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    #16
    Lebenslang ?

    Hallo Torino,

    ich sehe noch eine weitere Gefahr auf uns zukommen,
    und zwar in der Form das die Ersatzteilpreise bei Studer immer teurer werden.

    Nach dem Motto:

    ist die Kiste bald leer, erhöhen wir einfach.

    Ich halte regen Kontakt mit meinem Lieblingstechniker
    ( ebenfalls ein ehemaliger Studer-Mitarbeiter) und was ich so über ihn erfahre, da können sich einem wahrlich die "Ohren aufstellen" .

    Da sitzen anscheinend Leute an Bord , die aus der Angabe der Orginal - Ersatzteilnummer nicht erkennen können zu welchen Gerät diese Teil gehört.

    er muß als zukünftig bei Bestellungen noch hinzufügen für welches Gerät das Ersatzteil sein soll.

    Haben wir denn nur noch 1 Euro-Jobs zu vergeben. Sitzen da nur noch Anfänger ? .Ich warte nun schon geraume Zeit auf Teile für meine STUDER B 62. Über die Kosten , die das verursacht , will ich lieber nicht reden. Denn die erste B62 ist ja schon "revidiert"

    Damit dann am Heiligenabend das Kerzenwachs auf die sich drehenden Spulen tropfen kann.

    Armes Deutschland wo sind wir nur hingekommen ?

    Gruss
    SAMSON

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      #17
      Ersatzteile

      Hallo Samson
      Wie recht Du doch hast. Früher waren bei Studer alles Top-Profis. Es gab nicht viele Pfeiffen - die wurden schnell verabschiedet. Heute, in der «Globalisierungshysterie» stellt man halt einfach «billige» Leute ein. Siehe Blödmarkt. Frag dort mal welcher Wert beim Phonoeingang eingestellt ist - Du wirst verhaftet wegen anzüglichen perversen Bemerkungen.
      Es fehlen halt in dieser Zeit die Macher wie ein Herr Grundig - oder eben Willi Studer. Die haben nie zuerst aufs Geld und den Gewinn geschaut.
      Sind halt andere Zeiten. Freuen wir uns daran, dass ein Capstanmotor vom alten Willi auch nach 20 Jahren noch kein Spiel hat. Und dass wir die alten «Schätzchen» noch über die nächsten paar Jahre rüberretten können.

      In diesem Sinne - danke Willi. (Sorry Herr Studer - wir waren nie per Du)

      torino

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        #18
        Es freut mich, dass ich eine kleine Diskussion zu Qualität und Service eröffnen konnte.

        Ja.........früher ging vieles. Heute geht es auch, wenn es einer will und macht.

        Aber Multis werden nicht von KERLEN gemanagt, geschweige denn von Genies.

        Wie sagte Goethe: "Was nützt uns schon der Stein der Weisen, wenn dem Stein der Weise fehlt."

        Früher war nicht alles besser, vieles war schlechter. Aber das was besser war, war entschieden besser. Vor allem gab es früher eine Vision des Besseren. Wertschöpfung? Ja, aber nur für die Aktionäre und die Manager, nicht für das Volk.

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          #19
          Zitat von torino
          Hallo Revox-Freunde
          Gerne möchte ich zu diesem Thema meinen «Senf» dazugeben.
          Als solche Garantien abggegeben wurden, war Willi Studer der alleinige «Herrscher» über seine Firma. Den Qualitätsstandart hat er definiert und persönlich überwacht. (Das ist auch der Grund, weshalb heute noch viele Geräte aus den 60ern Jahre einwandfrei laufen).
          Als Willi Studer altershalber nicht mehr operativ tätig sein konnte, musste er das Imperium verkaufen. Und da fing das mit dem gewinnoptimieren erst an. Willi Studer verkaufte an eine schweizer-Bank mit dem Glauben daran, dass die sein Lebenswerk weiterführen. Er sollte sich täuschen. Nachdem sie (die Bank) die Firma Studer «Pleitegeredet» haben, verscherbelten sie die ganzen Werte. Land, Immobilien und Maschinen. Es waren also die Banken, welche die Ersatzteillager wegschmissen, weil - wie oben schon vermerkt, diese keinen Gewinn mehr brachten.
          (Siehe Buch «Die sprechenden Maschinen»).
          Schöne Grüsse noch an Ernst Thomke, er war federführend bei diesen Aktionen.

          Noch schöne Grüsse an alle «Nichtabzocker»

          torino (ehemaliger Mitarbeiter bei Studer)
          Diesen Beitrag sollte sich ein gewisser Etienne genau durchlesen !

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            #20
            Hallo Roger

            Zu deinem Senf nun meiner:

            Zitat von torino
            (...) Als Willi Studer altershalber nicht mehr operativ tätig sein konnte, musste er das Imperium verkaufen. (...)
            Er hätte schon viel früher verkaufen sollen und auch können. Dass keines seiner Kinder seine Nachfolge antreten würde, wusste er schliesslich schon lange. Er hat aber nicht an einen Konkurrenten verkaufen wollen. Ein typisches Problem. Er wollte die Eigenständigkeit der Unternehmung wahren.

            Er hätte jedoch wissen müssen, dass dies so nicht funktionieren kann. Die neue Digitaltechnik erforderte grosse Investitionen, welche eine Unternehmung dieser Grösse nicht tätigen konnte. Es gab genug andere deutsche Hersteller gleicher Grösse, welche ebenfalls untergegangen sind.

            (...) Und da fing das mit dem gewinnoptimieren erst an. (...)
            Mit dieser unreflektierten Aussage hast du dich als betriebswirtschaftlicher Laie entlarvt. Der Unternehmung ging es schlecht. Was wären denn deine Massnahmen zur Gesundung gewesen?

            Studer hat lange an der Substanz gezehrt. Ohne Gewinn geht es meist nur ein paar wenige Jahre gut, danach ist es aus. Darum waren die Probleme beim Verkauf "hausgemacht": Als die Unternehmung verkauft wurde, ging es schon länger nicht mehr gut. Wie gesagt, das hat Studer himself später in einem der Filme zugegeben. Böse Zungen behaupten, er habe sich billig aus der Affäre ziehen wollen...

            (...) Willi Studer verkaufte an eine schweizer-Bank mit dem Glauben daran, dass die sein Lebenswerk weiterführen. Er sollte sich täuschen. Nachdem sie (die Bank) die Firma Studer «Pleitegeredet» haben, verscherbelten sie die ganzen Werte. Land, Immobilien und Maschinen. Es waren also die Banken, welche die Ersatzteillager wegschmissen, weil - wie oben schon vermerkt, diese keinen Gewinn mehr brachten.
            (Siehe Buch «Die sprechenden Maschinen»). (...)
            Glauben kann man lange, hoffen ebenfalls. Das ist genau das Problem. Hätte er die Unternehmung zu gegebener Zeit an einen Konkurrenten verkauft, hätte sie weitergelebt. Es war naiv zu glauben, dass eine Bank am Kerngeschäft von Studer/ReVox interessiert sein sollte. Wozu auch? Es zählt nur das Geld. Wirft eine Unternehmung nicht genug Gewinn ab, wird das Geld andersweitig investiert, wo es mehr Rendite abwirft.

            (...) Schöne Grüsse noch an Ernst Thomke, er war federführend bei diesen Aktionen.

            Noch schöne Grüsse an alle «Nichtabzocker» (...)
            Ist es nicht schön, einen Sündenbock zu haben, über den man dann lästern kann? Den einen verklären, den anderen verteufeln. Wenn es im Leben doch nur immer so einfach wäre.

            Gruss
            Etienne
            -- "The threshold for disproving something is higher than the threshold for saying it, which is a recipe for the accumulation of bullshit."
            Dr Bill Softky, Redwood Neuroscience Institute.

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              #21
              ET. nach Hause telefonieren !!

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                #22
                Hallo Etienne
                Deine Meinung und Antwort auf meinen Beitrag scheinen 180 Grad diametral zu liegen. Ist es aber nicht. Ich glaube eher, dass wir sehr nahe beieinander sind, was Studer betrifft. In einem anderen Beitrag schreibst Du, dass Studer ein «sturer Hund» war. Wie recht Du doch hast. Die Mitarbeiter mussten z.B. früher um 0700 mit der Arbeit beginnen nur weil er Frühausteher war. Das war für die meisten grauenhaft. Erst als er nicht mehr anders konnte, durfte man um 8 Uhr erscheinen. Aber arrogant und selbstzufrieden war Willi nie. Sturheit hatte bei ihm auch sehr viel positives. Vorallem für seine Mitarbeiter.

                Zitat:
                Er hat aber nicht an einen Konkurrenten verkaufen wollen. Ein typisches Problem.
                Das stimmt. Beweist aber auch, dass ihm nicht das Geld am Herzen lag, sondern seine Firma, die er gerne in schweizer Händen gesehen hätte.

                Zum Thema Sündenbock:
                Es liegt mir fern, Willi Studer hochzujubeln und verklären möchte ich ihn auch nicht. Dass er Fehler gemacht hatte, weiss jeder. Aber - und hier ist eben der Unterschied zu den Managern - er machte Fehler mit seinem eigenen Geld. Im Gegensatz zu «Abzockern», welche mit fremden (Steuer)Geldern Fehler machen. Siehe Swissair, ABB (war da nicht auch der Thomke dabei?) und weiteren grossen Schweizer Firmen.
                Banken:
                Die hatten ja alle Jahre über die Finanzgeschäfte für Studer getätigt. Sie wussten also haargenau wie die Firma dastand. Immobilien, Maschinen und so.
                Ich fand es damals etwas sehr peinlich, als diese Manager sagten sie seien von Studer über den Tisch gezogen worden. (Von Willi Studer - stellt Euch das vor!). Offensichtlich waren in der Buchhaltung noch Bedienungsanleitungen aktiviert. Peinlich, peinlich. Als ob sie nicht gesehen hätten, dass mit dem Verscherbeln der Firma grosse Brocken an Land gezogen werden konnte.

                Digitaltechnik:
                Ich bin kein Entwicklungsheini, auch was Buchhaltung oder Führen einer Firma anbelangt, nicht der richtige Mann. Allerdings glaube ich, dass wenn die Nachfolger der Firma Studer die Ärmel hochgekrempelt hätten, sie es auch geschafft hätten, den Anschluss an die digitale Spitze zu realisieren. Williges und fähiges Personal wäre auch vorhanden gewesen Lagadec war so einer. Aber das war m.E. Studers einziger Fehler. Er konnte niemand neben sich dulden. Bis es zu spät war. Allerdings habe ich einige der sogenannten Sanierer oder Retter kommen und gehen sehen. Es waren nicht immer die heissesten Typen. Bis auf Lagadec. Der hatte die Zeichen der Zeit erkannt und war ein herausragendes Genie. Schade!! Der hatte am schweizer Radio einmal eine Sendung gemacht, genau über dieses Thema. Ich habe es aufgezeichen (auf einer A77). Ich such das mal raus, falls sich jemand dafür interessiert.

                Studer funktioniert doch heute wieder unter Black and Decker oder?

                Ich meine nicht, dass meine Ansicht richtig ist und Deine falsch. Vielleicht liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen. Kannst Du mit diesem Statement leben?

                Schöne Vorweihnachtsgrüsse an alle Studer und Revox-Fans.

                torino
                Zuletzt geändert von torino; 20.12.2004, 15:09.

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                  #23
                  Hat Studer nicht auch in der Digitaltechnik Massstäbe gesetzt ??
                  Waren die Umsätze nicht im Jahr des Verkaufs am grössten ??
                  Die Postings von Etienne bewegen sich meiner Meinung nach auf den vollkommenen Quatsch zu. Wichtig dabei ist den anderen durch den Kakao zu ziehen (Mit dieser unreflektierten Aussage hast du dich als betriebswirtschaftlicher Laie entlarvt.- Dieser Satz ist vollkommener Blödsinn in sich) und alles das im Sinne der 'Aufklärung'.
                  Mal kurz einem ehem. Studer Mitarbeiter erklärt, wie es damals wirklich war.
                  Dass solche Leute keine Unterschiede bei den Kabel hören, wundert mich nicht.
                  Wie gut, dass es http://technikforum.te.funpic.de/forum/index.php gibt.

                  Kommentar


                    #24
                    Hallo torino

                    Zitat von torino
                    Hallo Etienne
                    Deine Meinung und Antwort auf meinen Beitrag scheinen 180 Grad diametral zu liegen. Ist es aber nicht. Ich glaube eher, dass wir sehr nahe beieinander sind, was Studer betrifft.
                    Ja, das kann durchaus sein, dass wir Studer ähnlich sehen. Ich habe mich in meinem letzten Beitrag über deine Aussage betr. Gewinnoptimierung, Banken, Sanierer etc. geschrieben und nicht über deine Aussagen zu Studer als Person.

                    (...) In einem anderen Beitrag schreibst Du, dass Studer ein «sturer Hund» war. Wie recht Du doch hast. Die Mitarbeiter mussten z.B. früher um 0700 mit der Arbeit beginnen nur weil er Frühausteher war. Das war für die meisten grauenhaft. Erst als er nicht mehr anders konnte, durfte man um 8 Uhr erscheinen. Aber arrogant und selbstzufrieden war Willi nie. Sturheit hatte bei ihm auch sehr viel positives. Vorallem für seine Mitarbeiter. (...)
                    Das deckt sich mit meiner Meinung und Aussagen anderer ehemaliger Mitarbeiter. Selbstzufriedenheit habe ich ihm jedoch nie unterstellt. Arroganz im Sinne, dass er glaubte, die Digitaltechnek sei nur ein Hype und die anloge Technik würde immer überleben.

                    (...) Das stimmt. Beweist aber auch, dass ihm nicht das Geld am Herzen lag, sondern seine Firma, die er gerne in schweizer Händen gesehen hätte. (...)
                    Ja, das glaube ich gerne. Ich habe nie geschrieben, dass es ihm ums Geld gegangen sei. Ich habe von der Nachfolgerproblematik geschrieben. Von Geld keine Rede. Er hat es gut gemeint, doch leider ist das Gegenteil von *gut* häufig nicht *schlecht*, sondern *gut gemeint*. Ich bin nach wie vor überzeugt, dass er mit einem Verkauf an einen Konkurrenten am Ende besser gefahren wäre.

                    Zum Thema Sündenbock:
                    Es liegt mir fern, Willi Studer hochzujubeln und verklären möchte ich ihn auch nicht. Dass er Fehler gemacht hatte, weiss jeder. Aber - und hier ist eben der Unterschied zu den Managern - er machte Fehler mit seinem eigenen Geld. (...)
                    Das sehe ich ähnlich. Aber ob es einen grossen Unterschied macht, ob es fremdes oder eigenes Geld ist? (Ich durfte diese Thematik schon mit Gewerkschaftern diskutieren. An meinem Einwand, dass der Eigentümer mit seiner Unternehmung machen könne was er wolle, hatte keiner Freude. Da ging es schon los mit "Sozialpartnerschaft", "Verantwortung an der Gesellschaft" etc..)

                    Gut finde ich, dass du die "Sache Studer" differenzierst betrachtest. Leider gibt es in diesem Forum mindestens einen Mitschreiber und Fanboy, der das nicht kann und jede Kritik an Studer gleich als Angriff auf dessen Person wertet und glaubt man wolle dessen Leistungen schmälern und Verdienste eringschätzen. Dass die technischen Leistung und der unglückliche Verkauf der Unternehmung verschiedene Angelegenheiten sind, scheint er nicht zu verstehen. Deshalb wird Kritik an Studers Person nicht gern gesehen und meist versucht, diese mit dem Verweis auf seine Verdienste abzuwürgen. Deshalb halte ich "weiss jeder" für nicht ganz passend.

                    Im Gegensatz zu «Abzockern», welche mit fremden (Steuer)Geldern Fehler machen. Siehe Swissair, ABB (war da nicht auch der Thomke dabei?) und weiteren grossen Schweizer Firmen.
                    Banken:
                    Die hatten ja alle Jahre über die Finanzgeschäfte für Studer getätigt. Sie wussten also haargenau wie die Firma dastand. Immobilien, Maschinen und so.
                    Ich fand es damals etwas sehr peinlich, als diese Manager sagten sie seien von Studer über den Tisch gezogen worden. (Von Willi Studer - stellt Euch das vor!). Offensichtlich waren in der Buchhaltung noch Bedienungsanleitungen aktiviert. Peinlich, peinlich. Als ob sie nicht gesehen hätten, dass mit dem Verscherbeln der Firma grosse Brocken an Land gezogen werden konnte. (...)
                    Es gibt überall schwarze Schafe. Meist wird bei dieser Diskussion grosszügig über Thomke und Konsorten gelästert und das von Leuten, die meist wenig Ahnung von betriebswirtschaftlichen Zusammenhängen haben. Dies ist mir ein Dorn im Auge, denn es ist eine Stammtischdiskussion wie sie hier keinen Platz finden sollte.

                    (...) Allerdings glaube ich, dass wenn die Nachfolger der Firma Studer die Ärmel hochgekrempelt hätten, sie es auch geschafft hätten, den Anschluss an die digitale Spitze zu realisieren. Williges und fähiges Personal wäre auch vorhanden gewesen Lagadec war so einer. (...)
                    Das wäre möglich gewesen, wenn auch nicht einfach.

                    Aber das war m.E. Studers einziger Fehler. Er konnte niemand neben sich dulden. Bis es zu spät war. Allerdings habe ich einige der sogenannten Sanierer oder Retter kommen und gehen sehen. Es waren nicht immer die heissesten Typen. (...)
                    Genau, bis es zu später war. Wäre früher reagiert worden, wäre es nicht so schlimm gekommen.

                    Gruss
                    Etienne
                    -- "The threshold for disproving something is higher than the threshold for saying it, which is a recipe for the accumulation of bullshit."
                    Dr Bill Softky, Redwood Neuroscience Institute.

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                      #25
                      Getretener Quark wird breit, nicht stark !!

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                        #26
                        Mir scheint, daß zwei threads vom Thema abgekommen sind um beim selben Off Topic zu landen. Bereits bei der Diskussion über Studers Verhältnis zur Digitaltechnik war am Ende die Firmenpolitik Studers das Thema.

                        Für mich bleibt dort wie hier die Erkenntnis: Studers Firma hat ein ganz normales Schicksal erlitten, wie es typisch ist für Firmen, die von Patriarchen geführt werden, die wiederum im richtigen Moment nicht loslassen können. Die Statistiken des Scheiterns sind voll davon, die Schublade heisst "verkorkste Nachfolgeregelung". Es kann nicht sein, daß die Firma wächst, die Technik voranschreitet, der Patriarch älter wird und trotzdem noch alle Fäden in der Hand behalten will. Mag sein, daß er mit seinem eigenen Geld Fehler gemacht hat. Dann muss man akzeptieren, daß die Firma von der Substanz lebte. In der Digitaltechnik hat sie ganz bestimmt nicht die Maßstäbe gesetzt, und ein guter Umsatz muss noch lange nicht bedeuten, daß Gewinn gemacht wurde.

                        Banken und leider auch viele Investoren denken nicht daran, unternehmerisch zu denken und zu arbeiten. Sie möchten ihren Einsatz vermehren oder zumindest wieder zurück bekommen. Der Begrenzung des eigenen Schadens räumen sie oberste Priorität ein. Vielleicht hätten sie einem starken Nachfolger Studers vertraut - wenn dieser nur einen ausgesucht, empfohlen und auf die Spur gesetzt hätte. Für eine solche Firma die Nachfolge zu regeln, ist eine Sache von Jahren, und nicht immer klappt das beim ersten Anlauf. Hier liegt - ich glaube torino sieht das ähnlich - die Tragik im Schicksal Willi Studers: Er hat sein Lebenswerk nicht nur eigenhändig aufgebaut, sondern auch eigenhändig wieder abgerissen.

                        Das ändert nichts an seiner Lebensleistung und an seinem Lebenswerk. Traurig nur, daß Studer nicht bei sich selbst "abgeguckt" hat, wie man der Herausforderung "Digitaltechnik" hätte begegnen können. Was da auf den Markt gebracht wurde, war alles andere als perfekt, sowohl im Consumer als auch im Studiobereich. Studer war doch schon immer ein Verbesserer, ein Perfektionierer gewesen, man denke an seine Anfänge mit den modifizierten amerikanischen Tonbandgeräten. Hätte er sich beherzter der Digitaltechnik zugewandt, hätte er das, was er nicht selber entwickeln kann, zugekauft und auf den Stand gebracht, den man mit den Namen Studer und Revox verbindet, dann hätte es vielleicht gelangt. Möglich, daß die Firma hätte Federn lassen müssen. Möglich, daß sie geschrumpft wäre. Aber es gibt noch heute einen Markt, den die Firma hätte bedienen können, im analogen wie im digitalen Audio-Bereich. Ob ganz eigenständig oder als eigenständige Marke eines ehemaligen Wettbewerbers - beides wäre besser gewesen als das, was dann gekommen ist.

                        Man kann den Nachfolgern durchaus Fehler vorwerfen - Studer hätte das verhindern können. Aber nicht erst im Greisenalter.

                        => torino
                        An dem von Dir erwähnten Radio-Beitrag wäre ich sehr interessiert.

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                          #27
                          => Hochwarder Alfred:

                          Zitat von Hochwarder Alfred
                          Getretener Quark wird breit, nicht stark !!
                          War 's das schon, oder kommen noch ein paar Argumente?

                          Kommentar


                            #28
                            Studer and Nachfolgeregelung

                            ich glaube wir sind da sicher im falschen Bereich, den diese Diskussion betrifft meines Erachtens nicht Revox Technik, möchte mich nur ganz kurz äussern....
                            es ist natürlich klar dass Willi Studer in den letzten Jahren sicher auch selber dazu beigetragen hat sein Lebenswerk selber zu "begraben" aber wenn man sieht was heute auf Manager-Ebene alles an "non-sense" gebaut wird (ein "Superman" der als Verwaltungsrats-Präsident und Generaldirektor die uneingeschrànkte Macht besitzt und einen Tag beim Aufstehen die ganze "Bude" dezentralisiert und nach einigen Monaten/Jahren wieder alles "zentralisiert" mit einem Jahresgehalt von zwischen CHF 15-20 Mio. zieht sich natürlich wenns dann nicht funktoniert SICH "sanft" aus der Affaire um einen (seines Erachtens verdienten Ruhestand) zu geniessen... (nur so ein Beispiel aus der Schweizer Bankenwelt....). Ich arbeite selber in dieser Finanzwelt und kann nur sagen, dass in der Regel die Sanierer sich einen goldenen "Hinter" verdienen, und mit den letzten Liquiditätsreserven diese kostenintensiven Sanierungs und Restruktionspläne abgegliechen werden (ein Beispiel die ex Swissair und die Revisonsgesellschaften mit ihrem Know how in "consulting" !!...... Meines Erachtens sollte man Willy Studer etwas "sanfter" anfassen mit der Anklage die Digitalrealität verschlafen zu haben, weil sich auch ganz grosse Konzerne sich daran den Zahn ausgebissen haben und in der Regel von Manger mit Superhonorare geführt wurden.....
                            Allen frohe Weihnachten und ein glückliches neues Jahr....
                            Zuletzt geändert von Niederberger Jean; 20.12.2004, 22:35.
                            Mit besten Grüssen
                            ein Revox/Studer Fan aus dem Tessin !

                            Zitat von Arthur Schopenhauer "Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand"

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                              #29
                              Zitat von Hochwarder Alfred
                              (...) Die Postings von Etienne bewegen sich meiner Meinung nach auf den vollkommenen Quatsch zu.
                              Wie schon mehrfach gesagt: Das ist deine persönliche Meinung. Fakten oder Argumente, welche diese stützen würden, hast du noch nie geliefert. Nur provoziert.


                              Wichtig dabei ist den anderen durch den Kakao zu ziehen
                              Das sagt genau derjenige, der keinen Anlass auslässt, zu sticheln und zu provozieren.

                              (Mit dieser unreflektierten Aussage hast du dich als betriebswirtschaftlicher Laie entlarvt.- Dieser Satz ist vollkommener Blödsinn in sich) und alles das im Sinne der 'Aufklärung'.
                              Das solltest du nun begründen. Nur Behauptungen bringen uns nicht weiter.

                              Mal kurz einem ehem. Studer Mitarbeiter erklärt, wie es damals wirklich war.
                              Einem ehemaligen Revox-Mitarbeiter, der in der Werbeabteilung gearbeitet hat. Ob die Mitarbeit in der Grafikabteilung automatisch qualifiziert, zu wissen wie es damals betriebswirtschaftlich lief, wage ich doch zu bezweifeln. Vorallem, da Mitarbeiter meist betriebsblind sind.

                              Dass solche Leute keine Unterschiede bei den Kabel hören, wundert mich nicht.
                              Da du gerne auf andere Foren verlinkst, hier noch einen Link betr. Kabeln:

                              Ein sehr interessanter Bericht:


                              In diesem Forum gibt es sehr viele angebliche Kabelhörer. Peinlich nur, dass bei einem grossen Test in München keiner in der Lage war eine *billige Beipackstrippe* von einem Silberkabel zu unterscheiden. Evtl. kannst du das ja. Oder du glaubst nur daran...

                              Gruss
                              -- "The threshold for disproving something is higher than the threshold for saying it, which is a recipe for the accumulation of bullshit."
                              Dr Bill Softky, Redwood Neuroscience Institute.

                              Kommentar


                                #30
                                Zitat von Michael Franz
                                => Hochwarder Alfred:


                                War 's das schon, oder kommen noch ein paar Argumente?
                                Für die Anlieferung der Argumente ist Etienne zuständig.´

                                Er hat mir aber nicht auf die ersten beiden Fragen geantwortet:
                                Hat Studer nicht auch in der Digitaltechnik Massstäbe gesetzt ??
                                Waren die Umsätze nicht im Jahr des Verkaufs am grössten ??

                                Als gestandener Betriebswirt wird er das sicher einmal nachholen.

                                Liebe Grüsse aus der WU-Wien
                                Alfred

                                Willst nicht ein Auslandssemester bei uns versuchen, Etienne ????
                                Zuletzt geändert von Hochwarder Alfred; 22.12.2004, 11:02.

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