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    Grundausstattung

    Hallo,ihr Lieben

    Während sich ein anderer Threat von mir irgendwie selbstständig gemacht hat,bräuchte ich nun schon das Erste mal kompetenten Rat.
    Welcher gestandene Bandmaschinenrevisionist kann mir sagen was ich für den ersten Schritt einer Bandmaschinenrevision an Reinigungsmitteln nehmen sollte-bzw. was sich wirklich bewährt hat.
    Ich habe natürlich schon ein wenig im Forum geschmökert aber recht schlau geworden bin ich bei den vielen für- und widers nicht.
    Ich möchte die Steckkarten, Potis, Schalter und angelaufene Kontakte reinigen.Dabei steht an erster Stelle das nichts Schaden nehmen darf.
    Ich habe vor dieser Anfrage lange hier nach einer ggf. ersichtlichen Aufstellung solcher Dinge gesucht da ich denke das so etwas nicht nur mich interessiert.Falls ich nicht wirklich was übersehen habe fand ich so etwas nur vereinzelt oder doch sehr kontrovers (Beispiel: Balistrol-Waffenöl für die Kippschalter).Es ist mir auch klar das sicher jeder sein eigenes alternativloses Mittel hat.Deshalb frage ich mal die "Profis" die nach mehreren Revisionen eine Langzeitaussage über Wirksamkeit und verträglichkeit ihrer vorgehensweise machen können.

    Danke schonmal
    Micha
    Zuletzt geändert von witchcraft; 13.01.2012, 23:34.

    #2
    AW: Grundausstattung

    Hallo Micha,

    ich nehme fuer die Reinigung der Platinen Wasser mit Spuelmittel oder Seife. Gut schrubben ohne natuerlich die Bauteile zu verbiegen. Flussmittelreste von der Herstellung auf der Unterseite entferne ich mit Alkohol. Unter heissem Wasser abspuelen, mit Pressluft ausblasen und auf der Heizung trockenen. Ggf. die Kappen der Relais abziehen.

    Die ganzen Platinen- und Schalterkontakte zerlege ich, dann reinige ich sie mit einem fusselfreien Tuch mit Isopropylalkohol dem ca. 10% destilliertes Waser zugesetzt ist. Wenn alles sauber und trocken ist wird alles wieder zusammengesetzt. Die Trimmer auf den Platinen ersetze ich immer; die Potentiometer auch falls gleich- oder besserwertiger Ersatz verfuegbar ist. Falls es keine Ersatzpotis mehr gibt oder diese zu teuer sind werden sie zerlegt und auf gleiche Weise wie die Schalter gereinigt; siehe hier.

    Von Oelen irgendwelcher Art nehme ich Abstand; es sei denn der Schalter oder die Potiachse waren vorher geschmiert. Dann nehme ich meistens ein gutes Fett.

    Viele Gruesse,
    Hagen
    .

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      #3
      AW: Grundausstattung

      Hi Micha,

      nach 30 Jahren Reparatur und Überholung von Elektronik habe ich mich inzwischen auf folgende Mittel und Methoden eingearbeitet:

      Platinen reinige ich nur, wenn diese arg versifft sind. Dann mit Platinenreiniger von Kontaktchemie. Da ist ein Pinsel zum Aufstecken auf die Dose dabei. Das ganze muss unbedingt auf dem Balkon oder der Terrasse stattfinden (Dämpfe)! Das Trocknen dauert nur zehn Minuten.

      Flussmittelreste habe ich noch nie entfernt. Da Kolophonium nicht aggressiv ist, kann das draufbleiben.

      Schaltern rücke ich mit Oszillin von Teslanol (http://www.amazon.de/Teslanol%C2%AE-.../dp/B001FSXMO2) zu Leibe. Dabei ist es egal, ob sie zerlegbar sind, oder nicht. Im ersten Fall werden die Kontaktflächen mit einem Wattestäbchen geputzt, das mit etwas Oszillin benetzt wurde. Bei Schiebeschaltern trage ich hinterher immer eine hauchdünne Schicht Wählerfett oder technische Vaseline auf. Das verhindert die erneute Oxidation und erhöht die Gleitfähigkeit
      Bei Schaltern, die gekapselt sind, findet sich immer irgendwo ein Löchlein, um einen kleinen Spritzer T6 hinein zu geben.

      Achtung! Ballistol ist ein sehr schönes Universalmittel für "alles", außer für Kontakte aus Buntmetall, also Kupfer, Messing, Bronze. Selbst laut Aussage des Herstellers greift die in dem Zeug enthaltenen Chemie langfristig diese Metalle an. Das wirst du nicht nach einerm Monat, oft noch nicht mal nach einem Jahr merken. Aber nach fünf oder acht Jahren, wenn sich auf den seinerzeit gereinigten Kontaktflächen kristalliner Grünspan gebildet hat!

      Potis werden, wenn Zerlegung möglich ist, zerlegt und dann ebenfalls mit Wattestäbchen und Teslanol geputzt. Ist das nicht möglich > siehe gekapselte Schalter!

      Zur Reinigung und Entfettung von mechanischen Gelenken, Gleitflächen und Lagern hat sich Waschbenzin als das richtige Mittel herausgestellt. Bei sehr hartnäckigen, verharzten Fetten oder zersetzten Treibriemen von Philips-Geräten bewährt sich Kontakt WL als Lösungsmittel. Sinterlager dürfen nicht ausgewaschen werden!

      Die Neuschmierung erfolgt mit den "entsprechenden" Schmiermitteln, als da sind: Universalfett (Wälzlagerfett), techn. Vaseline oder Molykote BR-2 für Gleitführungen und langsam bewegte Lagerstellen. Letzteres auch für Dauerschmierungen mit guten Notlaufeigenschaften.
      Dünnflüssiges Feinmechaniköl (Großuhrenöl) oder besser Sinterlageröl für schnelllaufende Lagerbuchsen von Rädern und Rollen.

      Es wird oft geschrieben, dass einfache das Ölen von Bronze- oder Eisen-Sinterlagern sinnlos sei, da das Öl eigentlich im Vakuum oder nach Erwärmung in das Lager eindringen müsse. Hierzu kann ich nur sagen: besser nur oberflächlich ölen als gar nicht!! Quietschende oder mahlende Lagerbuchsen laufen auch bei der Gabe eines Tropfens Feinmechaniköl ohne Vakuum wieder lange Zeit ruhig und leicht.

      Das war eigentlich das Wichtigste.

      Gruß Holgi
      Zuletzt geändert von Senkel; 14.01.2012, 11:48.

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        #4
        AW: Grundausstattung

        Moin!

        Na,damit kann man ja schon was anfangen.Von "Teslanol T6 Oszillin" habe ich schon gelesen-soll ja super sein.Da aber immer mehr-oder weniger von Kontaktsprays aller Art abgeraten wird wollte ich mich doch mal vergewissern.
        Das reinigen mit Wasser und Seife - also nach "Hausfrauenart" hört sich ganz symphatisch an (und kostengünstig!).Werde ich mal so machen.Ist natürlich klar das ich keine Relais unter Wasser setze oder mit der Wurzelbürste da ran gehe.
        "Technische Vaseline" ist mir noch nicht untergekommen.Wer hat sowas? Conrad?
        Vielen dank ihr beiden - habt mir sehr geholfen.
        Meine B77 ist noch nicht eingetroffen - wird wohl Dienstag werden.Es sollen Reparaturrechnungen beiligen.Da bin ich mal gespannt und werde dann,nach Funktionstest erstmal auf "Rifasuche" gehen.Es sollen ja bei der MK I nur 2 verbaut sein (falls nicht schon ersetzt).
        Reinigen wird aber nötig sein - es ist ein "älteres Mädchen".
        Seriennummer:036540

        Ciao und Danke nochmal - Gruß,Micha

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          #5
          AW: Grundausstattung

          Die Rifas findest du hier:
          Die roten Pfeile kennzeichnen die bei allen Versionen der B77 vorhandenen Kondensatoren der Type "Knallfrosch". Einer sitzt hinter dem schwarzen Netzspannungswählerteil, der andere auf der Drehzahlregelplatine. Der grüne Pfeil deutet auf zwei weitere, die in der Mk II auf dem Platinchen der Bandzugumschaltung sitzen.
          Leider kann man hier direkt in die Postings nur Mickerbildchen mit 39 kB oder so einsetzen. In anderen Foren gehen wenigstens 180-320....

          LG Holgi
          Angehängte Dateien

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            #6
            AW: Grundausstattung

            Trotzdem schonmal vielen Dank!

            Kennst Du den Ersatztyp (ELKO)? Also mal für die Doofen: Was müsste ich dem freundlichen Verkäufer bei Conrad sagen was ich haben möchte.Ich weiß nicht ob meine Daten auf dem Altteil noch lesbar sind bzw. wie ein bewährtes ERSATZ-Teil beschaffen ist (Spannung/Kapazität/Rastermass).Conrad wäre ne gute Adresse-da kann ich hinlaufen.
            Micha
            Zuletzt geändert von witchcraft; 18.01.2012, 21:57.

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