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REVOX EVOLUTION-Reizthema?

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    REVOX EVOLUTION-Reizthema?

    Hallo,

    möchte mal eine Geschichte loswerden.

    Hier im Forum ließt man selten was gutes über die Revox Evolution Anlage.

    Oder die dazugehörigen Lautsprecher.

    Hier meine Anlagenhistorie:

    Vor einigen Jahren kaufte ich wegen des Namens die Revox Evolution
    Subwoofer Satelliten Kombi.

    Der Klang war für mich als Laie seinerzeit umwerfend.

    Enja und Co, was wir (Frau und ich ) so hörten waren wahnsinnig aufgelößt und man hatte das Gefühl in der Musik zu sitzen.

    Das wichtigste: Keine quängelnden quäckenden Mitten.

    Es folgte die Aufrüstung mit einer Sony ES Anlage Vor und Endverstärker.

    Da die Evolution nun doch etwas Lautstärkeüberfordert und Bassschwach waren, kaufte ich mir Audio Physic Yara Lautsprecher für ein vielfaches und weil- jetzt aufgepasst-meine Frau die Hochtonbrillianz der Evolution mit den neuen Lautsprechern verglich.

    KEF Q7 kam z.B nicht in Frage, da sie dunkler klangen. Erst die AP konnten mich und meine Frau überzeugen.

    Nach einiger Zeit verkaufte ich alles wegen Hobbyaufgabe und nun fange ich wieder an.

    Nach einigen Probehören,AP wollte ich nicht nochmal, landete ich bei Dynaudio 52 STP für 1250 EURO.

    Als Verstärker kamen Naim Audio, Musical Fidelity und Vincent zum Probehören ins Haus.

    Hier stellte ich den besch...Wirkungsgrad der Dyns fest, so dass ich mich zunächst entschloss nochmal andere LS zu besorgen.

    Jetzt festhalten, ich erstand die Standlautsprecher der Evolution Anlage für wahre 250 Euro als Ausstellungsmodelle!

    Was soll ich sagen? Die LS, die hier im Forum recht schlecht beurteilt werden, gehen nicht nur lauter als die Dyns sondern klingen auch ungemein angenehmer und wieder mit dem wahnsinns Hochton.

    Nun bin ich drauf und dran mir die Evolution Anlage zuzulegen und frage mich wie die wohl klingt-Hat jemand Erfahrung?

    Danke

    Swen

    #2
    AW: REVOX EVOLUTION-Reizthema?

    Hallo Swen

    1.) Reizworte:
    Es gibt bei den ReVox-Fans - bezüglich ReVox - einige Reizthemen und Reizworte. "Zugekauft", "abgespeckt", "Billigline", "nicht selbst gefertigt", "Design", "Einfachheit", "Livestyle" sind z.B. solche. Auch haben die Geräte nach dem Verkauf des Unternehmens und des Tods W. Studers einen relativ schlechten Ruf und werden hier verhältnismässig selten erwähnt. Ob zu Recht oder Unrecht, sei dahingestellt. Die Gründe dazu sind vielfältig.

    2.) Evolution
    Als "richtige" Revoxe gelten hier A7X, A7XX, B7XX, B2XX etc. also Geräte klassischer Machart mit vielen Knöpfen und Schaltern. Die Evolution hat deswegen gleich mit mehreren Problemen (oder wohl eher Vorurteilen) zu kämpfen: Sie kam nach der Aera W.S., brach mit eigen alten Vorstellungen, war eine Designanlage und das Konzept auf Einfachheit ausgelegt. Für den einen oder anderen waren das einige Veränderungen zuviel, sodass er eine Abwehrhaltung einnimmt. Deshalb polarisiert diese Anlage. Die einen finden sie hervorrangend, die anderen zum ********. Ich mache mir jeweils den Spass, Besitzer dieser Anlage zu fragen, ob ihre Evolution denn zum Verkauf stehe. Die Antworten waren bislang einstimmig. Seltsam - keiner will seine Evolution verkaufen. So schlecht kann sie wohl nicht sein. Schau dir die Preise auf 3-2-1 an und vergleiche mit dem Neupreis. Weitere Fragen?

    2.1) Technik:
    Abgesehen davon basiert die Evolution zu Teilen noch auf der *guten alten Technik* (früher war alles besser, pflegen die Alten jeweils zu sagen). Was man ihr ankreiden kann, ist dass das Kassettenlaufwerk nicht dem gewohnten Revox-Standard entspricht, dass die Software nicht zu Ende entwickelt wurde und dass der Verstärker mehr Leistung haben könnte.

    3.) Lautsprecher für die Evoltion:
    Kauf dir ein paar gute Aktivmonitore und du bekommst für den gleichen Preis mehr Qualität als bei Hifi-Boxen mit zusätzlicher Endstufe. Damit hast du das Problem "Verstärkerklang" - welches ebenfalls sehr umstritten ist - gleich abgehakt.

    Gruss
    Zuletzt geändert von Etienne; 18.02.2006, 12:32.
    -- "The threshold for disproving something is higher than the threshold for saying it, which is a recipe for the accumulation of bullshit."
    Dr Bill Softky, Redwood Neuroscience Institute.

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      #3
      AW: REVOX EVOLUTION-Reizthema?

      Kurz und knapp:

      An der Evolution gibt es nichts auszusetzen; sie klingt sehr gut, ist durchdacht und m.E. verfügt der Verstärker mit 2 x 150 Watt sinus auch über ausreichend Leistung. Und gutes Aussehen ist selbstverständlich.

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        #4
        AW: REVOX EVOLUTION-Reizthema?

        Hallo,

        habe keine Evolution, bin aber seit ihrem Erscheinen 1993/ 1994 von ihrem Äußeren und dem damals wirklich zukunftsweisenden Bedienkonzept begeistert. Kam für mich aber nie in Frage: für einen aktiven Musikfreund zu wenig Anschlußmöglichkeiten und mehr als zwei Anlagen benötige ich nicht. Außerdem bin ich ja ein klassisches Revox-Spielkind und liebe viele Knöpfe. Hätte sie seinerzeit fast für meine Freundin gekauft. Wir haben uns dann aber doch lieber getrennt.

        Nun überlege ich zur Zeit wieder, ob ich sie nicht für meine "aktuelle" Freundin kaufen soll. Sie hat eine bescheidene und betagte Sony-Anlage (ca. 20 Jahre alt), deren Komponenten wirklich alle aus dem letzten Loch pfeifen. Bei Revox Köln steht eine Evolution noch als Auslaufmodell im Schaufenster ...

        Wenn ich ehrlich bin, würde ich sie aber heute wie damals doch eher für mich anschaffen. Meiner Freundin ist das ganze wirklich schnurzpieps egal ...

        Die Leistung von 150 Watt halte ich für mehr als ausreichend. Bitte überlegt einmal, welche Wattleistungen Ihr wirklich von Euren Verstärker-Boliden abruft. Das spielt sich doch i.d.R. im einstelligen Bereich ab. Die Leistung meines B250 habe ich noch nicht einmal ansatzweise in meinem 35 qm-Zimmer angetestet. In der Arbeit sieht es etwas anders aus. Der B150 durfte hier schon einige Male mit seinen 120 Watt richtig Gas geben (allerdings auch nie bis zum Anschlag). Dann wackeln aber die Wände und die Lüftungsaustritte der Klimaanlage beteiligen sich mit einem begeisterten rhytmischen Klappern und Rascheln. Und mir schmerzen nach fünf Minuten die Ohren. Aber für einen Augenblick fühlt es sich gut an ...

        MfG

        Olaf

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          #5
          AW: REVOX EVOLUTION-Reizthema?

          Hallo,

          habe keine Revox-Vorgeschichte und mir die Evolution einfach auf Verdacht gekauft. Ins Wohnzimmer hat sie es nicht ganz geschafft (war aber ganz nah dran), ist aber in meinen Augen der HAMMER und wie Etienne schon schrieb......Verkauft wird sie nicht!

          Also los......

          Ach ja 2X150 Watt! Wer keine Watt/Wärmetauscher im Wohnzimmer stehen hat kommt mit bedeutend weniger aus ... (bei mir sinds demnächst 2x13).


          Viele Grüße
          Andreas

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            #6
            AW: REVOX EVOLUTION-Reizthema?

            So,erstmal danke für die Beiträge.

            Habe mir heute die Revox Evolution Anlage geholt

            Für alle, die genau wie ich noch letzte Zweifel ausräumen möchten, hier der kurze Erfahrungsbericht.

            Was man vorher mit etlichen, teuren Verstärkern versucht hat zu kaufen stand bei mir seit einiger Zeit in der Ausstellung eines Hi-Fi Händlers.

            Eine Revox Evolution!

            Der Klang ist sagenhaft, meine Frau hatts die Sprache verschlagen (sehr gutes Zeichen) und im Zusammenspiel mit den Evolution Lautsprechern habe ich bisher nichts besseres gehört.

            Von mir aus können die sogenannten Fachhändler ab Heute Ihre Blechbüchsen für etliche tausend Euro behalten.

            Zugreifen!

            Gruß

            Swen

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              #7
              AW: REVOX EVOLUTION-Reizthema?

              Nur eine kleine Anmerkung zur Wattomanie: Zimmerlautstärke entspricht etwa 2 x 50 mW (!).

              @Swen, Glückwunsch!

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                #8
                AW: REVOX EVOLUTION-Reizthema?

                Es ist geschehen. Nach diesem Threat habe ich mich spontan entschlossen, eine Revox Evolution zu erwerben. Komplett, also mit Cassettendeck. Steht jetzt im Zimmer meiner Freundin. Ihre alte Anlage wandert nun ins Lager. Die Emporium B sind noch nicht angeschlossen; befinden sich zur Zeit als Leihgabe bei einem Freund.

                Positiv bei meinem Schnelltest ist mir aufgefallen:

                - Das informative, große Display. Es gibt visuell einen guten Überblick. Vor allem beim Tuner funktionieren die Softkeys wie die früheren Stationstasten, nur das diese nicht mehr mit dem Namen des Senders beklebt werden müssen ...
                - Der Verstärker entwickelt kaum Abwärme. Der B250 ist dagegen ein Heizkraftwerk ...
                - Der CD-Spieler als Toplader gefällt mir. Schnell und simpel zu bestücken.
                - Der Stromverbrauch der Evolution ist im Standby für alle vier Geräte erfreulich gering: Nur 5 Watt. Meine B200-Geräte verbrauchen hier locker ihre 31 Watt in der Stunde (und das ohne Multiroom-Aplikationen. Das sind im Augenblick auch noch einmal um die 20 Watt!). Das schmerzt meiner ökologischen Seele. Auch wenn ich meinen Strom bei Greenpeace energy beziehe ...

                Sie sieht gut aus in ihrem 90er-Jahre-Design. Schick. Natürlich einfach in der Bedienung. Sie scheint eine konsequente Weiterentwicklung des Konzeptes bei Revox seit Mitte der 80er Jahre zu sein. Eine Funktionstaste wird betätigt, der Rest wird von der Anlage erledigt. Allerdings ohne Kabel, da alle Geräte direkt miteinander verbunden sind und somit zu einem werden.

                Nachteil: diese Follow-me-Funktionen sind nicht deaktivierbar. CD hören, während man eine Cassette zum Abspielen einer bestimmten Stelle anfahren bzw. vorbereiten möchte, geht nur mit Umwegen über die Record-Funktion. Eine Cassette hören und gleichzeitig am CD-Spieler arbeiten, ist nicht möglich. Nicht benötigte Geräte werden ja abgeschaltet. Für jemanden wie mich, der in Permanenz mehrere Geräte gleichzeitig im Einsatz hat, ist diese Anlage also nicht gedacht. Darüber hinaus ist sie mit einem Aux-Eingang auch nur durchaus dürftig mit externen Geräten zu erweitern. Der direkte Anschluß von Plattenspielern ist leider nicht möglich.

                Das Cassettendeck ist natürlich keine besondere Leistung. Ein zugekauftes Teil (Wie an anderer Stelle im Forum schon des öfteren angemerkt eine ökonomische Entscheidung; das bessere Deck stellte man im Hause selbst her). Hier ist ein simples Gerät verbaut worden. Schonender Umgang mit dem Band ist hier Fehlanzeige. Eine Lichtschranke sucht man vergeblich. Das Band wird beim Spulen hart bis ans Ende des Wickels gespult und dadurch brutal gestoppt. „Automatische Endabschaltung“ der einfachen Art. Die Schaltvorgänge im Gerät bei Betätigung der Play-Funktion verraten eine Motorsteuerung über den Capstanantrieb (bzw. einen weiteren Antriebsmotor), mit der die Köpfe ans Band geschoben werden. Eine vernünftige Reinigung der Bandführungen, Köpfe, Capstan und Andruckrollen ist nicht möglich. Man kommt nur mit Schwierigkeiten in den Cassettenschacht; die Abnahme der Cassettenfachabdeckung war hier auch nicht hilfreich.

                Auch wenn es sich hier um ein Tape Deck mit getrennten Köpfen für Aufnahme und Wiedergabe handelt, ist eine Hinterbandkontrolle leider nicht möglich. Hat man sich innerhalb der abrufbaren Funktionen geschenkt. Schade.

                Der Tuner ist eine mittlere Katastrophe. Keine Anzeigen im Display über Zustand des Empfangs. Nur Frequenz- und Stereo-/ Mono-Anzeige. Nicht gerade auskunftsfreudig. Keine Möglichkeit, die Empfängerfähigkeit des Geräts zu verändern. Der automatische Sendersuchlauf ermittelte nur das Beste aus dem Angebot, nach welchen Kriterien bleibt mir leider ein Rätsel – im Kabel sind alle Sender gleich stark empfangbar: Von 30 möglichen Sendern im Kölner Kabel hat er lediglich 16 automatisch gefunden. Die danach erforderliche manuelle Programmierung gestaltete sich äußerst umständlich. Nach Abschluß dieser Arbeit war das Abrufen der gespeicherten Sender dann allerdings eine Freude (s.o.).

                Die Fernbedienung ist mit den einfachsten Funktionen eher spartanisch ausgestattet und entspricht damit dem Anspruch dieser Anlage.

                Und dann diese einfache Bedienungsanleitung. Genaueres erfährt der geneigte Nutzer hier nicht. Zum Beispiel Angaben über die Aussteuerung bei verschiedenen Bandtypen ... Schmerzhaft vermißt man die wirklich ausführlichen Bedienungsanleitungen aus früheren Tagen.


                Fazit No. 1: Die Evolution und ihr Potential von Gestern

                Die Evolution ist für meine Freundin genau die richtige Anlage. Sie hört Musik. Ganz einfach. Manchmal nicht mehr als eine Geräuschtapete. In der Regel. Die Evolution bietet das einfache Abspielen von Musik und damit entspricht sie dem Bedürfnis meiner Freundin. Eine besondere Beziehung zu den Geräten ist nicht mehr nötig. Mit dieser Modellreihe verläßt Revox endgültig die Domäne des Männerspielzeugs und versucht sich neue Zielgruppen zu erschließen. Das Design wird zur bestimmenden Größe. Parallelen zu Braun in den 90er Jahren können durchaus gesehen werden. Das Besondere geht damit aber auch verloren – unter anderem die Nähe zum professionellem Umfeld und die Möglichkeit des aktiven Arbeitens mit dem Medium.


                Fazit No. 2: ... und von hier aus in die Gegenwart ...

                Konzeptionell kann die Evolution als Vorläufer der aktuellen Revox M51/ 57 gesehen werden; die H-Serie und ihre Nachfolger wiesen schon früher den Weg. Die Quelle als physischer Träger ist hier zwar noch unbedingt vonnöten, allerdings wird sie als unwichtig erachtet und verschwindet mehr oder weniger unsichtbar im Gerät (Mit der CD – und also der beginnenden Digitalisierung aller Unterhaltungsmedien – nahm das alles einmal seinen Anfang). Folgerichtig werden die noch einzeln bestehenden Komponenten zu einem Gerät. Die Haptik bzgl. aller Medien wird vereinheitlicht – bei genauerer Betrachtung ist sie als Besonderheit und unterscheidendes Kriterium nicht mehr gegeben. Die Bedienung der einzelnen Geräte ist angeglichen; eine Menüsteuerung ersetzt den direkten Zugriff. Das Display wird zur einzig Auskunft gebenden Quelle; das Medium wird lediglich über die Distanz erfahrbar. Eine sinnliche Wahrnehmung ist nicht mehr gegeben – einzig die Anzeige der „Running Time“ ist geblieben. Alle Steuerungsprozesse sind in der Folge weitestgehend automatisiert. Ein Knopfdruck und alles läuft entsprechend der gerätetypischen Programmierung. Gemütlich vom Sofa aus. Bequemlichkeit und Vereinheitlichung sind das oberste Ziel.


                Fazit No. 3: ... und darüber hinaus ...

                Diese damals schon absehbare Entwicklung ist heute an einem vorläufigen (sic!) Endpunkt angekommen. Musik – aber auch Filme, Bücher usw. – befinden sich in einem großen virtuellem Raum. Verschwunden im Irgendwo. Selbst auf meinem lokalen Datenspeicher sind sie nur bedingt verortbar. Dafür jederzeit an jedem Ort abrufbar. Immer und überall. Und damit beliebig und des Besonderen beraubt. Apples Ipod oder das Multifunktions-Handy weisen den Weg. Als sinnliche Erfahrung bleibt ein mehr oder weniger großes Display. Der numerischer Code. Spiele Track 267. Alphanumerische Anzeige ist möglich. Und natürlich alles grafikfähig. Plattencover zum Download. Hhmmm ...


                Fazit No. 4: ... nicht mehr zu bremsen ...

                Anything goes und doch passiert immer weniger oder immer das Gleiche. Es wurden noch nie so viele Daten jeglicher Art wie in den letzten vielleicht 15 Jahren (digital) gesammelt. Datenerfassung über alles. Und noch nie wurde dieses Wissen so wenig angewendet wie heutzutage. Wo bleibt da die Leidenschaft? Wo der Wille sich auseinander zu setzen. Wer sammelt was? Und warum? Wie hat sich Musik verändert? Und der Umgang mit ihr?

                Diese Entsinnlichung von Erfahrungen findet nicht mein Gefallen. Für mich als Musikliebhaber – was immer das sein soll – macht das alles keinen Sinn. Musik darf Arbeit machen. Jede Kunstform macht Arbeit. Denkarbeit. Suchen – sich sprichwörtlich auf den Weg machen - ist in diesem Kontext nicht lästig (wie es Revox in seinen aktuelleren Prospekten beschreibt), sondern der Weg zum Ziel. Eine weitere Inspirationsquelle. Nichts steht auf Abruf bereit. Ich will an mein Regal treten und z.B. eine Schallplatte suchen und auflegen. Oder ein Band. Ich sehe. Rieche. Fühle. Ich erinnere mich. Nicht nur der direkte Inhalt ist Erinnerung spendend. Ich habe Spuren hinterlassen auf diesen Medien. Wie auf Büchern. Sie sind ein Teil meiner Geschichte. Zwischen diesen tatsächlich vorhandenen Medien fällt mir die Orientierung leichter. Die Rückseiten der CDs im Schrank, die Farben der Schallplatten lassen ein ganz anderes Suchen zu und finden. Die Suche am Rechner in irgendwelchen Playlists ist dagegen ermüdend und langweilig.

                Und dann dieses Erlebnis, eines meiner Bänder in der Hand zu halten. Oder das Cover einer Schallplatte. Zeiten werden lebendig und beflügeln das Erleben von Musik. Es ist wie der Genuß eines guten Weines. Nicht als Aroma, sondern sichtbar in einem guten Glas ... Es schmeckt anders.

                Ich will diese Entscheidung. Ich will es anpacken. Physisch erfahren. Es ist die Vorstufe zum Genuß. Essen will zubereitet werden, das macht ja auch Spaß. Ich bin. Und die mich umgebenden Dinge sollen es auch sein.

                Blah. Eine andere Baustelle. Sinnlichkeit in digitalen Scheinwelten. Sollte vielleicht einmal zum Thema werden ...


                Fazit No. 5: ... und wieder zum Kern der Frage

                Vielleicht ist die Evolution ja u.a. deshalb nicht eine der heiß geliebten Anlagen im Revoxforum. Ähnlich wie die aktuellen Revox M51/ 57 ...


                MfG

                Olaf


                P.S.:

                Eine Frage an die „Schrauber“ unter den Teilnehmern: Wie kann ich diese Geräte öffnen? Sind die Gehäusedeckel lediglich „eingeclipt“? Das Lösen der Schrauben an der Geräteunterseite führt jedenfalls nicht weiter. Die Idee, diese zu lösen um dann das Acrylgehäuse vom Gerät abzuziehen, führte nicht weiter ...
                Zuletzt geändert von Gast; 27.02.2006, 21:54.

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                  #9
                  AW: REVOX EVOLUTION-Reizthema?

                  Hallo Olaf,

                  Deinen Aussagen bezüglich der sinnlichen Erfahrung (Farben, Gerüche, Erinnerungen, physisches Vorhandensein von Medien) möchte ich mich unbedingt anschliessen. Gratulation zu diesem Outing!

                  Hinzufügen möchte ich jedoch folgendes:
                  In der Handy- und iPod-Welt fehlt vieles von dem, was "wir" offenbar schätzen, allerdings kommt doch auch einiges dazu, mit dem die Kiddies halt heute aufwachsen. Der erleichterte Austausch (und damit auch potentiell stärkere Austausch innerhalb von grossen Communities) über Mobilkommunikation und Internet hat sicher etwas an sich. Sonst wären wir ja nicht in diesem Forum.

                  Die Frage, ob man sich nicht auch heute noch anstrengen muss, würde ich unter folgenden Aspekten bejahen:
                  - Auseinandersetzung mit ständig auftretenden neuen Geräte-Generationen, Betriebssystemen usw.
                  - Probleme der Archivierung und Datenmigration...
                  - Oder dann halt: Was zu alt ist für neue Geräte, wird einfach hinter sich gelassen, mal sehen was Neues vorhanden ist oder was vom Alten wieder im virtuellen Reservoir aufgefunden werden kann. Ein Leben im Jetzt, das vielleicht mehr Raum lässt für neue kurzlebige Entwicklungen, gegenüber derer man sich blitzartig neu orientiert...

                  Zum Glück können verschiedene Ansätze noch nebeneinander existieren. Hoffentlich noch für einige Zeit. Aber es stehen uns diverse Anpassungen bevor, wenn wir noch eine Weile in dieser Welt mitmachen wollen.

                  Mit besten Grüssen und viel Spass, Jürg
                  Benutzerbild: Darstellung Bern von ca 1820
                  Quelle: http://commons.wikimedia.org/wiki/Im...talden_aus.jpg)

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                    #10
                    AW: REVOX EVOLUTION-Reizthema?

                    Kleine nachgeschobene Fehlerkorrektur am Rande und etwas peinlich, weil mir dieser Fehler im Forum zum zweiten Mal passiert (und bevor flyingdoc mich wieder an den Pranger stellt): Es ist natürlich der "Thread" gemeint und nicht der "Threat" ...

                    Hatte versucht, das zu korrigieren, ging aber irgendwie schief.

                    Überhaupt habe ich bei meinen kleinen Änderungen meiner Antworten in letzter Zeit öfter Probleme. Nachdem ich z.B. gestern Nacht aus "threat" ein "thread" gemacht hatte, war nach Betätigung der Ändern-Funktion mit Speichern mein Schreiben zur Hälfte verschwunden.

                    Habe dann über ein erneutes "Ändern" - diesmal aber mit der Funktion "Erweitert" - mein gesamtes Schreiben neu eingefügt (hatte ich nach diversen schlechten Erfahrungen mit meinen Antworten hier im Forum sicherheitshalber kopiert) und damit leider auch wieder meinen alten Fehler. Aus "Thread" war wieder ein "Threat" geworden. Und ich habe es nicht bemerkt.

                    Olaf
                    Zuletzt geändert von Gast; 02.03.2006, 01:03.

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                      #11
                      AW: REVOX EVOLUTION-Reizthema?

                      Zitat von Olllafff
                      ....
                      Fazit No. 1:
                      Mit dieser Modellreihe verläßt Revox endgültig die Domäne des Männerspielzeugs und versucht sich neue Zielgruppen zu erschließen. Das Design wird zur bestimmenden Größe. Parallelen zu Braun in den 90er Jahren können durchaus gesehen werden. Das Besondere geht damit aber auch verloren – unter anderem die Nähe zum professionellem Umfeld und die Möglichkeit des aktiven Arbeitens mit dem Medium.....
                      Ich hatte an anderer Stelle bereits einmal ausgeführt, dass es REVOX bei der Evolution (wie auch zuvor bei der H-Linie) ausschließlich um die Erschließung neuer Zielgruppen gegangen ist. Der Mitbewerber B & O und sein Erfolg im Bereich designorientiertes Hifi stand vordergründig im Fokus der Marktstrategen. Eine Nähe zum professionellen Umfeld war bereits mit der H-Linie nicht mehr beabsichtigt.

                      Gerade die als Männerspielzeug bezeichneten Geräte hatten ihren Markt im anspruchsvollen Consumer- und Profibereich, wurden in aller Regel vom weiblichen Geschlecht nicht unbedingt geliebt, um es einmal vorsichtig zu formulieren.

                      Auch ich persönlich finde mehr Gefallen an den technisch ausgeprägten Geräten der A 7XX, B 7XX oder B 2XX-Serien, wenngleich ich mich auch für die Evolution meiner Freundin begeistern kann. Es ist schlichtweg ein anderes Konzept, für sich betrachtet schlüssig und überzeugend.

                      Und der M 51 steht auf meiner Wunschliste, auch wenn er dem Spieltrieb nicht in dem Maße entgegenkommt, wie das vielleicht die B-Serie beinhaltet.

                      Aber es ist ein Revox, und ein erstklassiger dazu. Und, Willi Studer hätte bestimmt seine Freude an ihm gehabt.

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                        #12
                        AW: REVOX EVOLUTION-Reizthema?

                        Hallo,

                        möchte an dieser Stelle gerne noch einmal meine alte Frage bzgl. Aktualisierung wiederholen: Weiß jemand, wie ich die Geräte der Evolution-Reihe öffnen kann? Sind die Gehäusedeckel lediglich „eingeclipt“?

                        Ergänzend würde ich gerne wissen, was es mit einer eingesteckten Karte hinten am Verstärker auf sich hat, die die Bezeichnung "EVO.AMP Ver 1.4 MR" trägt. Könnte dies eine ältere Software für Multiroom-Anwendungen sein, allerdings ohne Timer-Funktionen? Im Set-Up-Menu der Anlage ist jedenfalls kein weiterer Funktionsaufruf möglich. Die Anlage läuft auch ohne die eingesteckte Karte.

                        MfG

                        Olaf

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