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Ist für die PR99 das Sony Dolby NR-500 geeignet?

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    #16
    AW: Ist für die PR99 das Sony Dolby NR-500 geeignet?

    Zitat von JayJay
    Dolby B wirkt vom mittleren Frequenzspektrum mit ca. 5.000 Hz bis in den Höhenbereich. Dabei wird das Audiosignal während der Aufnahme an leiseren Stellen im Verhältnis lauter aufgenommen, also komprimiert, und beim Abspielen wieder expandiert. Das bedeutet, dass nun bei leisen Passagen auch das unerwünschte Hintergrundrauschen leiser wird. Das Audiosignal also bearbeitet wird.
    Man beschränkt sich bei Dolby-B auf die Kompandierung eines oberen Frequenzbereiches, dessen untere Grenzfrequenz jedoch gleitet (Sliding Band) und vom Eingangspegel abhängig ist. Es wird ein Hochpassfilter verwendet, dessen untere Grenzfrequenz jedoch zusätzlich von der Regelspannung (Hüllkurvenspannung) in gleichsinniger Weise beeinflußt wird. Zusätzlich hängt die Hochpassgrenzfrequenz natürlich vom Frequenzspektrum des Nutzsignals ab (wandern die spektralen Anteile des Nutzsignals in Richtung hohe Frequenzen, so verschiebt sich die Grenzfrequenz des Hochpasses ebenfalls nach oben, d.h., die gleiche Frequenz wird jetzt nicht mehr so stark im Pegel angehoben wie vorher). Die Rauschpegelminderung beträgt beim B-System cca. 10 dB (ab 4 kHz)
    Dolby C arbeitet nach demselben Verfahren wie Dolby B, nur verteilt über mehrere unabhängige Frequenzspektren für den Höhen- und Mittenbereich. Es arbeitet somit gezielter und kann demnach auch noch mehr komprimieren, mithin also besser entrauschen.
    Beim Bolby-C- System handelt es sich um die Serienschaltung zweier B-Systeme, die sich jedoch in ihrer Dimensionierung voneinander unterscheiden. Der erste Komplex arbeitet etwa wie die Stufe eines B-Systems, der zweite hingegen spricht bereits auf kleinere Pegel an. Durch diese Serienschaltung erreicht man eine Minderung des Rauschpegels um cca. 20 dB (ab 2 kHz). Dolby-C wirkt bereits oberhalb von 100 Hz. Bei 400 Hz ist der Rauschpegel um cca. 15 dB verkleinert.

    Dolby A und Dolby SR werden vor allem im professionellen Bereich eingesetzt. So wird es zum Beispiel beim analogen Lichttonverfahren verwendet
    Beim Dolby-A-System wird innerhalb der Kompression das Eingangssignal in zwei Hauptwege aufgeteilt, wobei einer davon direkt zum Ausgang dieser einheit führt, der andere gelangt auf die Eingänge von vier verschiedenen Filtern, die als Hochpaß, Bandpaß oder als Tiefpaß ausgebildet sind. der direkte Bypass hat die Bewandnis, daß hochpegelige Signale von der Kompression nicht beeinflußt werden müssen, d.h. diese Signale gelangen unverändert an den Ausgang des Dolby-A-Compressors. Signale niedriger Pegel hingegen werden angehoben und ebenfalls dem Ausgang zugeführt. Nach den Filtern sind Begrenzer geschaltet, die das Kompressorüberschwingen dämpfen. Die spektral aufgeteilten Signale gelangen nun jeweils auf die gesteuerten Verstärker, deren Ausgangssignal in gleichgerichteter Form als Steuersignal für ihren Verstärkungsfaktor ausschlaggebend sind. Die Gleichrichtung liegt im Gegenkopplungszweig des gesteuerten Verstärkers, damit die Regelcharakteristik logarithmisch ist. Die Hüllkurve, die bei der Gleichrichtung entsteht, kann in punkto Folgegeschwindigkeit dem jeweiligen Band angepasst werden (ebenfalls durch Filter), wodurch weniger lineare und nichtlineare Verzerrungen bei sich stark ändernden Signalen entstehen. Die Parameter dieser gleichgerichteten Gegenkopplung entscheiden unter anderem über den Pegelschwellwert, unterhalb dem die Verstärkungsregelung einsetzt. Ein hoher Betrag der Regelspannung steuert den Verstärker zu, ein niedriger Betrag auf. Die Ausgangssignale der einzelnen Verstärker addieren sich zum Gesamtsignal des Compressors. Dieses Signal kommt schließlich zur Aufzeichnung.
    Bei der Wiedergabe gelangt das Signal in den Eingang des Expanders, der im Idealfall eine genau komplementäre Aufbereitungscharakteristik zum Compressor hat. Würde man das Signal direkt wiedergeben, so ergäbe sich ein an Dynamik sehr armes Signal. Das Dolby-A-System wird aufgrung seines hohen Aufwands vor allem in der professionellen Studiotechnik eingesetzt.

    Das Dolby-SR-System (Spectral Recording) legt drei unterschiedliche Schwellwerte fest (-30, -48 und -62 dB). Je nachdem, welche dieser Schwellwerte vom Signalpegel unterschritten werden, wird eine spezifische Schaltung aktiviert. Die Schaltungen für die beiden höheren Pegelgrenzen (-30 und -48 dB) arbeiten bei einem großen Frequenzbereich mit Sliding-Band-Charakteristik, während die Schaltung für Pegel unterhalb -62 dB nur im Bereich oberhalb 800 Hz manipuliert. Entsprechend der spektralen und lautstärkebezogenen Gehörempfindlichkeit werden nach den Frequenzgängen A, B oder C des menschlichen Ohres Steuersignale vom ankommenden Signal abgeleitet, die den steuerbaren Verstärker im Compressor beeinflussen. Auf diese Weise wirken fünf unabhängige, variable Frequenzverläufe, deren Synthese zum Gesamtverlauf ein Optimum an Anpassung an das menschliche Gehör bieten.

    Bernd

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      #17
      AW: Ist für die PR99 das Sony Dolby NR-500 geeignet?

      Danke Bernd fuer die ausführliche Beschreibung der Rauschunterdrückungs-Systeme.
      Mit besten Grüssen
      ein Revox/Studer Fan aus dem Tessin !

      Zitat von Arthur Schopenhauer "Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand"

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        #18
        AW: Ist für die PR99 das Sony Dolby NR-500 geeignet?

        Hallo,
        vielen Dank für die Tips und die ausführlichen Erklärungen.
        Habe mich nun fürs "Ausprobieren" entschieden und 2 Geräte (für Vor- und Hinterband) erworben. Leider gibt es keine Anleitung dazu. Da ich jetzt Urlaub mache, kann ich es frühestens in 3 Wochen testen und berichten.

        Es würde mich noch interessieren, ob die Sony NR-500 eher dem Home-Sektor oder dem Profi-/Studio-Sektor zugeordnet sind. Konnte im ganzen Internet mit allen möglichen Suchmaschinen nichts darüber finden.
        Eben wollte ich noch ein Foto davon hochladen, aber es ist leider zu groß. Muss erst noch herausfinden wie man das macht.
        Bis dann ..., viele Grüße,
        Albrecht

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          #19
          AW: Ist für die PR99 das Sony Dolby NR-500 geeignet?

          Das Erfordernis der Rauschverminderung ist mit der professionellen Mehrspur-Aufnahmetechnik entstanden, weil dabei die Einzel-Spuren mehrmals überspielt wurden und bei jeder dieser Kopien das Rauschen stärker wurde.
          Im Amateursektor bei 9,5cm beginnt bei 1/4 Spur das Rauschen lästig zu werden, bei Kassetten geht ohne Dolby oder dBx nix.
          Wer mit einer Halbspurmaschine ab 19cm/s Aufnahmen macht, der handelt sich mit den Dynamik-Compandern eher Probleme der beschriebenen Art ein, der Gewinn ist nur meßbar.
          Randbemerkung: Bei Dropouts, die an sich kaum auffallen würden, verstärkt der Expander diese in die Hörbarkeit. Also sollten diese Systeme nur mit absolut "sauberen" dropoutfreien Bändern benutzt werden.

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