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Bandmaschinen im Praxisbetrieb

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    Bandmaschinen im Praxisbetrieb

    Hallo Forum,

    als überzeugter Anhänger der analogen Magnetbandaufzeichnung "beherberge" und betreibe ich neben jeweils einem UHER Report 4200 Monitor (Halbspur Stereo) und UHER Report 4000 Monitor (Halbspur Mono) inzwischen vier sogenannte Großspuler in Halbspurtechnik; STUDER A 810 (9,5, 19, 38, 76 cm/s), REVOX A 700 (9,5, 19, 38 cm/s), REVOX PR 99 Mk II (19, 38 cm/s) und REVOX B 77 Dolby (9,5, 19 cm/s).

    Die Großspuler (alle eingemessen auf Emtec LPR 35, A 810 zusätzlich auf Quantegy 456) unterscheiden sich klanglich nicht signifikant. Die Aufnahmen klingen auf den Maschinen allesamt ähnlich gut (!). Eine Einschränkung besteht bei der Wiedergabe von Bändern auf der A 810, die auf B 77 oder A 700 aufgenommen worden sind. Die Wiedergabe erscheint mir hier im oberen Frequenzbereich einen Tick überbetont.

    Unterschiede registriere ich allerdings in der Bedienung und dem praktischen Betrieb. Die größte Freude bereitet mir hier die STUDER A 810, die einfach total "gut in der Hand liegt", was ich in Anbetracht eines Lebendgewichts von rd. 34 Kg nicht wörtlich zu nehmen bitte.

    In der Folge nenne ich die A 700, eine sehr schöne Maschine, deren Drucktastensteuerung jedoch nicht die Eleganz oder Leichtigkeit der Steuerung einer A 810 oder PR 99 / B 77 aufweist. Die Schieberegler empfinde ich gegenüber den Drehreglern der anderen Probanden als unpraktischer. Insbesondere bei vertikalem Betrieb. Allerdings ist der dort vorhandene Summenregler sehr praxisgerecht.

    Unterschiede bei den Laufgeräuschen (Aufnahme / Wiedergabe) kann ich nicht feststellen. Im schnellen Vor- oder Rücklauf dominiert die A 700 hinsichtlich des vorgelegten Tempo´s, allerdings unter Inkaufnahme eines unbefriedigenden Wickelverhaltens. Einer Disziplin, die von der B 77 ähnlich "schlecht" erfüllt wird. Ganz anders die A 810, die mit einem absolut perfekten Wickel überzeugt, wie ihn auch die PR 99 Mk II beherrscht. Die beiden letztgenannten Maschinen spulen allerdings wahrnehmbar "langsamer" um, wobei sich bei der A 810 auch die Umspulgeschwindigkeit in 3 Stufen regulieren lässt.

    Es macht eine sehr große Freude, Musik in einer sehr guten Qualität bereits bei 9,5 cm/s von einer Bandmaschine kommend zu genießen.

    #2
    AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

    Hallo Bernd,

    sehr interessant mal den Vergleich zwischen diesen Maschinen zu bekommen. Ich selber würde ja mit einer A700 liebäugeln, bin mir aber aufgrund der doch wohl höheren Ausfallquote zu unsicher bzw. tendiere eher zur PR 99. Was ich nicht gedacht hätte ist daß sich das eher schlechte Wickelverhalten von einer B77 zu einer PR99 dermaßen verbessert. Vom Aufbau sind die beiden doch bis auf den linken Fühlhebel bei der PR99 gleich!? Wie ich auch früheren Beiträgen von Dir entnommen habe, läßt Du die Geräte grundsätzlich überholen oder überholst selbst. Welche der Maschinen war denn am anfälligsten bzgl. Defekten. Würdest Du eher die A700 oder die PR99
    bevorzugen? Handelt es sich bei der A810 um eine Maschine mit separater VU-Meter Brücke oder eingebauten VU's? Wie sieht es bei einer 810 mit E-Teilen aus?
    Überraschend finde ich, daß der Klang der Maschinen nur im Detail abweicht. Wie ist es denn mit Austausch der Bänder unter den Maschinen?
    Gruß in den 50 km entfernten Westen.
    Viele Grüße von

    Rüdiger

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      #3
      AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

      Hallo Rüdiger,

      grundsätzlich musst Du nicht unbedingt von einer höheren Ausfallquote bei der A 700 ausgehen. Die Maschine wird zwar als "Diva" bezeichnet, weil sie mitunter zickt. Ich hatte bisher zwei dieser Exemplare, beide Maschinen wurden bei Revox in Villingen komplett überholt; das jüngere Exemplar habe ich behalten. Die Maschine läuft bei mir sehr oft und nach der Revision gab es keinen Grund mehr zur Klage. Abgesehen vom Wickelverhalten würde ich einer A 700 gegenüber der PR 99 den Vorzug geben; sicher spielen hier auch emotional-optische Gründe eine Rolle: die Bandführung ist ganz einfach professioneller. Andererseits faziniert mich bei der PR 99 Mk II der Autolocator, der hinsichtlich seines Funktionsumfangs nicht an den der A 810 heranreicht.

      B 77 und PR 99 Mk II unterscheiden sich einmal hinsichtlich des rechten Umlenkbolzens, der allerdings rein mechanisch arbeitet. Darüber hinaus durch die rechte Umlenkrolle, die sich durch ihre Längsriffelung von den nachgerüsteten kugelgelagerten B 77-Umlenkrollen unterscheidet. Inwieweit dies u.a. für bessere Wickeleigenschaften verantworlich sein kann, vermag ich leider nicht zu beantworten.

      Die A 810 verfügt über eingebaute VU-Meter. Zur Ersatzteilsituation kann ich keine Aussage machen, höre aber, dass dies kein ernsthaftes Thema sei. Auch ist es so, dass die Audioelektronik weitgehend der A 820 entspricht. Mechanisch sagt man der A 810 eine hohe Standzeit nach.

      Bändertausch bis auf die geschilderte Höhenbetonung kein Problem. Feststellbar ist auch, dass die VU-Meter bei Fremdaufnahmen unterschiedlich ausschlagen, d.h., der rote Bereich wird öfters tangiert, wenn die Aufnahme auf einer anderen als der Aufnahmemaschine abgespielt wird. Allerdings sind keine Verzerrungen vorhanden.

      Der Eindruck hinsichtlich der Unterschiede in der Wiedergabequalität ist marginal und sicher auch subjektiv. Davon ausgehend würde ich die A 810 an die erste und die A 700 an die 2. Stelle setzen. Im direkten Vergleich CD ./. Bandmaschine gibt es keinen hörbaren Unterschied.

      A 810 und A 700 laufen über den M 51 Mk II, B 77 und PR 99 über den aufgetrennten B 750 Mk II und der A 740.

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        #4
        AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

        Hallo Revoxianer,

        die leichte Höhenbetonung bei der Wiedergabe auf der A810 liegt an der unterschiedlichen Entzerrung der Geräte. Bei der A810 sollte es wohl CCIR sein und bei der B77 und A700 in der Regel NAB. Bei der Wiedergabe von NAB - Entzerrten Aufnahmen auf einem CCIR - Entzerrten Gerät ergibt sich eine leichte Höhenanhebung.

        Gruß catweazle

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          #5
          AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

          ciao catweazle
          Du bist schneller gewesen mit der Antwort wegen der Höhenanhebung, aber es ist auch meine Meinung. Ich schreibe immer den Typ der Bandmaschine mit einem Filzstift auf das Vorspannband (schon wegen Inkompatibiltät von normalen Tonköpfen und Schmetterlingsköpfen) resp. Bandtyp und Herkunft der Bandes.
          Mit besten Grüssen
          ein Revox/Studer Fan aus dem Tessin !

          Zitat von Arthur Schopenhauer "Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand"

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            #6
            AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

            Hallo catwaezle,
            hallo Jean,

            die Entzerrung kann meines Erachtens in diesem Falle keine Rolle spielen, da sich die A 810 von CCIR auf NAB umschalten lässt.

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              #7
              AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

              hi folks,
              macht doch nicht so einen Denkfehler!
              Wenn ich eine Maschine in diesem Segment einmesse (mit dem gleichen Band) - gelle; erst die Wiedergabe und dann die Aufnahme in der entsprechenden Entzerr.-Mode - dann kömmt auch nach-Band das gleiche bei jeder raus.
              Weil - dann brauche ich diesen -high-tech- nicht. Die Maschinen haben den wesentlichen Unterschied in der Art der Benutzung oder Bedienung. Die A/B77 waren die Abhörmaschinen fürs Büro oder Wohnzimmer. Die PR war die Maschine für die Automatiksteuerung von Übertragungsstraßen oder kostengünstig im kleinen Studio. Die A810 die robuste Aufnahmemaschine mit Langlebe-Eigenschaften und einigem Schnickschnack: mehrer Bandtypen, Auolocator, Stempel, Auotcut-Vorlauf, - also viel viel - aber längst nicht die Eleganz einer A820. das ist wie A-Klasse Benz mit SLC zu vergleichen; klar komme ich damit auch von A nach B - aber wie? Die A812 hat da als Rackmaschine oder simpel 19-Zoll Ausführung den touch der A820 eingefangen, das war ReVox Zielvorstellung. Da ist die 810 deklassiert schon wie das Band beim Umspulen anläuft oder vom Autolocator auf den punkt gesetzt wird. Alles aber nur um dem Techniker das Leben einfacher zu machen - denn "schneiden und legen" das händische Cueing als Beispiel (auf den Punkt bringen): Schneiden von ungarischen Silben oder einem Hörspiel in der Produktphase - da gibt es echt enorme Unterschiede. Nur - über den Preis möchte ich nicht schreiben... Wieviele PR99 für eine A820 möglich wären oder sogar das Digitalmodell der A820 mit einzubeziehen wären unfair. Ich finde es nur verrückt - es wurden im Bereich -Recording- alle Möglichkeiten im Profisektor unternommen - und plötzlich dreht sich alles um "analog" mit Spulen - nicht gerade kostengünstig gegenüber 120 mp3-Songs auf einer CD! Na ich wollte Euch nicht langweilen - aber es musste mal gesagt werden...
              nix für ungut!

              Gruß
              Geppi

              Ich spare auf ne 812 und Kabel hört man doch :-)

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                #8
                AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

                Moin,

                "" Ich spare auf ne 812 ""

                worauf sollte ich sparen ??? habe schon zwei A810 , A812 und eine A820 achso habe die A80 vergessen ....

                Ich will auch auf etwas sparen

                nichts für ungut...................

                ich habe schon einige Maschinen gehabt, am besten haben mir die A77 MK4 und die A700 vom Sound her gefallen. Aber mit den Studer-Maschinen können die meines Erachtens auch nicht mithalten. Ich habe mal mit B67 angefangen und dann kamen all die anderen. Jetzt habe ich einiges stehen und kann mich sehr schlecht wieder von den Maschinen trennen. Ich betreibe die Maschinen nur aus Hobby, also keinen Profieinsatz. MP3 und dieser andere Dödelkram ist mir zu wieder. Ich höre zur Zeit mit einer Röhre ( 300B ) an Saba-Rondos. Dieser analoge Sound versetzt mich in meine Kindheit zurück. Ich habe mal mit einer Telefunken 204TS angefangen. Aber das ist schon sehr lang her...

                Gruß Heinzmen
                Zuletzt geändert von heinzmen; 07.03.2007, 06:14.
                Studer A800, A820, A816, A810 , A723, A727 , A710, A764, Pult 901, B67, Pult905 und sonstiges Studer-Zeug.
                und andere schöne Sachen JBL 4435
                guckst Du --- www.heinzmen.de


                wenn jemand ein Problem mit mir hat , kann er es behalten denn es ist ja schliesslich sein's

                "What this country needs is a good 5 watt amplifier." - Paul Klipsch

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                  #9
                  AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

                  Ohne überheblich klingen zu wollen, die Kosten für Bandmaterial halte ich in Anbetracht meines Faibles für analoge Bandaufzeichnung für vernachlässigbar. Das Flair einer Bandmaschine erreichen digitale Speicher noch nicht ansatzweise. Und die Augen hören bekanntlich mit .

                  Wenn ich den erforderlichen Platz hätte, eine A 820 stünde auf der Wunschliste.

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                    #10
                    AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

                    Ich glaube auch daß man bei seinem Hobby "unvernünftig" sein darf. Die Möglichkeit an Bandmaterial zu kommen, wird es in der nächsten Zeit immer noch geben. Günstig ist es sicherlich nicht, aber man hat ja auch viel Freude dran und die Musik wird nicht so "blind" wie bei den digitalen Medien wiedergegeben.Bei laufen die B77 und die Pioneer RT-909. Die Faszination hat mich nie losgelassen. Wenn ich mal groß bin, gibts noch die PR 99 MK II.
                    Viele Grüße von

                    Rüdiger

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                      #11
                      AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

                      moin,
                      ich benutze für Bandaufnahmen meistens eine meiner beiden B77, beide von Ossysoft revidiert und perfekt eingemessen.
                      CD`s nehme ich in der Regel nicht auf Band auf, sondern kopier mir die gleich mit Computerhilfe 1:1.

                      Aber, als alter Jazz.- und Bluesliebhaber nehme ich gerne vor allem Jazz-Sendungen aus NDR Info und Deutschlandfunk auf, die beinahe täglich ab ca. 21 Uhr, bzw. 22 Uhr gesendet werden.
                      Auf der HP des Deutschlandfunk bekommt man hier http://www.dradio.de/dlf/sendungen/jazz-dlf/ alle nötigen Infos zu den Sendungen,
                      hier gibt es die entsprechende Playlist zur Sendung http://www.dradio.de/dlf/playlist/

                      Analog gibt es beim NDR hier die jeweilige Playlist: http://www.dradio.de/dlf/playlist/ , hier die Programmvorschau: http://www.ndrinfo.de/programm/vorsc...nfo/index.html

                      Die NDR Homepage finde ich allerdings etwas umständlich und die Playlist ist nicht immer aktuell, aber das nur am Rande.

                      Um in ein paar Jahren noch zu wissen, was eigentlich auf den Bändern drauf ist, habe ich mir in Open Office eine A5 Vorlage gebastelt, die noch nicht perfekt ist, aber die Infos aus der entsprechenden Playlist, bzw. selbst erstellter Text
                      passt schon einigermassen.
                      Das sieht dann ungefähr so aus:




                      Früher habe ich diese Infos auf kleine A7 Karteikarten geschrieben und abgeheftet. Aus dieser Zeit stammt auch noch die Systematik I/xx für 27 cm Bänder und 1/xx für 18 cm Bänder.
                      18 cm. Bänder benutze ich aber heute keine mehr, nur wenige 13 er für meine Uher-Monitor.
                      Die Bänder und Schuber werden entsprechend mit Nummern versehen.

                      Die erwähnten Aufnahmen werden alle mit 19er Geschwindigkeit mitgeschnitten, lediglich Sprachaufnahmen/Hörspiele auf den Uher mach ich mit 9,5 cm/s.

                      Leider ist der Empfang von Deutschlandfunk hier bei mir in Hamburg`s äußerstem Südosten sehr bescheiden, noch bescheidener bei DLF Kultur.
                      Die (alte) Dachantenne unserer Reihenhausgemeinschaftsanlage, die mittlerweile auch schon über 20 jahre alt ist taugt gar nichts. Ich habe mir schon eine 5 Element UKW Antenne unter`s Dach gehängt und hochwertiges Antennenkabel zum Anschließen verwendet. Das hat natürlich was gebracht, aber es könnte besser sein. Antenne außerhalb ist mir zu aufwendig (Montage, Blitzschutz), deshalb muß ich wohl weiter leiden.
                      Aber mit zunehmenden Alter soll die Hörfähigkeit ja weiter abnehmen
                      Zuletzt geändert von Milan; 07.03.2007, 14:42.
                      es grüsst
                      Milan

                      ...der Beste im Norden




                      Revox:
                      A77 MKIV 2Spur , B77 MKII 2Spur,
                      B201,B215, B225, B251, B261,
                      B710 MK II, B750 MK II,B760, B780,
                      endlich ! Symbol B MKI,


                      Andere:
                      Uher Report 4200 Monitor ,Report 4000 Monitor,
                      Thorens TD 320 Mk. II, Harman Kardon HK 6500 Vxi,Harman TU 915 Denon DCD 1420;Denon DRM 33 HX,Focal Temptation

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                        #12
                        AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

                        Hallo zusammen,

                        zugegeben - fasziniert haben mich Schnürsenkel-Tonbandmaschinen schon seit Kindheit. Vor allem die großen Studiomaschinen mit Freiwickeln. Irgendwann gelang es mir, die Faszination zum Beruf zu machen - beim Rundfunk. Dort arbeitete ich in der Hauptsache mit der Telefunken M15. 1989 gründete ich zusammen mit einem guten Freund ein Tonstudio zur Vorproduktion von kompletten Sendungen und Werbespots, PR-Beiträgen (Rundfunkthemen-Service). Dafür hatten wir zwei A77 HS zum Zuspielen (von denen ich gerade wieder mühsam eine repariere...), eine A810 als Mastermaschine und eine Telefunken M15 A. Auf der IFA Berlin 1989 arbeitete ich auch mal mit zwei A807 ohne VU-Meter.

                        Aber bei aller Liebe - heute würde ich mir keine mehr zu Hause hinstellen. Die Bandkosten stehen meiner Meinung nach in keiner Relation. Dazu kommen unweigerlich Verschleißerscheinungen wie Kopfabrieb, Bremsen etc. Ich bin auch nicht der überzeugte Hardcore-Analogist, welcher jeglichen "Digitalismus" verdammt. In erster Linie höre ich Musik. Wenn diese für mich gut klingt, ist mir der Tonträger ziemlich Latte.

                        Gruß, Norbert

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                          #13
                          AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

                          Zitat von Nobby Beitrag anzeigen
                          Hallo zusammen,

                          zugegeben - fasziniert haben mich Schnürsenkel-Tonbandmaschinen schon seit Kindheit....

                          Aber bei aller Liebe - heute würde ich mir keine mehr zu Hause hinstellen. Die Bandkosten stehen meiner Meinung nach in keiner Relation. Dazu kommen unweigerlich Verschleißerscheinungen wie Kopfabrieb, Bremsen etc. Ich bin auch nicht der überzeugte Hardcore-Analogist, welcher jeglichen "Digitalismus" verdammt. In erster Linie höre ich Musik. Wenn diese für mich gut klingt, ist mir der Tonträger ziemlich Latte.

                          Gruß, Norbert
                          Oh, oh Norbert,

                          aus Dir klingt ein fast virenfreier ReVox User, Musik egal woher, (womit?),

                          Bevor ich auf´s ReVoxforum aufmerksam wurde, habe ich meine hervorragenden Senkel-Abspieler von ReVox, Stellavox, Nagra schon fast lieblos betrachtet und mich geistig von Ihnen getrennt. Verschenken, wie es meine Art ist, weil ich sie ja doch nicht mehr benutzen werde. Die Frage war nur noch, wer will das Zeugs, es nimmt viel Platz ein und bei Gebrauch kommen immer eine Reihe von Kompromissen in Frage. Als ich mit viel Zeit hier in der Schweiz ein reizvolles Unterkommen (Zuhause?) fand, fehlten mir plötzlich Gerätschaften für die Übertragung der Senkelaufnahmen meiner Tonfilme zum DVD-Brennen. Geliehenes Gerät fiel aus, weil es vom langen Lagern das technische Leben ausgehaucht hatten. Erster Blick nach 3.2.1 zeigte mir plötzlich welche Tendenzen sich im Hinblick auf Studer-ReVox abzeichnen, Raubabbau und Leichenfledderei tragen da mit ihrem nicht geringe Anteil zu meiner Erkenntnis bei.

                          Und tätsächlich die ausreichende Lektüre der Threads, die Inhalte der dort empfohlenen Bücher (P.Meinhold) und das Erkennen lassen der Aera "Studer" in komplexer Intimität (hier sei besonders der stilvolle Bericht von Olllafff erwähnt) haben bei mir einen Wandel bewirkt. Von Saulus zu Paulus sozusagen.

                          Die feinmechanischen "Kunstwerke" zeigen sich dem wahren Kenner nicht erst bei genauestem Studium. Vielmehr meine ich auch im Vergleich der käuflichen Produkte der Musikindustrie.

                          Als ich ebenfalls beruflich mit M15 und Co. zu tun hatte, war für mich nur die stete Fortentwicklung und Weiterentwicklung der abgebildeten Qualität das Ziel meiner Begierde. Der reale Bestand war fast unbedeutend, wenn das Zukünftige die erwünschten techn. Werte versprach. Um "digital" aufzuzeichnen wurden Betamax-Videorekorder umfunktioniert und die Schrägspur-Aufzeichnung war bis zum Erscheinen der Digital-Senkel das Maß aller Dinge. Für zu Hause allerdings aus vielerlei Gründen uninteressant. Das führt meines Erachtens zu einer Art Überheblichkeit in Fachkreisen und daraus kann sich sogar eine Unterart von Betriebsblindheit entwickeln. Ich schließe mich da nicht aus.

                          Wenn ich heute mit einem guten bis sehr guten CD-Player meine CD-Sammlung "kontrolliere", oh Schreck, oh Graus, was finde ich da für technischen "Abfall" vor. Wie erfreut bin ich, wenn ich mit meinen B215 die erstklassigen Aufzeichnungen erklingen lassen kann. (Bei den gekauften MC´s sind natürlich auch gewaltige Qualitätssprünge vorhanden).

                          Ich wundere mich über den Wandel bei mir nicht mehr. Ich werde auch wie die Anderen vom ReVox-Virus befallenen, eine Sammlung aufbauen und bewahren.

                          Natürlich höre ich CD´s, zeichne Sequenzen mit meinem PC und dem dazugehörigen Programm auf und brenne für nicht ReVox-Besitzer CD´s und DVD´s. Aber über Allem schwebt die Achtung für die erbrachten Leistungen von Männern wie Studer & Co. Es hieße Eulen nach Athen tragen, wenn ich jetzt alle Vorzüge aufzählen wollte.
                          Für mich gilt, wenn eine Fliege auf dem Meer Pipi machen muß, wird es keiner merken, aber der Fliege tut es gut.

                          In diesem Sinne, wo ist Dein Virus abhanden gekommen, lieber Norbert?
                          Was wollte ich jetzt eigentlich sagen? Schade? ich hab´s vergessen.

                          Freundliche Grüße noch und einen schönen Tag,
                          Peter
                          Zuletzt geändert von roro12; 07.03.2007, 16:16. Grund: Verbesserung kleiner PC-Patzer

                          Kommentar


                            #14
                            AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

                            Hallo,

                            ein Bandgerät ist meiner Meinung nach ein ebenso praktisches wie faszinierendes Aufnahmegerät. Von der Amateurseite her beleuchtet ist es aber auch ebenso unwirtschaftlich im Vergleich zu aktuellen Alternativen. An Faszinationsfaktor kann ein HDD-Recorder einem Bandgerät aber nicht das Wasser reichen, finde ich. Also benutze ich meine A77 weiterhin. Irgendwann fing das damit an und wurde dann immer schlimmer. Jetzt staple ich sie und bis auf eine mk1, eine ORF und eine Highspeed ist die Sammlung der verschiedenen Versionen recht komplett. Eine B77 war ebenfalls mal da, ging aber auch wieder. Eine Überlegenheit oder wirkliche signifikante und für mich wichtige Vorteile konnte ich nicht feststellen, daher blieb es bei der A-Serie. Demnächst kommt wahrscheinlich eine G36 dazu, die aus Sammlersicht einfach dazugehört. Ansonsten erfüllt die A77 meine Anforderungen nahezu perfekt. Aufnahmen mache ich hauptsächlich aus dem Rundfunk, meistens auf Agfa 269/369/468. Auf diese Bandtypen habe ich mich aufgrund der Option, eine größere Menge zu kaufen, vor einiger Zeit mal "eingeschossen". Seitdem bin ich recht zufrieden damit. Aber auch ReVox 601 nehme ich für Rundfunkaufnahmen immer mal wieder, sofern mir die Aufnahme selbst dann nicht so wichtig ist.

                            Auf der Wunschliste stehen noch eine Studer A oder B67 und eine A807. Das sehe ich ansonsten eher pragmatisch. Wirkliche Vorteile würden mir auch die Geräte nicht bringen, aber da ist der Habenwillfaktor eben recht hoch. Das war's dann aber auch schon, obwohl zu dem A720 so eine A700 natürlich auch sehr reizvoll wäre...

                            Gruß
                            Niko

                            Kommentar


                              #15
                              AW: Bandmaschinen im Praxisbetrieb

                              Zitat von roro12 Beitrag anzeigen
                              In diesem Sinne, wo ist Dein Virus abhanden gekommen, lieber Norbert?
                              Hallo Peter,

                              immerhin rette ich zur Zeit mit allen mir möglichen Mitteln ein Kleinod aus Willi Studers Lebenswerk, wenn auch nicht für mich selbst. Ein Vintage-HiFi-Liebhaber bin ich nach wie vor geblieben, wenn ich auch mit keiner ReVox-Anlage abhöre. Mein schon 33 Jahre alter, gepflegter Braun regie 510 ist für meine Ansprüche auch nicht von schlechten Eltern. Und dazu besitze ich noch einen Thorens TD 126 Mk III, mit dem ich mir ab und zu mal eine Vinyl-Scheibe gönne.

                              Eine Studer- oder ReVox-Tonbandmaschine ist zweifelsohne etwas Besonderes. Nur sehe ich bei mir persönlich echt ein wirtschaftliches Problem, vor allem was die Software betrifft. Sprich: Ich kann es mir nicht leisten. Ein CD-Rohling oder Harddisk-Recording ist wesentlich preisgünstiger als eine Tonbandspule und bietet mir musikalisch im Endeffekt den selben Genuß. Da muß bei mir die Vernunft über der Liebhaberei stehen. Nur herumstehen sollen die Geräte nicht (hätte auch höchstens Platz für zwei kleine Maschinen), dann immer nur drei Bänder aufnehmen und diese wieder überspielen macht mir auch keinen richtigen Spaß

                              Gruß, Norbert
                              Zuletzt geändert von Nobby; 07.03.2007, 23:33. Grund: Tippfehler, Stil

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