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A77, B77, C77?

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    A77, B77, C77?

    Hallo liebe Studer und Revoxfreunde

    Ich möchte hier mal einen Gedanken weiterspinnen lassen, der mich schon lange irgendwie spradisch beschäftigt. Jedes Tonbandgerät, ob A77 oder B77, hatte doch die dazugehörenden Komponenten wie Verstärker und Tuner, später bei der 700ter Anlage auch Kassettenstation B710. Weshalb gab es dann bei der 200ter Anlage kein Tonbandgerät? In der Zeit war die vollkommene Digitalitis ja noch nicht ausgebrochen.

    Hat jemand von Euch eine Idee, was in dieser Zeit dazu geführt hat, dass es kein z.B. C77 Tonbandgerät gegeben hat. Hier im Hause kann man zur Zeit dazu keine Antwort finden. Vielleicht bei den Pensionierten. Die besuche ich aber erst später, nach meinen Ferien.

    Viele Grüsse bis Ende Oktober. Hoffentlich sind wir dann etwas weiter auf diesem Tripp.

    Erhard

    #2
    Aw: A77, B77, C77?

    Hoi Erhard

    Zitat von haegar19 Beitrag anzeigen
    Hallo liebe Studer und Revoxfreunde

    Ich möchte hier mal einen Gedanken weiterspinnen lassen, der mich schon lange irgendwie spradisch beschäftigt. Jedes Tonbandgerät, ob A77 oder B77, hatte doch die dazugehörenden Komponenten wie Verstärker und Tuner, später bei der 700ter Anlage auch Kassettenstation B710. Weshalb gab es dann bei der 200ter Anlage kein Tonbandgerät? In der Zeit war die vollkommene Digitalitis ja noch nicht ausgebrochen.
    1.) Lauf der Dinge
    Mein Vater hat 1981 seinen B780 und seinen B790 gekauft, resp. bestellt. Dazu hatte er noch eine B77 kaufen wollen. Der Händler hat ihm damals - sinngemäss - gesagt: "Warten sie besser noch auf das Kassettendeck B710, das ist für den Heimgebrauch besser geeignet als das Spulentonbandgerät."

    Ich denke, das trifft die Problematik ganz gut. Das Tonband war für den Heimanwender Anfang der 80er Jahre nicht mehr das primäre Aufnahme-Medium, erst recht nicht mehr Ende 80er und Anfang 90er als B2XX kam. (Abgesehen davon, war diese umständliche, schwerfällige und teure Technik nie wirklich massentauglich und nur mangels Alternative soweit verbreitet. Sobald es einigermassen brauchbare Kassettendecks gab, haben diese die Tonbandmaschinen kanibalisiert). Die Serien B7XX und später dann B2XX waren jedoch genau für den Heimgebrauch gedacht. Weshalb also noch ein Tonbandgerät "C77" resp "B277" oder ähnlich neu- resp. weiterentwickeln, für einen wegbrechenden Markt und für ein nicht real existierendes Kundensegment?

    1.1) misslungene Versuche
    Die C-Serie zeigte mit der C270 den hilflosen Versuch, Geräte für einen Pseudo-Profi Markt zu entwickeln, der eigentlich gar nicht bestand.

    2.) bestehende Versionen
    Deinen Gedanken könnte man ja auch noch weiterspinnen: Warum gab es keine B700? Schliesslich war B7XX der Nachfolger von A7X UND A7XX. Die B77 ist ja letztlich verglichen mit der A700 nur eine Sparversion. Es könnte auch daran liegen, dass technisch nicht mehr viel verbessert werden konnte.

    2.1) bestehende Versionen weiterverwenden
    Die B77 wurde - darüber gab es vor langer Zeit einen Thread - bis in die späten 90er Jahre oder noch länger gebaut. Warum also nicht einfach eine B77 an B2XX anschliessen?

    Zitat von haegar19 Beitrag anzeigen
    Hat jemand von Euch eine Idee, was in dieser Zeit dazu geführt hat, dass es kein z.B. C77 Tonbandgerät gegeben hat. Hier im Hause kann man zur Zeit dazu keine Antwort finden. Vielleicht bei den Pensionierten. Die besuche ich aber erst später, nach meinen Ferien.

    Viele Grüsse bis Ende Oktober. Hoffentlich sind wir dann etwas weiter auf diesem Tripp.

    Erhard
    Siehe oben. Veraltete Technologie, wegbrechende Märkte, wenig Verbesserungspotential.
    Zuletzt geändert von Etienne; 08.10.2007, 21:17.
    -- "The threshold for disproving something is higher than the threshold for saying it, which is a recipe for the accumulation of bullshit."
    Dr Bill Softky, Redwood Neuroscience Institute.

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      #3
      Aw: A77, B77, C77?

      Hallo Stephan

      Das ist sicher alles richtig und Deine Einschätzungen nachvollziehbar, nur das löst bei mir leider gar kein Problem. Der Name C77 als Nachfolger der B77 ist nicht von mir, sondern existiert tatsächlich und ich bin im Besitze einer Tusch- oder was auch immer -zeichnung des Designers ( er hat sich einen Designer gehalten) die dieses Gerät darstellt! Ich werde nach den Ferien diese Designerzeichnungen, auf die Willi Studer immer sehr scharf war und vieles von dem ja immer verwirklicht wurde, verkleinern und veröffentlichen. Nur, warum fand das damals nicht den Weg durch die Konstruktion? Man kann das auch anhand der Stückzahlen verfolgen, da waren noch schätzungsweise 50000 Stück drinngelegen. Du siehst, irgendetwas muss Willi Studer, der sonst jeden Wink (laut Mitarbeitern jeden Furz) dieses Designers gleich in einen Konstruktionsauftrag umgewandelt hat, daran gehindert haben dies zu tun.

      Viele Grüsse

      Erhard

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        #4
        Aw: A77, B77, C77?

        Hallo Erhard

        Zitat von haegar19 Beitrag anzeigen
        Hallo Stephan

        Das ist sicher alles richtig und Deine Einschätzungen nachvollziehbar, nur das löst bei mir leider gar kein Problem. Der Name C77 als Nachfolger der B77 ist nicht von mir, sondern existiert tatsächlich und ich bin im Besitze einer Tusch- oder was auch immer -zeichnung des Designers ( er hat sich einen Designer gehalten) die dieses Gerät darstellt!
        Gezeichnet wird viel. Da Vinci hat Helikopter und Fallschirme Jahrhunderte bevor deren Entwicklung gezeichnet. Es wäre deshalb interessant zu wissen, wann diese Skizzen angefertigt wurden. Alleine der Name C77 lässt darauf schliessen, dass diese Skizzen relativ alt sein müssen.

        Zitat von haegar19 Beitrag anzeigen
        Ich werde nach den Ferien diese Designerzeichnungen, auf die Willi Studer immer sehr scharf war und vieles von dem ja immer verwirklicht wurde, verkleinern und veröffentlichen. Nur, warum fand das damals nicht den Weg durch die Konstruktion?
        Mögliche Gründe habe ich im obigen Posting erwähnt.

        Zitat von haegar19 Beitrag anzeigen
        Man kann das auch anhand der Stückzahlen verfolgen, da waren noch schätzungsweise 50000 Stück drinngelegen. Du siehst, irgendetwas muss Willi Studer, der sonst jeden Wink (laut Mitarbeitern jeden Furz) dieses Designers gleich in einen Konstruktionsauftrag umgewandelt hat, daran gehindert haben dies zu tun.
        Ich vermute, dass die Skizze relativ alt ist und dann wegen des sich veränderten Marktes und der finanziellen Situation nicht realisiert wurde. Vielleicht hat Studer damals erkannt, dass er zu lange auf das Tonband gesetzt hatte und zuwenig früh auf die Musikkassette. In einem der Filme sagt er das ja dann später.
        -- "The threshold for disproving something is higher than the threshold for saying it, which is a recipe for the accumulation of bullshit."
        Dr Bill Softky, Redwood Neuroscience Institute.

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          #5
          Aw: A77, B77, C77?

          Hallo Erhard,

          im Zusammenhang mit der Vorstellung der B 250 / B 260 - Reihe Ende der 80iger Jahre habe ich die Frage nach einer neuen Bandmaschine mit STUDER-REVOX-Mitarbeitern ebenfalls erörtert. Tatsächlich war es zu diesem Zeitpunkt schon klar, dass der Markt für Bandmaschinen stark rückläufig war und es unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ausgeschlossen erschien, eine Nachfolgemaschine für die B 77 zu entwickeln und leidlich wirtschaftlich erfolgreich zu verkaufen.

          Schon der Wechsel von der A 77 zur B 77 brachte niedrigere Verkaufszahlen (ca. 450.000 zu 250.000), deren Ursachen durchaus nachvollziehbar erscheinen; elektroakustisch war die B 77 der A 77 nicht überlegen. Das Mehr an Bedienungskomfort oder eine -subjektiv- vielleicht ansprechendere Optik zu einem Mehrpreis bei Markteinführung 1977 in Höhe von rd. 500 DM wollte nicht jeder honorieren resp. erachtete dies schlicht als nicht erforderlich.
          Dann gab es noch die feine, u.a. mit Bandzugregelung ausgestattete A 700, die es auf vergleichsweise bescheidene Verkaufszahlen brachte. Preislich deutlich oberhalb der B 77 angesiedelt.
          Später dann die PR 99 zu einem ähnlich und in der Folge nochmals höheren Preis.
          Wie hätte eine, nennen wir sie mal C 77, technisch aussehen müssen und zu welchem Preis wäre sie anzubieten gewesen um bei abnehmendem Markt noch Umsteiger von Fremdfabrikaten (Tandberg, ASC etc.) zu gewinnen und gleichzeitig markentreue Revoxler zum "Aufstieg" zu bewegen ?

          Der Kreis derjenigen, die sich damals eine semiprofessionelle Bandmaschine leisten konnten (und wollten) war sicher eher klein im Gegensatz zu denjenigen "Tonbandlern", die eine 18cm-Telefunken, Grundig oder Philips verwendet haben. Das waren andere Preisregionen, vielleicht auch andere Ansprüche an die Qualität. Die Cassette hat zuerst dieser Gerätegruppe das Leben schwer gemacht und zum Produktionsende gebracht. Übrig blieben noch die Großspuler, die aufgrund "professionellerer" Technik qualitativ gegenüber der Cassette weiterhin trumpfen konnten. Die letzte Vertreterin ihrer Art war die B 77, die bis in die Mitte der 90iger Jahre angeboten worden ist, zu einem Zeitpunkt, wo Tandberg, ASC, UHER und andere schon nicht mehr existierten resp. schon lange keine Bandmaschinen mehr herstellten.

          In einem seriösen Testbericht zur A 700 wurde resümiert, dass diese Maschine zu ihrer Zeit das technisch Machbare verkörperte und für die Zukunft kaum von einer Verbesserung ausgegangen werden könne. Dieses Fazit könnte auf die Frage zu einer fehlenden C 77 angewandt werden. Und noch etwas, wenn eine C 77 ideenmäßig existierte, es gab dazu keine passende C-Verstärker- / Tunerkombi. Sehr wohl aber C 115 und C 221 neben C 27X. Vielleicht war sie als Ergänzung zu dieser RevoxPro-Serie "gedacht" oder auch nur der gedankliche Vorläufer der C 27X-Bandmaschinen? Aber auch diese kamen zu spät, wie Peter Holenstein in seinem Buch treffend bemerkte, war jedoch für einen anderen Abnehmerkreis gedacht. In der Nomenklatur der REVOX-Serien gibt es mit der C auch einen Bruch, steht sie doch ausnahmslos für RevoxPro. In der Fortsetzung dann D für die Evolution und E für die Exception, die beide nach der H-Serie bandmaschinenlos ;-) auf den Markt gekommen sind.

          Interessant bei Betrachtung der Marktpräsenz der C 27X-Baureihe ist auch, dass sowohl die größeren Sendeanstalten in Deutschland als auch Tonstudios noch eher die PR-Reihe (Mk II und III) zusätzlich in Betrieb hatten (haben) und seinerzeit weniger auf die neue Maschine, die ja der STUDER A 807 ähnelt (Derivat?), umgestiegen sind.

          Eine Parallele findet sich beim Tangentialplattenspieler. Die Serie B 250 / 260 hatte mit dem B 291 zwar ein typkonformes Gerät, was jedoch zumindest im Hinblick auf Anzeige und Tasten sowie der Nextel-Beschichtung der B 7XX-Generation zuzurechnen ist. Auch hierfür gab es nie einen (Serien-)Nachfolger.
          Zuletzt geändert von Revoxianer; 09.10.2007, 15:13.

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            #6
            Aw: A77, B77, C77?

            Eine C77 wäre wahrscheinlich genauso vom konstruktionsmäßigen Rückschritt betroffen gewesen wie ein C115 oder eine C270. Der Bandmaschinenbau erreichte von der Mechanik und der durchdachten Konstruktion bei A810/812 seinen Gipfel (Steckkarten, modularer Aufbau), abgesehen von einer A820 gings dann mit der A807 und dem C270 Verschnitt ("Computerplatine") abwärts.
            B77 und später PR99 waren geliftete A77 Versionen als Lückenbüsser.

            Für den Amateursektor war mit der A700 der Zenith erreicht. Eine B770 oder B700 hätte den tolerablen Kostenrahmen gesprengt, wäre sie doch irgendwo bei DM 6000 und darüber angesiedelt worden (A700 DM 3500, A810 DM 20000) und hätte damit den Studer Maschinen Konkurrenz gemacht. So jedenfalls lauteten die Stimmen der Revox-Leute Anfang der 80er, mit denen ich dieses Thema angesprochen habe. Deshalb auch die Zwitterlösung B77 und später PR99 (ohne Bandzugregelung), die gabs dann erst ab der A807. Man sah den Markt im Cassettendeck (was richtig war), leider blieb die digitale Welt unbeachtet.

            Die C270 (eine amateurisierte A807) war eine Spät- und Fehlgeburt, 82 hätte man noch einen Nischenmarkt bedienen können, wenn auch auf Kosten des A810 Anteils, 92 war kein Bedarf mehr da.

            Studer hat nicht nur die Digitaltechnik unterschätzt, sonder Mitte der 80er die Fortentwicklung der Amateurbandgeräte nicht fortgetrieben. Hätte man nicht mit neuen Bandsorten, härteren Kopflegierungen und integrierten Rauschunterdrückungssystemen bis 1995 Anteile halten können? Ein CD Brenner lag 1996 noch bei 2000 DM und die nötigen Festplatten und Rechner (Windows 3.11) ...ganz zu Schweigen von den nötigen Profisoundkarten (CardD+ 1500 DM).

            Die C77 Idee stammt nach meinen Infos aus 84/85, als man eine semiprofessionelle Serie bei Revox plante.


            Was für mich bis heute nicht nachvollziehbar ist, die Bezeichnung PR99? Keine typische Revox oder Studer Bezeichnung.
            Grüsse aus Bayern

            Herby

            ------------------------------------->>
            > Sucht kommt von Suchen
            REVOXitis die akute Form der Ansteckung
            REVOXose unheilbares Stadium
            REVOXpathisch Folgeerkrankung STUDERitis

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              #7
              Aw: A77, B77, C77?

              Zitat von flyingdoc Beitrag anzeigen
              ....
              Was für mich bis heute nicht nachvollziehbar ist, die Bezeichnung PR99? Keine typische Revox oder Studer Bezeichnung....
              Hallo Herby,

              könnte hierbei vielleicht schon "Pro" gedanklich eine Rolle gespielt haben, wobei die "99" als Fortsetzung von "77" denkbar wäre. Die "88" wurde für den Sprachtrainer gewählt.

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                #8
                Aw: A77, b77, c77?

                Hallo,

                Nun, eine Revox C 77 wäre sicher eine Ueberlegung Wert. Was aber verspricht man sich von ihr? Nachdem sie elektroakustisch gegenüber der A 77keinerlei Fortschritt gemacht hatte, was hätte denn die C 77 besser können sollen? Amateurmaschinen brauchen keinen Bedienungskomfort wie eine Profimaschine.
                Bei der A 700 hatte man angeblich das technisch maximal Machbare realisiert.
                Als diese Maschine auf den Markt kam, hatte ich gerade meine Lehre als Radio / TV Techniker begonnen. Die Maschine war das Thema schlechthin. Schon bald erkannten wir aber, dass man audiotechnisch keine Revolution vor sich hatte. Wir haben uns damals schon Modifikationen ausgedacht. Diese mussten aber aus Geldmangel verworfen werden. Welcher Lehrling hatte schon genug Geld für eine A 700 und stellt sie dann zum daran rumbasteln zur Verfügung.

                Okay, das Laufwerk an sich ist gut. Aber schon die Bandzugregelung war mehr als eine Fehlkonstruktion. Bis man das endlich einmal im Griff hatte, war schon ganz viel Geschirr zerschlagen und der Ruf der A 700 ramponiert.
                Da die ganze Konstruktion aber wohl deutlich teurer kam als man vermutlich wollte, bekam die A 700 eine absolut jämmerliche Audioelektronik. Der Wiedergabeverstärker war schaltungstechnisch auf dem Niveau eines besseren Cassettengerätes. Entsprechend stark war das Eigenrauschen. Um diesen Mangel zu kaschieren wurde dann dem angeblichen Bandrauchen die Schuld gegeben.
                Ebenso der Aufnahmeverstärker. Er hätte durchaus etwas aufwändiger sein können. Ausserdem hat er schon selber eine deutlich messbares Rauschen auf das Band geschrieben wenn gar kein Signal angelegen hat.
                Hier hätte man noch deutlich mehr herausholen können. Ich habe mir schon Gedanken gemacht neue Verstärker zu entwerfen und zu schauen, ob man da was rausholen kann.

                Da Studer aber eine erzkonservative Haltung hatte und Neuerungen kaum oder nur spärlich eingeführt wurden, kam es letztendlich auch zum enttäuschenden B 77. Eine C 77 wäre wie erwähnt kaum besser geworden.

                Gruss Bruno
                " Auch ein Tor kann weise gelten, wenn er schweigt. "

                Die Summe aus Einbildung und Ausbildung ist nie grösser als 1 .


                ,,,,,,,,,, Reservekommata zur freien Verfügbarkeit, falls irgendwo noch welche fehlen sollten.

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                  #9
                  Aw: A77, b77, c77?

                  Moin moin,

                  ich kann mich nur dem Bruno anschliessen!!!

                  Die A700 ist und war eine totale Fehlkonstruktion!
                  Wer bei der A700 von Zenit spricht, nur weil diese einen 2ten ebenso nicht funktionierenden Bandzug hat!!!
                  Auch die Verstärker (okay 3 Geschwindigkeiten) mit der OP-Technik, die selber noch in den Kinderschuhen steckt, hätte damals nicht genommen werden dürfen!
                  Demgegenüber ist die B77 wieder ein Fortschritt, gegenüber der A77 aber keine Weiterentwicklung! Und warum sollte man bei der B77 nicht auf eine Technik zurückgreifen, die sich 100.000 fach bewährt hat, statt 1.000 fach kläglich zu versagen.
                  Auch die unzähligen Modifikationen an der A700 ist für mich ein Beweis, dass die A700 hätte so nie auf dem Markt kommen dürfen und eher dem Ruf von Revox geschadet hat. Gut dass die A700 mit 3.500 Mark für die meisten zu teuer war, sonst wäre es mit Revox 1 Jahrzehnt früher zuende gewesen.

                  Nach wie vor hat die A77 den besten Klang der drei oder vier ,wenn die PR99 mit einbezogen wird. Selbst die A67 bzw. B67 sind klanglich kein großer Wurf und erst nach so vielen Modifikationen brauchbar, dass diese weder den Namen Studer noch Revox tragen dürfen. Erst die Studiomaschinen der A8xx-Serie bzw. die C270 stellen auch klanglich eine Weiterentwicklung dar.

                  Ich denke, bei der Problematik der C77 oder C277 ist , dass immer mehr die Kaufleute das Sagen hatten und die Techniker und Entwickler aussen vor blieben. Bei der letzten B77-Serien fallen einem die Lötaugen von den Platinen, wenn man diese nur scharf anguckt!

                  Die A8xx und auch die C27x ist gar nicht mit den Konsumermaschinen zu vergleichen! Schon beim Preis verbietet sich das! Dann die Technik, bei den Profimaschinen werden Allpässe für die Phasenverschiebungen verwendet um die Phasenfehler der Filter zu kompensieren. Nur um mal eine Besserung zu nennen.
                  Was mich wieder masslos ärgert, ist, dass bei den hochpreisigen Studiomaschinen (nicht unter 5.000,00DM) saubillige und stark rauschende CMOS-ICs Typs CD405x, MC1405x usw. als Analogschalter eingesetzt wurden.
                  Da hätte ich mir, die mittlerweile doch verfügbaren, kleine Relais gewünscht!
                  Die sicherlich 1967 noch nicht gab aber mitte der 80ger schon.

                  Wenn ich wüsste, ich könnte 50.000 Bandmaschinen verkaufen ,würde ich dieses Jahr noch eine entwickeln! Diese würde dann auf Knopfdurck innerhalb von 10 sek. automatisch auf das aufgelegte Band einmessen. Heute ist das mit dem PGA2310 bzw. PGA2311 sehr leicht und 1.000fach besser möglich als mit einem A/D-Wandler IC aus den 80gern.
                  Auch die Verstärker würde ich heute mit OPs bestücken, alles schön klein in SMD-Technik. Für die Laufwerkssteuerung und die Audioeinstellung getrennte Prozessoren verwenden. Nicht, dass diese evtl. mit den Aufgaben überfordert wären, schliesslich können die heutigen Controller und Prozessoren taussend mal mehr als die damaligen, nur um die Aufgaben getrennt zu halten.
                  Nur die VU-Meter die würden schön analog bleiben.

                  Viele drehende Grüße
                  Thomas
                  Ich rate, lieber mehr zu können als man macht als mehr zu machen als man kann B. Brecht
                  kann ich nur unterstreichen... ...oh, hab ich schon gemacht
                  nur das Beste repariere A77, B77, PR99, C270, A700, B790, B795, B750 und andere Revoxgeräte
                  www.revox-bandmaschine.de

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                    #10
                    Aw: A77, b77, c77?

                    Hallo Thomas,

                    Wir zwei sehen das ganz ähnlich.

                    Ich glaube aber nicht, dass der Grund für die verkorkste A700 bei den Kaufleuten gelegen hat.
                    Ich denke eher, dass die Entwiklungsingenieure nicht auf der Höhe der Zeit waren was die technischen Möglichkeiten anbetroffen hat. Es scheint auch, dass sie teilweise überfordert waren.

                    Herr Studer war schon in fortgeschrittenem Alter. Zwar war er ein Mann mit hoher sozialer Verantwortung welche er auch wahrgenommen hat. Seine Angestellten waren seine Familie. Sowas kann man nicht genug loben.
                    Leider war er aber auch ein Mann welcher an Sturheit kaum zu übertreffen war. Er führte sein Unternehmen mit eisener Hand wie ein Diktator. Der grösste Feind der Entwicklung aber war die traditionell konservative Einstellung wie sie in der Schweiz leider heute noch üblich ist. Nur ja keine Innovationen ! Immer alles Bestehende leicht modifizieren und sich dabei im Kreise drehen.
                    Nur wenn Willi Studer von etwas überzeugt war wurde es auch produziert. Dass die Technik in den späten Siebzigern rasante Fortschritte gemacht hat schien ihm entgangen zu sein. Gerade bei den Magnetbändern haben sich damals die Ereignisse förmlich überstürtzt.
                    Willi Studer scheint das nicht mitbekommen zu haben. Diesbezügliche Gespräche mit Vertretern und Servicestellen waren oft frustrierend.
                    Ich bin überzeugt, dass man mit den modernsten Bändern der damaligen Zeit weit über 70 dB S/N ratio hätte herausholen können. Bei Studer setzte man bis zum Ende auf Scotch Bänder. Schon nur der Bandabrieb war eine Katastrophe.
                    Die damligen MAXELL XL1-S Bänder waren weit überlegen. Sie wurden von Revox ignoriert und nur auf wiederholtes Drängen wurden die Maschinen darauf eingemessen. Ich konnte das selber machen und habe mehr aus der Maschine holen können. Hätte man die Norm der Magnetsierung angepasst, wäre man schon damals mit der bestehenden Audioelektronik auf über 70 dB S/N ratio gekommen.
                    Dies einmal ganz abgesehen von den Reineisenbändern welche Ende der 70er so langsam auf den Markt kamen.
                    Die Analogtechnik war noch lange nicht ausgereizt. Hier hätte Studer noch viel Potential gehabt. Immerhin hat Willi Studer das auch selber gesagt.

                    Ich wäre bestimmt dabei wenn es darum ginge bei einer neuen Bandmaschine die Audioelektronik zu entwickeln. Ich bin sogar überzeugt davon, das in audiophilen Kreisen sogar ein kleiner Markt bestehen würde.

                    Meine A 700 ist leider in einem sehr schlechten Zustand und ist die letzten 10 Jahre nicht in Betrieb gestanden. Ich müsste sie dringend einmal umfassend revidieren. Drei Kondensatoren und zwei Transistoren im Motorkreis habe ich schon ersetzt. Leider ist noch ein TC 561 defekt. Der ist im Betrieb sang und klanglos gestorben.
                    Leider sind diese Dinger sehr teuer und schwer zu bekommen.

                    Gruss Bruno
                    " Auch ein Tor kann weise gelten, wenn er schweigt. "

                    Die Summe aus Einbildung und Ausbildung ist nie grösser als 1 .


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                      #11
                      Aw: A77, b77, c77?

                      Hallo Bruno,

                      dass die Kaufleute nicht an der Miesere der A700 Schuld sind, erkennt man schon daran, dass man hätte sonst nicht soviel teuren Mist in die A700 einbauen können :-)
                      Die Techniker waren mit der neuen Technik überfordert, wie schon gesagt, die OPs hätten nie in den Audiobereich hinein dürfen. Aber das lässt sich aus heutiger Sicht leicht sagen.
                      Dass revox nicht jeden technischen Fortschritt bei jedem Produkt nacheifern konnte, besonders nicht wenn diese so schnellebig ist, ist auch klar!
                      Schliesslich muss man ein Produkt ja auch in einer gewissenen Stückzahl verkaufen, bevor sich eine Entwicklung rechnet!

                      So muss erst mal schluss machen!

                      Gruss aus dem frostigen Norden
                      Thomas
                      Ich rate, lieber mehr zu können als man macht als mehr zu machen als man kann B. Brecht
                      kann ich nur unterstreichen... ...oh, hab ich schon gemacht
                      nur das Beste repariere A77, B77, PR99, C270, A700, B790, B795, B750 und andere Revoxgeräte
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                        #12
                        Aw: A77, b77, c77?

                        Hallo Thomas,

                        Ich will das auch nicht in die Länge ziehen, aber Deinen Satz:

                        Aber das lässt sich aus heutiger Sicht leicht sagen.

                        kann ich nicht ganz so stehen lassen.
                        " Wir " haben das denen damals schon gesagt.
                        Dass die Leseverstärker damals schon viel ein stärkeres Eigenrauschen hatten, als dies aufgrund der damaligen Technik nötig gewesen wäre, war eigentlich allgemein bekannt. Man hätte da mehr machen können.
                        Immerhin, heute wäre das ein Klacks, da gebe ich Dir schon Recht.

                        Gruss Bruno
                        " Auch ein Tor kann weise gelten, wenn er schweigt. "

                        Die Summe aus Einbildung und Ausbildung ist nie grösser als 1 .


                        ,,,,,,,,,, Reservekommata zur freien Verfügbarkeit, falls irgendwo noch welche fehlen sollten.

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