubauen, in dem Falle von vorn vorsichtig auf die Welle klopfen. Hierbei ist äußerste Vorsicht geboten. Unbedingt Hartholz oder Kunststoff zwischenlegen, um die Welle nicht zu beschädigen. Der Seegerring und die beiden Federscheiben müssen natürlich entfernt sein.

                              Da bei Gleitlagern Einsatzart, Welle, Buchse und Schmierung aufeinander abgestimmt sind, sollte man man sich bei einer Neuschmierung an die Herstellerempfehlung halten. Das von ReVox empfohlene Öl ist lt. Datenblatt ein außergewöhnlich zähflüssiges Hydrauliköl (Viskosität 142 cSt bei 40°C). Ich vermute, diese Öl ist der hohen Viskosität wegen gewählt worden. Da gängige Hydrauliköle deutlich dünnflüssiger sind (~40 cSt) wird man Dir deshalb abgeraten haben. Frag' also nicht nach Hydrauliköl, sondern nach möglicht zähflüssigem Öl. Druck' Dir das Datenblatt von Mobil aus, denn man wird Dir wahrscheinlich sagen, ein derart zähflüssiges Öl gäbe es gar nicht. Falls es Dir gelingt, ein Öl dieser Viskosität in Kleinstmengen zu bekommen, machst Du mir eine Freude, wenn Du mir ein wenig abgibst.

                              Das von Dir genannte Fett ist ein gutes Wälzlagerfett- perfekt für das hintere Kugellager.

                              Viel Glück,

                              Uli

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                                #30
                                Hallo Uli,
                                das Öl von dem Datenblatt konnte ich nicht bekommen, leider. Das Kugellager ist bereits geschmiert. Ich muß also nur noch das Gleitlager versorgen, geht das mit dem SKF oder soll ich doch lieber etwas anderes verwenden? Es gibt da soooo viele verschiedene Meinungen durchein
                                Den Rotor kriege ich beim besten Willen nicht abgezogen. Es scheint, als ob die schwarze "Linse" am äußeren Ende der Welle / des Rotors mit diesem eins wäre. Ich werde es noch einmal mit sanftem Klopfen auf das Wellenende versuchen. Gibt es sonst noch irgendwelche Tricks?
                                Vielen Dank
                                Marc

                                P.S. Ich hab ihn! YEAH! jump

                                <small>[ 06. November 2002, 16:40: Beitrag editiert von: Marc Lesselberg ]</small>
                                http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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