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B251 verzerrt auf beiden Kanälen

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    B251 verzerrt auf beiden Kanälen

    Hallo Revox-Gemeinde!
    Von heut auf morgen gibt mein B251 alles nur noch rel. leise und verzerrt wieder.
    Eingangsempfindlichkeit stimmt, alle Filter und Einstellungen stehen so wie am Vortag. Lediglich der Strom war kurz weg...
    Bin mir sicher, daß was gehimmelt wurde...

    Habt ihr mir nen technischen Tip, bevor ich mein Fluke Mess-Eisen ansetze???


    Danke,

    Nighty

    #2
    AW: B251 verzerrt auf beiden Kanälen

    Hallo,

    Häng doch mal eine Quelle mit regelbarem Ausgang an die Main-In-Buchsen und trenne mit dem Schalter daneben den SIgnalweg auf, dann siehst Du schonmal ob es die Endstufen trifft oder die Vorstufenelektronik.

    Wie kurz war denn "kurz"?
    Man müsste mal recherchieren wie man den Controler zurücksetzt (im B-251 hat der ein externes RAM für die Benutzereinstellungen); vielleicht ist durch den kurzen Ausfall der Speicherinhalt korrupt geworden.

    Grüsse!

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      #3
      AW: B251 verzerrt auf beiden Kanälen

      Zitat von Nightflight Beitrag anzeigen
      Hallo Revox-Gemeinde!
      Von heut auf morgen gibt mein B251 alles nur noch rel. leise und verzerrt wieder.
      Eingangsempfindlichkeit stimmt, alle Filter und Einstellungen stehen so wie am Vortag. Lediglich der Strom war kurz weg...
      Bin mir sicher, daß was gehimmelt wurde...

      Habt ihr mir nen technischen Tip, bevor ich mein Fluke Mess-Eisen ansetze???


      Danke,

      Nighty
      Hallo,

      "Strom war kurz weg", heißt das Ausfall im 230V Netz (ganze Straße dunkel...) oder nur am Gerät? Wenn der B251 danach verzerrt stimmt etwas nicht mit Arbeitspunkten etc, jedenfalls kann kein Controller/RAM etc. das verursachen.
      Gab es irgendwelche Anzeichen in jüngerer Vergangenheit? Der B251 zerkocht sich bekanntermaßen selbst mit der Zeit (s. threads im Forum), dann wird es leider aufwändiger, ich weiß aus leidvoller Erfahrung wovon ich rede ....

      Grüße,
      eckibear

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        #4
        AW: B251 verzerrt auf beiden Kanälen

        Lieber Ecki,

        Dass sich die Teile in der Endstufe selber auslöten ist kein Geheimnis.
        Deswegen mein Vorschlag, die Vor- und Endstufe zu trennen und extren zu speisen, dazu muss man am B-251 nur einen Knopf bedienen. Damit wäre klar wo der Fehler zu suchen ist.

        Du weisst schon dass allein schon die Lautstärkeregelung volldigital ist in diesem Gerät? Dass der Verstärker just nach einem kurzen Stromausfall versagt ist mir zu offensichtlich, als dass ich es als Zufall abtuen könnte und den Fehler pauschal auf die ewig schuldigen Endverstärker schiebe.

        Schauen wir uns mal genauer an was wir hier haben:


        Ein 230-Volt-Netz
        , das uns im Idealfall permanent Wechselstrom zur Verfügung stellt

        Das Netzteil mit Spannungsstabilisierung, welches die Elektronik galvanisch vom Netz trennt, die Spannung heruntersetzt und schliesslich auf einem gewünschten Wert stabil hält

        Einen Prozessor mit integriertem ROM und seiner Software,
        der neben anderen Jobs die Tastatur abfragt, die vom Benutzer eingegebenen Befehle interpretiert, in einem RAM ablegt um nach einem Reset wieder auf seinen vorherigen Betriebszustand zu kommen, und schliesslich den Befehl über den I2C-Datenbus an andere digitale Bausteine weitergibt.

        Periphere Digitalbausteine, die vom Prozessor einzeln angewählt werden können um dann über den Bus bitweise Datenpakete zu empfangen, die sie verstehen und den Befehl schliesslich ausführen.

        Eine Reset-Schaltung
        , die bei Anlegen einer Spannung einen kurzen Impuls an ihrem Ausgang bereitstellt. Dieser Impuls wird auf den Reset-Eingang des Prozessors gegeben, denn so einen Prozessor kann man nicht einfach an Saft legen und dann tut er's. Ohne Resetimpuls springt jeder Mikrocomputer an irgendeine beliebige Stelle seines Programms oder versagt völlig da sein Pufferspeicher, Register usw. mit undefinierten Daten gefüllt sind. Der Resetimpuls versetzt den Prozessor in einen definierten Anfangszustand, von dem aus er sein Programm abspulen kann wie es sein soll.


        Jedes Element da oben hat so seine Bedingungen und Eigenarten:

        Das Netzteil liefert auch nach Ausfall der primären Versorgung noch eine zeitlang Energie an die Schaltung, bis sich die Sieb-Kondensatoren langsam entladen haben. Anfangs ist die Kondensatorspannung noch grösser als die Ausgangsspannung der nachfolgenden Stabilisierung, diese kann dann weiterhin z.B. die nötigen stabilen 5V für den Prozessor bieten. Fällt die Spannung auf unter ca. 6,3V, sinkt auch die stabilisierte Spannung unter ihren Sollwert und wandert langsam gen 0V, kann dabei ggf. anfangen zu schwingen oder flattern. Beim B-251 z.B. läuft das Display noch eine ganze Weile nach, wenn der Netzstecker gezogen wurde, was eben diesem Effekt geschuldet ist.

        Der Prozessor benötigt zwingend seine 5V, schon ab 4,8V wirds extrem kritisch und die einwandfreie Funktion ist nicht mehr gewährleistet. In diesem Zustand benimmt sich der Chip "unlogisch", er springt in seinem Programm hin und her, führt Befehle nicht (bis zum Ende) aus, kommt auf falsche Rechenergebnisse usw.

        Das RAM ist im B-251 zwar statisch, benötigt aber ebenso eine einwandfreie Spannungsversorgung um zu funktionieren!

        Die Resetschaltung tut was sie soll, wenn sie stromlos war und sich plötzlich an 5V gehängt fühlt. Vielleicht gibt sie den Impuls auch schon aus nachdem die Spannung auf z.B. 2V runter war und wieder auf 5V steigt. Auf wieviel Volt die Spannung mindestens abgefallen sein muss, um nach Wiederansteigen auf den Sollwert einen Resetimpuls zu geben, ist schaltungsabhängig.


        Digitale Bausteine, ob Logik oder D/A-Wandler oder was auch sonst, müssen ZWINGEND in einem definierten Zustand gehalten werden da sie sonst - siehe Prozessoren - unvorhersehbare und später nicht mehr nachvollziehbare Fehlfunktionen zeigen. Das geht soweit, dass bei Logikbausteinen mit mehreren Gattern, von denen nicht alle benutzt werden, auch die nicht verwendeten Gatter unbedingt in definiertem Zustand gehalten werden müssen, da schon die Tatsache, dass ein nicht verwendetes Gatter in undefiniertem Zustand ist, dazu führen kann, dass ein benutztes Gatter nicht richtig funktioniert!
        Wir merken uns: Digitale Bausteine in undefiniertem Zustand - ganz heisse Kiste!!!


        So, genug Theorie!!!!
        Was könnte dem B-251 des verzweifelten Nightflight widerfahren sein, dass der Ton nun verzerrt wird??

        Das Timing der Netzunterbrechung war derart ungünstig, dass die Speisespannungen unter ihren Wert gerutscht sind. Weit genug, um den Prozessor zum Spinnen zu bringen und das RAM mit beliebigem Datenmüll zu füttern. Vielleicht hat der Prozesor im Moment auch versucht etwas Sinnvolles ins RAM zu schreiben, welches aber wegen der zu niedrigen Spannung die Daten korrupiert hat.

        Und/oder die Spannungen waren nicht weit genug unten, um einen neuen Resetimpuls auszugeben und der Prozessor hat deshalb angefangen zu spinnen.

        Vielleicht beides in Kombination?

        Nachdem das Netz wieder da war hat das System nicht mehr korrekt gearbeitet - sei es mangels Reset, sei es wegen der korrupten Daten - und der D/A-Wandler, der für die Lautstärkeregelung zuständig ist, steckt nun in einem undefinierten Zustand, vielleicht weil es garkeine Daten über den Bus bekommt, oder weil es die Daten nicht verstehen kann:

        Es versagt seinen Dienst!


        Oder auf gut Deutsch:
        Die Kiste hat sich verschluckt. Passiert sogar mit Fernbedienungen und Transistorradios. Da nimmt man dann die Batterien raus für ein paar Stunden, und dann lüppt wieder alles.


        Aber vielleicht ist's ja doch die Endstufe, das Netzteil, oder ein OP hat aufgegeben..... wer weiss....

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          #5
          AW: B251 verzerrt auf beiden Kanälen

          Alles schön und gut und letztlich auch einfach zu testen: Einfach Stecker ziehen und 1h warten, das sollte alle Elektronen im RAM und uPC wieder beruhigen. Wenn danach der Fehler, i.e. Verzerrungen, immer noch vorliegt weiß man zumindest, daß es nicht an etwaig unklaren Logikzuständen liegt.

          Je nach Ausgang des Tests und wie schon 1000 mal zitiert und rezitiert, zuerst alle internen Versorgungsspannungen prüfen.
          Beim B251 ist übrigens VORSICHT angesagt, das Schaltnetzteil ist bei eingesteckter Netzleitung immer an und versorgt den PA bereits mit voller Spannung auch wenn er scheinbar aus ist. Die Spannung ist eindeutig jenseits der Sch(m)erzgrenze. Der PA wird im Normalfall über ein soft-turn on des uPC scharf gemacht, aus heutiger Sicht mit einer Energiekrise nahe vor der Tür ein Anachronismus

          Grüße,
          eckibear

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