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Revox A722 Revision

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    Revox A722 Revision

    Revox A722 Revision

    weiter geht’s mit meiner A7xx Anlage. Wie schon im anderen Beitrag erwähnt, mussten auch die beiden A722 Endstufen vollständig repariert, gereinigt und revidiert werden.

    Beide Endstufen hatten mehrere Fehler. Von defekten Sicherungen (die nicht ohne Grund defekt waren), unsauber schaltende Relais, verzerrte Signale, defekte Transistoren usw. Keine Ahnung was die alles durchmachen mussten.

    Bevor es nun Losging, wurden erst einmal sämtliche Transistoren Ersatztypen zusammengesucht – auch teilweise mit Hilfe dieses Forums hier.

    Endstufen Transistoren:
    MJ2841 -> MJ15003 (NPN)
    MJ2941 -> MJ15004 (PNP)

    Treiber Transistoren:
    M-0444 -> BD237 (NPN)
    M-0443 -> BD238 (PNP)

    Sonstige Transistoren:
    BC107; BC 237 -> BC550 (NPN)
    BC179; BC177; BC309 -> BC560 (PNP)

    Zusätzlich wurden noch größere Siebelkos besorgt (10000µF / 63V – Vishay) und leistungsfähigere Gleichrichter. Die neuen Relais kamen von „https://speaker-terminal.com/“

    Auch hier wurde die Endstufe zuerst vollständig in ihre Einzelteile zerlegt. Da auch hier alles extrem verdreckt war, wurden alle Platinen gewaschen, gespült und getrocknet. Auch alle Kabelbäume und Kabel wurden gereinigt. Ich kanns nicht ab, wenn Kabel irgendwie kleben oder sonstiges.

    IMG_5241.jpg

    Es ist zwar nicht die edelste Art Fehler zu beheben, aber bevor ich nun stundenlang Fehler ausmesse und nach defekten Bauteilen suche, entschloss ich mich, die meisten aktiven Bauteile zu tauschen. Hierzu zählen alle oben aufgelisteten Transistoren, Gleichrichter, Relais; Potis usw. Aber auch natürlich sämtliche Elkos und Tantal Kondensatoren.

    IMG_5307.jpg

    IMG_5310.jpg

    IMG_5311.jpg

    Dann konnte die Endstufe das erste Mal in Betrieb genommen worden. Beide Relais klackten nach ca. 3 Sekunden und ich konnte Problemlos den Ruhestrom einstellen. Dieser ist im alten Schaltplan noch angegeben mit 450mV.

    IMG_5316.jpg


    Nach dem ich die Endstufe an meinen A720 anschloss, musste ich noch feststellen, dass die Remote Schaltung nicht funktionierte. Hierfür war ein defekter Triac verantwortlich. Also wurde dieser noch schnell ersetzt.

    Beide Endstufen wurden identisch repariert und Revidiert.

    Um das ganze noch sauber zu Testen, habe ich mir vor einiger Zeit zwei fette 100W 8Ohm Leistungswiderstände aufgebaut inkl. großem Kühlkörper. Mit diesen Widerständen wurden beide Endstufen mal bisschen über mehrere Stunden belastet (Sinus mit 500Hz am Eingang). Die Endstufe wurde dezent warm und auch der Lüfter sprang an.

    Wie immer, alle Gehäuseteile gereinigt und mit diversen Mittelchen aufbereitet.

    ...weitere Bilder folgen
    Zuletzt geändert von Nullstrom; 21.03.2021, 13:19.
    Es wird immer weitergehen, Musik als Träger von Ideen!

    #2
    Hier das Endergebnis:

    IMG_5319.jpg

    IMG_5321.jpg

    Beide Endstufen sind nun seit einigen Tagen fast im Dauereinsatz (Home Office sei dank). Sie funktionieren Hervorragend und sehen so gut wie neu aus.

    Viele Grüße
    Flo
    Es wird immer weitergehen, Musik als Träger von Ideen!

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      #3
      Moin,

      mit dieser höheren Dimensionierung von den Ladepumpen gehe ich immer Schwanger.

      Die Restwelligkeit aus dem NT wird nicht niedriger durch eine höhere Kapazität. Also warum?
      Die Gleichrichter müssen dann größer dimensioniert werden und auch die Transformator.
      Der Ladestrom ist ja mehr als doppelt so hoch.

      Gruß aus Hamburg





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        #4
        Moin,

        Ja hab auch hin und her überlegt. Aber glaub an dem Thema scheiden sich die Geister wie es so schön heißt. Interessant wäre es allgemein die Restwelligkeit mal anzuschauen. Bekam diese Vishay Elkos relativ sehr günstig, das war auch mitunter ein Grund.

        Der Gleichrichter wurde größer definitiv Dimensioniert, was die Leistung angeht.

        Ich vergleich mal die Einschaltströme meiner Endstufen mit der von meinem Onkel. Dort sind noch die 4700µF Elkos verbaut. Auch könnte man den "Brumm" vergleichen.

        Viele Grüße
        Flo
        Es wird immer weitergehen, Musik als Träger von Ideen!

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          #5
          Moin,

          die Restwelligkeit ist bei 4700 schon Null.
          Am Oszi mit 1mV nicht nachweisbar.
          Die Geister können sich gerne scheiden wie sie wollen.
          Je mehr Kapazität um so besser für die Stabilität der Ausgangsleistung, ganz klar. Nur muss eben alles andere daran angepasst werden.

          Die Messung vom Einschaltstrom ist interessant.
          Revox und alle anderen Hersteller hatte ja keinen Softstart zu der Zeit. Mehr als das Doppelte sicher. Erhöhte Temp. am Transformator.

          Gruß aus Hamburg


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            #6
            Moin,

            Da gebe ich dir vollkommen recht. Der Trafo und auch der Gleichrichter wird beim Einschalten definitiv höher belastet.

            Vielleicht lieg ich falsch mit meinem Gedankengang - aber eine höhere Temperatur würde ich ausschließen. Die größeren Kapazitäten benötigen ja nur im Augenblick des Einschaltens einen höheren Ladestrom bzw. das Aufladen dauert doppelt so lang. Dies geschieht aber innerhalb von kürzester Zeit und würde nicht eine erhöhte Trafo Temperatur nach sich ziehen. Weil, sobald die Elkos erstmal geladen sind - fliest theoretisch "kein" Strom mehr im Leerlauf.

            Auch unter Belastung kann ich mir nicht vorstellen, dass größere Siebelkos einen Einfluss auf den maximalen Strom haben. Wobei meine Endstufen eh niemals an die Grenzen gebracht werden.

            Korrigier mich, wenn ich mit meiner Annahme ganz falsch liege

            Was natürlich sehr belastet wird, ist der Triac - dieser muss den erhöhten Einschaltstrom verkraften, gerade wenn die Endstufen per "Remote" geschalten werden. Theoretisch könnte man den Einschaltstrom auch mittels NTC/PTC begrenzen, wie es z.B. beim Schaltnetzteil vom B251 gemacht wird. Dort wird ja ein 4700µF Elko mit 330V geladen.

            Wenn ich mal Zeit und, werde ich den Einschaltstrom mittels Strommesszange (Strommesszange fürs Oszi) messen und vergleichen. Ein normales Ampermeter ist definitiv zu langsam, um Einschaltströme zu messen...

            Find das Thema auf jeden Fall interessant. Weil gerade in den Verstärkern werden gerne größere Elkos verbaut - z.B. auch im B750 oder B285.

            Viele Grüße
            Flo
            Es wird immer weitergehen, Musik als Träger von Ideen!

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              #7
              Nee,

              unter Last ist die Leistungsaufnahme gleich.
              Bei höherer Stromabnahme bleiben die Spannungseinbrüche weg.

              Wobei du mit der Endstufe eh nie Vollast hörst. (Wahrscheinlich)

              Einfach mal messen und berichten.
              Den Triac auf jeden Fall prüfen. Nicht das der überhitzt und du dann eine neue Wohnung brauchst.

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                #8
                Da würde mich meine Nachbarin wohl töten, wenn ich die Endstufen unter Volllast betreiben würde - die redet sowieso kein Wort mehr mit mir (Oberstudienrätin)
                Nene, die Endstufen werden im ganz humanen Bereich betrieben.

                Für Belastungstests nutze ich meine "Nachbar-Freundlichen" Leistungswiderstände (2x 8Ohm @ 100Watt).

                Aber den Triac schau ich mir mal genauer an. Wobei bevor der Triac abraucht, werden wohl die zwei Leistungswiderstände die Platine noch intensiver braten. Die Remote Schaltung ist ja schon bisschen, naja...
                Es wird immer weitergehen, Musik als Träger von Ideen!

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                  #9
                  ...... eben!

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                    #10
                    Flo,

                    mal angenommen du würdest mit den Mitteln aus der damaligen Zeit einen Softstart bauen. (Ohne Relais) wie würde der aussehen?

                    Gerne auch an alle anderen Entwickler, Fruckler und Ing.? diese Frage.

                    Gruß aus Hamburg

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                      #11
                      Hallo Zusammen,

                      ich habe gerade eine A722 bekommen und möchte auch diverse Bauteile austauschen. Diese ist noch voll funktionsfähig. Allerdings sind die beiden Trimmer für die Ruhestromeinstellung nicht mehr okay. Die Schleifer "heben" fast ab. Das Austauschen ist für mich kein Problem. Die Schaltungsunterlagen habe ich auch. Nur weiß ich nicht wo die Messpunkte für die Ruhestromeinstellung sind. Würde mich freuen wenn ich dazu einen Tipp von euch bekommen kann.

                      Schöne Grüße
                      Josef

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                        #12
                        Hallo Josef,

                        jeweils 0,45 V über R 19 und R 26 am kalten (!) Verstärker einstellen.

                        Gruß Micha

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                          #13
                          Hallo Micha,

                          danke für deine Antwort.
                          Im "Netz" findet man die Empfehlung von Lieferanten für Revox-Ersatzteile die Relais für den Lautsprecherausgang auszuwechseln. Begründet damit dass die Kontakte aufgrund des Alters oxydieren. Eingebaut sind Relais von ITT. Das gleiche gilt für die Bandmaschinen A77, B77, A700 u.s.w.. Hier sind ITT Relais z.B. auf den Record Prints zu finden. Ich meine solange diese alten Relais noch funktionieren ist der Austausch nicht notwendig. Oder lieg ich hier mit meiner Meinung falsch?

                          Schöne Grüße
                          Josef

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                            #14
                            Hallo Josef,

                            ganz allgemein: Relais sind sehr korrosionsempfindlich. Deshalb haben sie idealerweise luftdicht verschlossene Gehäuse. Falls nicht, können die speziellen Kontaktoberflächen oxidieren. Manchmal funktionieren sie dann noch, sie übertragen also ein Signal. Bei Sinustönen hört man dann aber i.d.R. trotzdem, dass der Ton verzerrt klingt. Auf dem Oszilloskop kann man diese Verzerrungen auch immer sehen, oft noch bevor sie deutlich und somit auf störende Weise hörbar sind. Ich habe schon häufig erlebt, dass es meist nichts bringt, die Kontakte zu putzen. Das Einsprühen bringt noch weniger.

                            Daher lautet die klare Empfehlung: wo immer pin-kompatibel möglich, sollten solche alten Relais ausgetauscht werden, wenn man eine optimale Signalübertragung haben will.

                            Schöne Grüße
                            Thomas

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                              #15
                              Hallo Josef,

                              soweit irgendwie Ersatz zu bekommen ist, tausche ich die Relais immer bei den Revisionen. Zusätzlich zu der von Thomas schon beschriebenen Problematik Korrosion sind es halt elektromechanische Bauteile die entsprechend verschleißanfällig sind.

                              Gruß Micha

                              Kommentar

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