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Tonwelle, Andruckrolle, Gleichlaufschwankungen

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    Tonwelle, Andruckrolle, Gleichlaufschwankungen

    Hallo zusammen,

    bei meiner B77 MK1 (1978) musste ich vor Kurzem die Andruckrolle wechseln, da war eine "Grüne" verbaut, die sich in Kaugummi verwandelte. Meine Erfahrungen dazu möchte ich gerne teilen und hoffe, nicht einen bereits bestehenden thread übersehen zu haben.

    Die neue Rolle eines bekannten Lieferanten, incl. der korrekten Distanzscheiben wurde eingebaut. Beim Abspielen einer 18cm Spule waren zum Bandende hin deutliche Gleichlaufschwankungen zu hören und ein leichtes Berühren der abwickelnden Spule führte quasi zum Bandstillstand.

    Im Vergleich zu meinen "AKAI´s" war zudem gefühlt deutlich weniger Anpressdruck auf der Andruckrolle (eine Waage muss ich noch besorgen). Daher habe ich die Andruckrolle als Verursacher ausgeschlossen, die Gleichlaufschwankungen aber im Zusammenspiel Rolle und Welle vermutet (Schlupf).

    Folgendes habe ich durchgeführt:

    1). Die Tonwelle ausgebaut (geht völlig problemlos, es muss lediglich die Frontblende und die Bandhöhenführung abgebaut werden, um die Welle nach lösen der Motorglocke nach vorne auszuziehen.) Die Welle ist absolut neuwertig gewesen von der Oberfläche der Lagerstellen. Keinerlei Laufspuren. Sinterlager noch schön ölig und sauber. Top Qualität!!!

    2.) Die Welle vermessen. Lager: Ø9,995 - Sitz Motorglocke: Ø 7,995 - Tonwelle bei Andruckrolle: Ø 4,51

    3.) Auf dem Werkstattmikroskop waren Reste von einer ursprünglichen Mattierung zu sehen, die aber fast komplett verschwunden waren (Welle fühlte sich glatt an). Daher habe ich die Welle abgeklebt und den vorderen Bereich feinstgestrahlt. Wir haben im Betrieb eine Srahlkabine um Präzisionsteile zu behandeln. Korngröße 15-25 my. Resultat ist eine seidenmatte, fast glatte Oberfläche mit geringer Rauheit.

    4.) Die Andruckrolle war - obwohl praktisch neu - mittig etwas konkav, da wo das Band läuft. Auf der Drehmaschine habe ich die Ränder etwas abgeschmirgelt, damit ist die Rolle wieder "rechteckig".

    5.) Die Einstellschraube für den Anpressdruck des Tonwellenarms habe ich ca. 1,5 Umdrehungen nachgestellt (fester). Die Rolle drückt nun etwas stärker gegen die Tonwelle.

    Resultat: Keine Gleichlaufschwankungen mehr, auch bei kleinen Spulen. Die Anpresskraft werde ich sicherheitshalber noch gegenmessen.

    Ich freue mich über Kommentare und Anregungen zu meiner Vorgehensweise.

    Schöne Grüße

    Arno
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    #2
    Sorry, aber.........................

    - "Lager schön ölig" - das ist nicht normal........... Ist ein Sinterlager !
    - Die Motorkondensatoren schon getauscht ?
    - Die Welle hätte ich nicht geschmiergelt/gestrahlt................. penibel gesehen ist sie jetzt eigentlich Schrott: Die Welle ist auf Tausendstel gedreht und hat eine genau definierte Oberflächenrauhheit
    - Die Bandführungen auch penibel gesäubert ?
    - Alle elektr. Werte geprüft ? (Meine ganz persönli. Meinung: Bevor an der Mechanik gewerkelt wird, sollte das Elektrische revidiert/geprüft werden und sollte genau stimmen)
    - Und schließlich: Mit neuem, gutem, Bandmaterial auch geprüft ? (Oder war`s was Altes, Klebendes ?)
    Servus
    Tom
    Zuletzt geändert von eyes; 24.02.2020, 17:51.
    Was hat reVox, was andere nicht haben ? Ist es vielleicht......, oder gar.......? Ja genau !

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      #3
      Moin,
      wenn ich mir die neue Andruckrolle so anschaue, dann kommt die doch bestimmt aus dem hohen Norden
      Das die nicht so toll verarbeitet ist wundert mich sehr bei dem Preis........das finde ich nicht gut.

      Ich habe auch noch nicht erlebt das Sinterlager schön ölig sind, daraus schließe ich das dort das falsche Öl zum nachschmieren verwendet wurde was dann nicht vom Sinterlager aufgenommen wird.
      Hast du die Capstanwelle im drehenden Zustand gestrahlt, anders wäre nicht so gut. Da wie schon geschrieben die Welle sehr genau gearbeitet ist.
      Und man durch einseitiges Stahlen durch drehen mit der Hand eventuell an einer Stelle zu viel abträgt.

      Gruß
      siggi
      Revox Benutzer seit 1984

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        #4
        Hallo Arno,
        ich war auch mal in der Lage diese Wellen zu strahlen.
        Nach dem Begutachten aber, war nicht nur ich der Meinung, dass wenn die Oberfläche nur ein wenig zu rauh ist, das Band beschädigt werden kann. Das Risiko war uns doch zu groß und haben es sein lassen. Also Vorsicht.

        Gruß Rolf
        ReVox ...von hier gibt es keinen Weg mehr zurück!

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          #5
          Hallo zusammen,

          danke erst einmal für Eure Feedbacks!

          Was das Strahlen betrifft, ist mir klar, dass die Oberfläche nicht zu rauh sein darf, um das Band nicht zu beschädigen. Die Welle ist mit sehr geringem Druck (1 bar) und ultra-feinem Strahlmittel kurz an-gestrahlt. Mit dem Fingernagel ist lediglich eine "Mattigkeit" zu fühlen, keine spürbare Rauhheit. Wenn ich das so beschreiben kann. Also auf keinen Fall mit Mittel gestrahlt, dass man zum Entrosten von Stahlteilen verwendet :-)
          Nach meiner Information hat Revox früher teilweise auch gestrahlt, um die Wellen etwas zu mattieren, stimmt das? Es werden sogar unterschiedliche Anpressdrücke für die Andruckrolle angegeben für gestrahtl/nicht gestrahlt (1,3 zu 1,5 kg) bezogen auf die A77, was auch auf die B77 zutreffen wird?
          Vorher und Nachher habe ich mit einem Mikrometer gemessen, absolut keine Durchmesseränderung.
          Ggf. werde ich noch mit einem Poliermittel nachstrahlen, um die mikroskopisch kleinen Spitzen zu glätten. Vorher wird noch der Andruck der Rolle gemessen, eine Federwaage habe ich soeben erhalten. Ich war auch erstaunt, dass die Rolle nicht genau winklig ist, möglicherweise muss sich der Gummi erst "einlaufen"?

          Im Service-Manual der A77 gibt Revox an, die Lager mit "Mobil DTE" zu ölen. Davon haben wir hier in der Fa. noch einen 25l-Kanister. Wichtig wird sein, dass die Welle nie trocken läuft.

          Die Motorkondensatoren sind noch die Originalen. Die Motoren ziehen kraftvoll durch, auch große Spulen. Ich bin nicht sicher, ob ein Wechsel sinnvoll ist, da sie keine Auslaufspuren zeigen. Wie steht Ihr dazu? Gibt es spürbare Unterschiede alt/neu, auch wenn vorher scheinbar alles i.O. läuft?

          Der Bandpfad ist natürlich penibelst sauber und das Band einwandfrei (LPR35/Maxell). Da schmiert nichts.

          Schöne Grüße

          Arno

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            #6
            Moin Arno,
            hier mal eine Interessante These. https://forum2.magnetofon.de/board6-...c34#post232414

            Gruß Rolf
            ReVox ...von hier gibt es keinen Weg mehr zurück!

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              #7
              Hallo Rolf,

              danke für den Link! Ist demnach nicht neu das Thema...
              Interessant wäre es, ob man irgendwo stichhaltige Info zur Oberflächenbehandlung der Wellen bekommen kann, z.B. aus Werksliteratur. Ich nehme an, da wurden unterschiedliche Verfahren praktiziert.

              Grüße, Arno

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                #8
                @ Motorkondensatoren: Meine Erfahrung dazu: Ich würde sie tauschen. Kostet nicht die Welt, geht einfach von der Hand, und: Nach dem Tausch liefen die Motoren meiner Maschinen mit wesentlich größerer "Kraft".
                Was hat reVox, was andere nicht haben ? Ist es vielleicht......, oder gar.......? Ja genau !

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                  #9
                  @ eyes: Danke für den Tipp, ich werde mir die Motorkondensatoren besorgen, ist ja wirklich nicht viel Arbeit, die zu tauschen.

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                    #10
                    Zitat.......Im Service-Manual der A77 gibt Revox an, die Lager mit "Mobil DTE" zu ölen. Davon haben wir hier in der Fa. noch einen 25l-Kanister. Wichtig wird sein, dass die Welle nie trocken läuft.

                    Du hast doch eine B77 erste Ausführung, und da sind die Sinterlager mit Klüber Isoflex PDP 65 geschmiert. Nur dieses Öl wird von den Lagern angenommen.
                    Andere Öle schwimmen nur oben auf.

                    Gruß
                    siggi
                    Revox Benutzer seit 1984

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