A764 (B260) Fluoreszenz Display dunkel

[UrsusMaritimus]

Ich werde -so nichts dazwischen kommt- bald stolzer Besitzer eines Studer A764 sein
Nun ist das gute Stück offenbar ca. 20 Jahre ununterbrochen gelaufen und das Fluoreszenz-Display ist angeblich ziemlich "mau".
Ich bin noch der Hoffnung, dass ein guter Teil auf das Konto von "Fogging" geht und durch Putzen von Display und Glas deutliche Besserung eintritt.

Sollte dem nicht so sein:
-> Weiss jemand den genauen Typ des Displays? Dann würde ich schon mal suchen gehen...

Was ich bisher über das VFD weiss und nicht weiss:
Studer Teilenummer: 73.01.0202
1x20 Digit, 5x7 Dot-Matrix
Hersteller: Futaba oder Nec
Ziffernhöhe: ??? mm
Display- Aussenabmessungen: ??? mm

1-zeilige Displays scheinen selten geworden zu sein, 2x20 gibt's etliche...

Im Netz steht etwas von "VFD auffrischen" (http://www.mikrocontroller.net/topic/176385). Manche Gerätehersteller scheinen sogar eine Art Testmode eingeführt zu haben, der alle Pixel des VFD aktiviert. Nach ein paar Stunden sollen die Pixel dann schon deutlich gleichmässiger geworden sein.
Ich vermute aber, dass das nur für Displays gilt, die lange nicht in Betrieb waren (wer kennt nicht die nostalgisch gruen-blauen Displays von Videorecordern, die auch im Standby die Uhrzeit anzeigen mussten und irgendwann kaum noch lesbar waren...)
--> Hat jemand Erfahrung damit?
--> Kennt jemand einen solchen Testmode beim A764 / B260?

Elkos werde ich selbstverständlich alle tauschen sobald das gute Stück seinen Weg zu mir gefunden hat. Und auch die eine oder andere Lötstelle wird nach 20 Jahren müde sein ;-)

[borchee]

AW: A764 (B260) Fluoreszenz Display dunkel

Hallo an den Nordpol,

der müsste es sein: http://www.ebay.com/itm/2pcs-FUTABA-...item19e784c7e3

...naja, scheint mir zu billig (Preis gar für zwei!), jedoch billig genug um es zu riskieren - meiner Meinung nach. Auch habe ich den bei Futaba nicht gefunden.

Gruß
Borut

[UrsusMaritimus]

AW: A764 (B260) Fluoreszenz Display dunkel

Ein ganz herzliches Dankeschön in den sonnigen Süden !

Das Ding sieht tatsächlich so aus, als würde es passen. Irgendwie hat mich Studer beim A764 irritiert, da sie 80 Pins ins Layout malen, aber die Numerierung der Pins von 1-40 und von 41-78 geht ...

Beim B260 sieht das Layout dann etwas anders aus und die Pin- Numerierung trägt dem Rechnung, dass das Display auf einer Seite 2 Pins mehr hat.

--> Das Display in eBay ist offenbar genau das Richtige
--> Ich werde das Display bestellen

Es mag leider noch etwas dauern, bis ich hier berichten kann, ob es wirklich passt, aber nachdem die Bezeichnung genau zum Schaltplan des A764 und B260 passt: Futaba (laut Stücklisten) und 20SD01 (Schaltpläne) bin ich sehr sehr optimistisch!!

Die Info sollte man mal hier im Forum streuen. Der Typ scheint noch knapp 950 Stück davon auf Lager zu haben: http://www.arihav.com/Item.php?Item=8432&lang=eng

Allerbesten Dank nochmals für die Hilfe!

[UrsusMaritimus]

AW: A764 (B260) Fluoreszenz Display dunkel

Nochmals allerbesten Dank für den Tip!

Das Display 20-SD-01 ist eingebaut und funktioniert absolut einwandfrei. Und das für sehr günstiges Geld (2 Stück für knapp 9$ in der Bucht; nach FUTABA 20-SD-01 suchen).
Man muss etwas aufpassen, weil das neuere Display (formgepresstes Deckglas) den "Glasnippel" zum Evakuieren mittig hat, während das Original Display (aus Flachglas mit Distanzhaltern zusammengebaut) diesen an einer Seite hat. In der Kunststoff- Front, in die das PCB eingeschnappt ist, ist eine Aussparung für diesen Nippel vorgesehen und der ist nun an der falschen Stelle. Bei mir hat's gerade so gepasst ohne anzustossen, ggf. kann man auch zu Feile greifen und etwas Platz schaffen.

Nun kommt noch ein kleines "ABER":
Das Microcontroller PCB auszubauen ist nichts für schwache Nerfen:
Studer schreibt im Manual selbst:
Achtung:
1) Der Print Ausbau verlangt grösste Vorsicht (Bruchgefahr!)
2) Die LC-Anzeige kann herausfallen, wenn der Print entfernt ist
Und nach ca. 25 Lenzen sind die Kunststoff-Schnapphaken nicht unbedingt robuster geworden... Wenn sie zuviel Spannung verloren haben und nicht mehr gut halten, kann man die am Print-Rand liegenden Haken beim Einbau des Kunststoffrahmens in die Alu-Front mit selbstklebenden Geräte-Gummifüsschen an der Alu-Front abstützen. Dies war bei meinem Gerät schon teilweise so gemacht. Offenbar hatte schon jemand vor mir den Print ausgebaut.
Beim Ausbau unbedingt die Lage des LC-Displays markieren, falls es sich doch lösen sollte. Bei mir ist es bei vorsichtigem Handling des PCB an den Gummikontakt Reihen kleben geblieben.

Vor dem Ausbau des Displays die Höhe ausmessen und merken. Es liegt nicht auf den Treiber-ICs auf.
Beim Austausch der Elkos (freiwillig baue ich dieses PCB nicht nochmal aus!) und des Displays bin ich so vorgegangen, dass ich erstmal alle Beinchen mit einem feinen Seitenschneider abgeknipst habe. Mit einer guten Entlötstation kriegt man die Beinchen des Displays wahrscheinlich auch so einigermassen frei, aber schonender für das PCB ist eindeutig "abknipsen". Die Leiterbahnen zu den Treiber-ICs sind relativ fein.
Danach habe ich die Lötstellen heiss gemacht und die Beinchen mit einer Pinzette einzeln rausgezogen und letztendlich mit dem Entlötkolben das Zinn rausgesaugt.

Wer sicher gehen will, dass das neue Display auch funktioniert bevor er dem alten die Beinchen kappt, kann die Kontaktreihen so biegen, dass man es auf das eingebaute alte Display klemmen kann, sodass beide parallel geschaltet sind. Das geht sicherlich nicht ewig lange (doppelter Heizstrom) und die volle Helligkeit erreicht das Display auch nicht (weniger Heizsspannung), aber es reicht zum Ausprobieren.
WARNUNG (diesmal von mir): Das oben beschriebene parallel Betreiben des neuen Displays ist riskant! Die Gefahr, dass das PCB gegen das Chassis des Tuners kippt und man einen Kurzschluss macht, oder einem das Display mit einzelnen Beinchen abrutscht und einen Kurzschluss zu anderen Pins macht ist wirklich gross!!! Und bei den ca. 30V, die in der Ansteuerung verwendet werden, vermute ich, dass die Display-Treiber dies nicht überleben. Das mag einen Totalschaden bedeuten!!! Mir sind diese Treiber ICs jedenfalls noch nicht über den Weg gelaufen.
ALSO: Wenn Ihr einigermassen sicher seid, das richtige Display erstanden zu haben, würde ich dieses Risiko nicht eingehen!

Beim Einbau gibt es folgendes zu beachten:
- Auf den Abstand Display Oberfläche zu PCB achten! Sollte etwa so wie vorher sein. Wenn das Display zu nahe am PCB sitzt, dann sieht es bei schrägem Draufblicken wahrscheinlich nicht so schön aus. Es darf auf keinen Fall so hoch sitzen, dass es über den Kunststoffrahmen hinausgeht, da es vorne anstossen könnte. Auch auf einen gleichmässigen Abstand achten (ich vermute, Revox hatte seinerzeit Abstandsklötzchen zum Montieren).
- Auf die Aussparung für den Glasnippel achten bevor das PCB wieder in den Kunststoffrahmen eingesetzt wird. Anstossen sollte es sicher nicht.

Beim Einbau des PCB in den Kunststoffrahmen aufpassen, dass einem nicht jetzt noch das LC-Display abfällt und alle Gummimatten (Tasten) richtig sitzen. Und dann vorsichtig gleichmässig andrücken bis alle Schnapphaken eingerastet sind.
Wie oben beschrieben, kann man sich beim Einbau des Rahmens in die Alu-Front mit Unterlegen behelfen, wenn ein paar von den äusseren Haken nicht mehr sauber greifen.

Ich habe schon einige Geräte repariert, aber bei diesem Frontpanel war ich froh, als es wieder drin war und funktionierte. Diese Aktion ist für Einsteiger nicht zu empfehlen.

Das Austauschen der restlichen Elkos war dann nur noch Arbeit, aber nichts, was Nerfen kostet. Die Servicefreundlichkeit des restlichen Gerätes war ok., auch wenn ich mir eigentlich schon wünsche ein Bodenblech abschrauben zu können und an die meisten Lötstellen zu kommen ohne alles ausbauen zu müssen. Wenn auf der Hauptplatine oder auf der Netzteilplatine ein Fehler vorliegt, macht das sicherlich keinen Spass.

Dem im Forum schon einmal angesprochenen 470 Ohm Widerstand auf der Netzteilplatine (R116) und seiner Umgebung sollte man sich bei einer Restauration unbedingt annehmen. Bei meinem Exemplar (als Monitor- Empfänger im Studio vermutlich 7/24 gelaufen) war es reine Glücksache, dass da noch etwas Kontakt gegeben hat. Der Widerstand wurde bei der Gelegenheit durch einen höherer Leistung ersetzt.

Jetzt steht "nur" noch ein Nach-Abgleich an. An das HF-Teil traue ich mich ran, aber die ZF-Filternbank schüchtert mich noch etwas ein. Auch fehlen mir dazu (noch) die geeigneten Messgeräte (v.a. FM-Sender mit hohem Modulationshub).

Viel Spass!

[borchee]

AW: A764 (B260) Fluoreszenz Display dunkel

Sind ja prima Neuigkeiten, freut mich.

Gruß
Borut

P.s. Schöner Bericht, so soll's sein.

[SAMSON]

AW: A764 (B260) Fluoreszenz Display dunkel

@UrsusMaritimus ,

Hallo Mathias ,

klasse Bericht , läßt sich auch von einem Laien
wir mir gut lesen.

Schön das es solche Menschen wie Dich gibt ,
die hier andere an Ihren Erfahrungen teilhaben lassen.

Nach diesem Bericht kann jeder für sich entscheiden
ob er sich diese Reparatur antut , oder es lieber einem Fachmann
überläßt.

Gruss
Wolfgang

[heinzmen]

AW: A764 (B260) Fluoreszenz Display dunkel

Moin,
ich hatte auch den Eindruck das es die gleichen Displays sind. Ich habe mir auch welche auf " Halde " gelegt. Man kann ja nie wissen....
Prima Bericht.

Gruss Heinzmen

[Kristian]

AW: A764 (B260) Fluoreszenz Display dunkel

Danke für den Hinweis (Borut) sowie das Austesten (Ursus),

habe mir gerade die "Verschleißteile" für den Tag X bestellt, bin mit 40Cent über der Zollfreigrenze, mal sehen, ob ich dafür zum Zollamt fahren muß.

Gruß Kristian