anlässlich einer B225-Überholung (mein erster) habe ich festgestellt, dass das gute Stück ein leicht abgenutztes Tellerlager hat. Das konnte ich nachjustieren, so dass der Player nun bei CDs von der ersten bis zur letzten Minute ohne Aussetzer spielen kann.
Ich nehme an, dass das Laufwerk ein CDM1 ist, weil es Alu-Druckguss ist. Der Schwenkarm hat an keiner Stelle einen Widerstand, also mechanisch ansonsten prima.
Nun habe ich hier mit einer Test-CD hantiert, die nicht von Revox kommt. Die Original-Testplatten von Revox kann ich mir weder leisten, noch bietet sie irgendwer an. Die Test-CD, die ich seit langen Jahren hernehme, hat 99 Tracks und eine Gesamtspieldauer von 69:20 Minuten. Es wird also kein extremer Außenbereich der CD genutzt. Trotzdem hat der B225 ziemliche Probleme, die Tracks ab Nr. 40 (Beginn bei Gesamtspielzeit 36:35) direkt anzusteuern. Da läuft er "meilenweit" dran vorbei und tastet sich mit viel Mühe an den tatsächlichen Anfang, wobei er häufig auf den letzten Sekunden des Tracks davor landet. Der schnelle Vor- bzw. Rücklauf (+ Mithören) scheint stabil zu sein, verläuft sich aber ab Track 40 ebenfalls.
Das kommt mir nicht ganz richtig vor. Zum Vergleich: der Technics SL-P999 braucht mit derselben Disc zum Wechsel von Track 1 nach 99 knappe 2 Sekunden, das Springen zu jedem beliebigen anderen Track geht ähnlich schnell. Ein Sony CDP-XA50ES schafft die Sprünge immerhin noch in ca. 3 Sekunden. Der B225 braucht teilweise so lange, dass er von selbst aufgibt und sich komplett abschaltet! Das entspricht nicht so ganz den Revox-Vorgaben, nach denen es maximal 4 Sekunden dauert. Aber es ist natürlich auch keine ganz normale CD.
Wie der Player eine Spur anfährt, hat sich sicher über die Jahre entscheidend verändert. Genau weiß ich es nicht, aber ich könnte mir vorstellen, dass die TOC und die daraus resultierenden Track-Positionen erst bei neueren Geräten für das direkte Anfahren von Tracks genutzt wurden, während ältere vielleicht "auf Verdacht" anhand der Tracknummer (relativ zur Anzahl Tracks) irgendwohin springen und sich dann zur richtigen Stelle vortasten. So scheint sich mein B225 jedenfalls zu verhalten.
Ansonsten sind natürlich alle möglichen Ursachen noch offen, außer der bereits gesäuberten Optik. Der Laser könnte zu schwach sein oder die Tracking-Justage muss neu gemacht werden. Angeblich wurde der Player wenig genutzt, insofern würde ich den Laser ausschließen, habe aber leider keine Messgeräte hier, um den tatsächlichen Output des Lasers zu messen. Einen Stundenzähler gibt es in der Software wohl sicher nicht, oder?
Möglicherweise ist das aber auch alles vollkommen normal für einen 30 Jahre alten Player. Bei normalen Audio-CDs mit <= 20 Tracks ist das Suchverhalten durchaus in Ordnung, da braucht er geschätzt 2 bis 5 Sekunden je nach Sprungweite. Allerdings bleibt er nach dem direkten Anfahren eines Tracks teilweise ein paar Sekunden am Anfang auf 0:00 stehen, bis die Wiedergabe beginnt. Das ist nicht die Vorlaufzeit, die auf manchen CDs absichtlich vor den Tracks steht, denn meine anderen Player tun das nicht. Also ist entweder irgendwas noch faul, oder das CDM1 ist einfach nicht schneller. Das weiß ich mangels Vergleichsmöglichkeit nicht, daher die Frage, welche durchschnittliche Suchzeit wäre typisch?
Ansonsten spielt der Player CDs von vorne bis hinten einwandfrei durch, auch die Scheiben mit Überlänge. Direktes Anfahren von Tracks ist kein Alltagsgeschehen, aber hier deutet sich vielleicht an, dass sich etwas verschlechtert hat...
Danke fürs Lesen!

Grüße
Joe
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