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Chinch-Kabel

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    Chinch-Kabel

    Hallo,
    kann durch ein fehlerhaftes Anschlußkabel (DIN-4xChinch) ein extremer Höhenverlust eintreten?
    Konkret: ich hatte meine A77 bisher immer folgendermaßen angeschlossen: Zwei 'normale' Chinch-Anschlußkabel (also je 2+2 Stecker) an ein Chinch-Mischpult, und von diesem ein Kabel (2xChinch-DIN) zum Verstärker, der nur DIN hat. Alles funktionierte perfekt. Nun wollte ich das häßliche Mischpult los werden und verband die A77 mittels des o.g. Kabels (4xChinch-DIN) direkt mit dem Verstärker. Das wundersame Ergebnis: alle alten Aufnahmen klingen unverändert, Neuaufnahmen jedoch dumpf wie mit abgenutzten Tonköpfen. Ich bekam es schon mit der Angst zu tun winken Das Kabel war korrekt angeschlossen. Bei einem zweiten, gleichen Exemplar dasselbe Phänomen. Erst ein reines (DIN-DIN)-sog. Überspielkabel brachte Abhilfe.
    Viele Grüße
    Marc

    <small>[ 11. Juli 2003, 12:29: Beitrag editiert von: Marc Lesselberg ]</small>
    http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

    #2
    Hi Marc,

    bei Dir wirkte das Mischpult als Pegelumsetzer zwischen den doch ziemlich verschiedenen Spezifikationen von DIN und Cinch. Cinch hat deutlich höhere Pegel, so daß bei einem einfachen Adapter die DIN-Vorstufe schnell hoffnungslos übersteuert ist .. da hilft dann auch der Lautstärke-/Aussteuerregler nichts, denn die sind ja hinter dieser Vorstufe ..

    Grüsse
    Rolf

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      #3
      Hallo Marc,

      DIN und Chinch Ein- und Ausgänge sind nicht nur durch ihre Steckerformen unterschiedlich, sondern auch in ihren elektrischen Eigenschaften: DIN-Verbindungen haben einen hohen Quell- und einen niedrigen Eingangswiderstand ("Stromeingang"), Chinchverbindungen einen niedrigen Quell- und einen hohen Eingangswiderstand. In beiden Fällen ergibt sich im Zusammenwirken der Kapazität des Verbindungskabels, der Kapazität des Eingangs und der Impedanzverhältnisse ein Tiefpaß, d.h. hohe Frequenzen werden bedämpft. Bei Chinch-Verbindungen liegt der "Einsatzpunkt" dieses Tiefpasses aufgrund der genannten Verhältnisse ("Überanpassung") mit einigermaßen vernüftigen Kabeln weit jenseits des hörbaren Frequenzbereichs, DIN-Verbindungen sind weit kritischer. Der Grund für diese augenscheinlich ungeschickte Auslegung der DIN-Verbindungen ist darin begründet, das die entsprechende DIN aus dem "Röhenzeitalter" stammt, niedrige Quellimpedanzen waren damals nur recht aufwendig zu erzielen. Angus McKenzie hat das Thema DIN-Chinch in diesem Funkschau-Artikel angemessen ausführlich behandelt.

      Du hast konkret bei Aufnahme die hohe Quellimpedanz Deines Receivers mit dem Chinch-Eingang der A77 hochohmig abgeschlossen und damit die Grenzfrequenz des Tiefpasses offensichtlich nach unten gezogen- die Aufnahme war dumpf.
      Bei Widergabe den niedrigimpedanten Chinch-Ausgang der A77 ausreichend hochohmig abgeschlossen- die Wiedergabe war o.k.

      Die Pegel bei DIN sind außerdem deutlich niediger als bei Chinch, wahrscheinlich mußtest Du die Aussteuerungssteller sehr weit aufdrehen und den Lautstärkesteller am Receiver vorsichtig betätigen?

      Das mit dem Mischpult alles funktioniert hat ist merkwürdig, wahrscheinlich sind die Impedanzverhältnisse unterschiedlich zur A77. Die DIN läßt da einigen Spielraum zu. Optimal kann es allerdings eigendlich nicht gewesen sein.

      Also sind m.E. Deine DIN-Chinch Kabel wahrscheinlich in Ordnung. Ich bin aber der Meinung, man sollte DIN-Verbindungen als überholte Relikte aus grauer Vorzeit ansehen und deshalb möglichst meiden. Wenn Du keine Alternative hat (nur DIN Anschlüsse vorhanden), verwende möglichst gute und möglichst kurze Kabel.

      Schönes Wochenende,

      Uli

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        #4
        Hallo Rolf, hallo Uli,
        da ich (wie wahrscheinlich bekannt) weder High-Ender noch ein großer Techniker vor dem Herrn bin, sondern mich eher an dem nostalgischen Charme meiner Geräte erfreue, sind Abweichungen in Bereichen, die, wenn überhaupt, nur sehr schwer hörbar sind, für mich unbedeutend. Dennoch habe ich nochmal zwei Testaufnahmen gemacht: Vinylplatte (The Race von Yello, Braun PS 350 mit DIN-Anschluß) auf Emtec SM 911 (neu von Bluthard). Auf welche Bandsorte meine Maschine eingemessen ist, weiß ich nicht schüchte Die erste Aufnahme machte ich mit Umweg über das Mischpult unter Verwendung der A77 Chinch-Anschlüsse, die zweite dann direkt mit dem DIN-DIN-Kabel ohne Mischpult. Hierbei stand der Eingangs-Wahlschalter der A77 natürlich auf "Radio". Das Aufnahmesignal kam also im letzteren Fall vom Receiver (Elac 3300T, nur DIN), und vorher vom REC-Ausgang des Mischpultes (Chinch). Abgehört und verglichen habe ich dann auch über die DIN-Direktverbindung ohne Mischpult. Für mich klingen beide Aufnahmen absolut identisch (und hervorragend gut). Trotzdem bleibt das eingangs beschriebene Phänomen mit dem DIN-4xChinch-Kabel. Grübel, grübel...
        Viele Grüße und schönes Wochenende
        Marc
        P.S. Gibt es auch so etwas wie "gute" DIN-Kabel? Meins ist ein Standardteil vom Mediamarkt, Hersteller Hama, mit vergossenen Steckern.

        <small>[ 12. Juli 2003, 15:00: Beitrag editiert von: Marc Lesselberg ]</small>
        http://people.freenet.de/plattenwechsler/dual.htm

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