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ist das tunen oder modifizieren von revox geräten sinnvoll?

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    ist das tunen oder modifizieren von revox geräten sinnvoll?

    diese frage hat sich sicher schon so mancher fan und audio-enthusiast gestellt. zumal es sich bei revox geräten zumeist um grundsolide, super designte produkte handelt, die zwar häufig als spitzenklasse zu qualifizieren sind, selten aber als high-end zu klassifizieren sind.
    bei einem genauen blick auf diverse revox-schaltungen ist leicht festzustellen, warum das so ist, und warum man die eingangs gestellte frage mit einem eindeutigen JA beantworten muß.
    und das liegt zunächst einmal weniger an den schaltungen selbst als viel mehr an der werkseitigen auswahl der klangbeeinträchtigenden bauteile. denn die in den geräten eingesetzten bauteile, wie kondensatoren oder operationverstärker, sind zumeist in wesentlich höherwertigen varianten von anderen herstellern erhältlich. es liegt aber auch daran, dass beispielsweise konventionelle elkos als DC-blocker unmittelbar in den signalweg der geräte gepackt werden. elkos im signalweg – da rauft sich jeder high-end freak die haare – führen nun einmal zu klangverfärbungen, hier wären mindestens MKP-folienkondensatoren (oder besser noch: DC-servoschaltungen) erforderlich, um klanglich einen schritt nach vorn zu gehen. aber nicht nur das: so sind beispielsweise in einigen revox-geräten OPs als signalverstärkendes element eingebaut, welche mit wenigen cent zu beziffern sind und auch entsprechend klingen. da gibt es seit langem von herstellern wie burr-brown oder analog divices präzisionsbauteile, die unter klanglichen aspekten kaum noch zu übertreffen sind, doch die sucht man bei revox geräten zumeist vergebens. aber genau an diesen schwachpunkten setzen die profis unter den modifizierern und tunern an, um den entsprechenden geräten einen klanglichen höhenflug zu bescheren.

    #2
    AW: ist das tunen oder modifizieren von revox geräten sinnvoll?

    Hallo tatlin

    ich denke es gibt hier 2 Lager im Forum, die einen die ihr ReVox / Studer Gerät so mögen wie es ist und möglichst viel im Orginalzustand belassen wollen und die anderen die sicher dem Thema High End möglichst nahe kommen wollen und sich Gedanken machen wie sie Ihre Geräte modifizieren können um zu einem - sicher vom Orginal abweichenden - aber besseren Klangerlebnis zu kommen. Gerade bei Besitzern von Geräten die bei DB waren ist dies öfter zu vernehmen.

    Was mich interessieren würde wenn man sein Gerät modifiziert ist zum einen eine technischce Betrachtung von Schaltungen mit konkreten Tips was zu verbessern wäre z.B. am A/B740.

    Zum Andern würde mich zum einen interssieren welche Bauteile von welchen namhaften Herstellern man verwenden sollte, aufgeteilt nach
    - Widerständen
    - Kondensatoren
    - Tranistoren
    - OP
    ..?

    Und würde mich interessieren wo man diese Bauteile einkaufen kann.
    Herzlichen Dank und beste Grüße
    Christian

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      #3
      AW: ist das tunen oder modifizieren von revox geräten sinnvoll?

      Ja, wie bereits geschrieben: Wenn ich ein sogenanntes "High"-End-Gerät möchte, dann würde ich kein "getuntes" Gerät nehmen - sondern gleich zum "Original" greifen..................----> mir ist ein Porsche mit 280 PS auch lieber, als ein getunter Golf mit der gleichen PS-Zahl.............(dummer Vergleich, ich weiss.........., auch würde ich in keinen Mercedes Pagode einen Turbomotor einbauen........) also ich liebe meine Revoxsachen wie sie sind......mal da ein Kondensatörchen und dort ein neues Poti, aber alles so nah wie möglich am (vielleicht manchmal etwas unzulänglichen) Urzustand.

      Meine vollkommen subjektive und etwas altmodische Meinung...............

      Viele Grüße

      Tom
      Was hat reVox, was andere nicht haben ? Ist es vielleicht......, oder gar.......? Ja genau !

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        #4
        AW: ist das tunen oder modifizieren von revox geräten sinnvoll?

        Moin, Moin,

        die Frage lautet doch: Wo endet die Reparatur und wo beginnt das Tuning bzw. gibt es sowas überhaupt?

        Wenn ich z.B. o.g. Elkos im Signalweg austauschen muß, weil sie nicht mehr den Vorgaben entsprechen, sollte man dann "identische" oder darf man "bessere" nehmen?

        Aber was sind denn eigentlich "bessere"? Worin besteht das "besser"?
        Mit einem Bekannten diskutierte ich das Thema vor kurzem. Er - immerhin vom Fach - vertritt die Meinung, der Entwickler habe sich etwas bei seiner Schaltung / Bestückung gedacht. Eine Modifikation außerhalb der Vorgaben (z.B. engere Toleranzen oder andere Materialien) produziere kein planbares Ergebnis oder bringe einfach nichts, z.B. passive Bauelemente (z.B. Wiederstände) "klängen" überhaupt nicht; ihr Austausch wäre Voodoo.

        Was soll also eine Veränderung bringen? Mal abgesehen von Faktoren wie die Verbesserung der Dauerhaftigkeit durch "moderne" Bauteile, die ja auch dem Gedanken des Erhaltens nicht entgegen stehen sollte.

        Also konkret gefragt: Bringt ein Austausch eines Wiederstandes mit gleicher Spezifikation, nur weil der Ersatztyp von der Werbung als "rauscharm" gefeiert wird, tatsächlich irgentetwas, abgesehen von der eigenen Überzeugung, etwas für die "Verbesserung" des Gerätes getan zu haben?
        Riskieren wir mit einer Modifikation weg von den bisher eigesetzten Typen nicht eine unerwünschte Veränderung der Funktion - bis hin zur Fehlfunktion?

        Tschüß, Matthias

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          #5
          AW: ist das tunen oder modifizieren von revox geräten sinnvoll?

          hallo zusammen,

          dass ich mit der frage nach dem für und wider von gerätemodifikation ein thema angestoßen habe, das viele fragen aufwirft, für die es in zeiten rasanter technischer entwicklungen keine erschöpfende antwort gibt, geben kann, war mir klar. und dass unter das thema auch allerhand voodoozauber subsumiert wird, dass es schräge vergleiche zur folge hat, war mir auch klar.
          um meinen diesbezüglichen standpunkt etwas zu präzisieren: bei historischen geräten, die zumeist mit irgendwelchen jugenderinnerungen oder ressentiments behaftet sind, sollte man gerade mal das tun, was erforderlich ist um die geräte am leben (bzw. am laufen) zu halten. das allein schon befriedigt die sammlerleidenschaft. hier sei lediglich der austausch von mittlerweile altersschwach gewordenen elkos mit kapazitätsverlusten von mehr als 50% empfohlen, um kurzschlüssen vorzubeugen. für die leute, die zudem einem originalitäts-fetischismus aufsitzen, bleibt ja ohnehin die option, jene elkos einzusetzen, die dem original nahe kommen und einen entsprechend hohen ESR und magnetische anschlußdrähte aufweisen.
          nichtsdestotrotz sollte jedem klar sein, dass wir nicht erst seit gestern in einer gnadenlos durchkapitalisierten welt leben in der auch die hersteller von audiogeräten nur mit wasser kochen und allerhand kompromisse eingehen müssen, um konkurrenzfähig zu bleiben. und eben diese kompromisse, die heute eher auf verkaufsträchtiges design als auf präzise technik setzen, wirken sich nicht unbedingt positiv auf das aus, was dann bei den geräten hinten so heraus kommt. ein kondensator ist nun einmal als DC-blocker mit dem automaten in sekundenschnelle im signalpfad der platine eingesetzt, eine servoschaltung hingegen verursacht einen wesentlich höhern zeit- und kostenaufwand.
          ich kann und mag nun hier keine tipps zum aufdecken und beseitigen von schwachpunkten oder zu aufspüren von minderwertigen bauteilen bei bestimmten gerätetypen geben. hierzu muss man die schaltungen en detail studieren und einschlägige foren im netz aufsuchen, wo nicht nur quatschköpfe, sondern auch fachkompetente leute und entwickler am diskutieren sind.
          wichtig ist beim tunen immer das gesamtkonzept einer schaltung, welches nicht dazu verleiten sollte beliebige bauteile an beliebigen stellen gegen bessere oder modernere ausführungen auszutauschen. außerdem sind die bedingungen unter denen das modifizieren stattfindet sehr wichtig. so sollte man immer ein zweites, nicht modifiziertes gerät gleichen typs parat haben, um das direkte hin- und herschalten zwischen modifiziertem und nicht-modifiziertem gerät zu ermöglichen. bei modifizierern, die zu auto-suggestiven einschätzungen neigen ist außerdem das zurate ziehen von probanten mit geschultem gehör (musiker!) sehr zu empfehlen.
          wenn ich mich recht erinnere war das letzte unter diesen bedingungen von mir selbst modifizierte revox gerät ein H6 tuner. da das gerät zum zeitpunkt der modifikation noch keine 10 jahre alt war, wurde ein vergleichweise geringer, aber zielgenauer (und wirkungsvoller) eingriff vorgenommen, der aber auch bei anderen quellgeräten von relevanz ist:
          die elkos in der stromversorgung wurden komplett beibehalten und lediglich mit einer handvoll bypass-MKPs versehen, wenngleich hier der einsatz von panasonic-FC oder elna-silmic kondensatoren ratsam ist. auch auf die ansonsten empfehlenswerte option einer diskreten gleichrichtung mit ultraschnellen einzeldioden wurde verzichtet. lediglich die vier koppelkondensatoren in der NF-ausgangsstufe wurden gegen axiale MKPs mit hilfsplatine ausgetauscht (hier war auch der einsatz von bipolaren black-gate NX caps im gespräch). außerdem wurde dort noch der OP TL072 (im bauteilhandel für beachtliche 18 cent erhältlich) gegen einen dualen OPA 2604 (oder 2132?) von burr-brown ausgetauscht (welcher ohne adapterplatine direkt einsetzbar ist), und schon ging bei allen hörprobanten einvernehmlich die „sonne“ auf. der weiter oben angesprochene austausch von widerständen bringt da vergleichsweise wenig, schadet aber auch nicht, wenn man die werte genau einhält und sich zumindest im direkten signalweg für einen unmagnetischen (präzisions-)typ entscheidet. einige versuche von mir haben gezeigt, dass selbst der komplette austausch aller in älteren geräten so verbauten kohleschicht-widerstände gegen engtolerierte metallschicht/film-widerstände nur eine sehr unwesentliche rauschreduktion und klangbildveränderung erzeugt.

          beste grüsse
          Zuletzt geändert von tatlin; 06.10.2006, 15:40.

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            #6
            AW: ist das tunen oder modifizieren von revox geräten sinnvoll?

            Hallo

            so ähnlich sehe ich das auch. Wo es Sinn macht, können technologisch veraltete Bauelemente ( alte IC , Transistoren etc ) durch bessere ( rauschärmer , besserer DC Offset ) ersetzt werden. Dies kann allerdings nur durch fachkundiges Personal erfolgen, welches Sich mit der Materie auskennt.
            Wechseln nur, um sein Gewissen zu beruhigen, alles mögliche getauscht zu haben halte ich auch für sinnlos und teuer.

            Ulrich

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              #7
              AW: ist das tunen oder modifizieren von revox geräten sinnvoll?

              Hallo Leute, hallo Tatlin...
              ... Ihr dürft eines nicht vergessen!!! Wann wurden die Geräte entwickelt und gebaut? Heute ist es ein Leichtes, mal ein OPA 27 oder 37 einzusetzen. Nur die OP's gab es 1977 nicht. Da wo es nötig war ,hat Revox auch schon 1967 (A77) rauscharme Transistoren (BC109) eingesetzt, aber OP's???

              Revox hat immer schon grundsolide Geräte, auf Stand der Technik, gebaut.
              Und man muss noch eins berücksichtigen, Revox hat 300,000 A77 und über 200.000 B77 gefertigt, da hat es schon eine Rolle gespielt, ob ein Bauteil 0,18€ oder 3,00€ kostet. Zumal 20 oder 30 Bauteile im Gerät verbaut wurden.
              Ich veredele auch Bandmaschinen durch ausgesuchte Bauteile, aber auch durch Paarselektion und Bypasskondensatoren, nur, ich fertige nicht 100.000 Stück.
              Ich habe mich schon mal mit Hifi-Freak gestritten, Widerstände gegen rauscharme Metallfilmwiderstände zu tauschen halte ich für mehr als Voodoo. Zumal das Bandrauschen um ein Vielfaches höher liegt.

              Wer will, kann auch KP-Kondensatoren für bis zu 560,00€ (6,8µF)das Stück verwenden. Man braucht etwa 50 Stück in der B77
              Ob das was bringt???
              Es ist heute ein Leichteres, bessere Bauteile zu verwenden...
              ...aber unmagnetische Anschlussdrähte der Widerstände das ist kein Voodoo mehr
              das sind Zombis, mit Magneten hatte Revox noch nie Schwirigkeiten

              Viele Hai-Endige Grüße von der Waterkant
              Thomas
              Ich rate, lieber mehr zu können als man macht als mehr zu machen als man kann B. Brecht
              kann ich nur unterstreichen... ...oh, hab ich schon gemacht
              nur das Beste repariere A77, B77, PR99, C270, A700, B790, B795, B750 und andere Revoxgeräte
              www.revox-bandmaschine.de

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