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Hifi war vorgestern, heute ist der Rechner - ODER - Konzepte im Wandel der Zeit

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  • high-end-fidi
    antwortet
    AW: Hifi war vorgestern, heute ist der Rechner - ODER - Konzepte im Wandel der Zeit

    ...ich ahne fürchterliches...


    Zitat von Etienne Beitrag anzeigen
    Die Frage ist:
    Was ist "Stil"?)
    z.B. Revox, McIntosh, Arnie Nudell Speakers (die "alten" Infinity's), Röhrentechnik, usw, usw…

    Zitat von Etienne Beitrag anzeigen
    Oder:
    Hat etwas "Stil", nur weil es alt ist?
    Jein - es muß schon eine gewisse (Anfass-)Qualität, Wertigkeit, gewisse Optik und somit auch einen gewissen "Sammlerwert" haben…

    Zitat von Etienne Beitrag anzeigen
    Weshalb sollte gerade Revox "Stil" haben?
    Weil Revox eben Revox ist. Ein 79'er Chevy hat auch "Stil" - sofern er in einem guten technischen & optischen Zustand ist. Hat eben nicht jeder.
    Zitat von Etienne Beitrag anzeigen
    Ist es "stilvoll", sich mit einem Haufen altem Zeugs zu umgeben?
    Ja?!?!! sofern - siehe oben

    Zitat von Etienne Beitrag anzeigen
    Und als letzte Frage: Was hat dieses Forum mit Stil zu tun? Stil ist hier etwa das Letzte...
    Für Digitalos hier sicherlich nicht - es wundert mich nur, das sie hier die "stilvollen" User immer wieder und äußerst penetrant auf den Zeiger gehen...
    Zitat von Etienne Beitrag anzeigen
    Und als allerletzte Frage: Fällt nur mir auf, dass das Argument mit dem "Stil" etwas hilflos und weit her geholt ist?
    Ja(!) – wahrscheinlich nur dir - auch da bist du der einzigste - außer vielleicht deine "Genossen" (die drei ...)


    Zitat von Etienne Beitrag anzeigen
    Was ist denn 'sinnlich' daran, eine Kassette oder eine CD zu hören, resp. was ist weniger 'sinnlich' daran, Musik vom Rechner zu hören?
    (Unter "Sinnlichkeit" stelle ich mir etwas ganz Anderes vor, als das Einfädeln von Schnürsenkeln auf einen Bobby , aber scheinbar spielen hier einige bereits Golf)
    ... es ist eine "Sinnlichkeit", die du anscheinend nie begreifen/erlernen wirst/kannst. Warum also läßt du nicht einfach den „sinnlichen“ Leuten hier ihr stilvolles Hobby in Ruhe und "Stilvoll" ausleben und nervst immer wieder mit der nüchternen digitalen Welt?

    Auch wenn du es nie verstehen wirst - ich werde immer(!) eine Tonbandmaschine einem auch noch so fortschrittlichen super-duper XXL-GB-MP3-Player vorziehen... (…hat auch klangliche Gründe - aber auch das wirst du nie begreifen.). Eine Tonbandmaschine (welcher Herkunft auch immer) hat in der heutigen Zeit (gerade jetzt und erst Recht in der Zukunft!) ungemein viel „Stil“.

    Kopfschüttelnde Grüße Fidi – der sich schon wieder drüber ärgert, einen Troll gefüttert zu haben…

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  • Jürgen Heiliger
    Ein Gast antwortete
    AW: Hifi war vorgestern, heute ist der Rechner - ODER - Konzepte im Wandel der Zeit

    Zitat von Etienne Beitrag anzeigen
    Die Frage ist:
    Was ist "Stil"?
    Von welcher Art "Stil" sprichst du?
    Wer definiert "Stil"?

    .....
    Hallo Etienne,

    ich möchte diese Frage einmal sehr gerne für mich aufnehmen und versuchen zu Erklären warum es für mich mehr Haptik erzeugt, wenn ich mir die Musik per Schnürsenkel oder Vinyl zu Gemüte führe......

    Ich denke ein Jeder hier, oder sollte ich schreiben fast ein Jeder (?), kennt die Gruppe Pink Floyd und deren Album "Pulse".
    Ein wahrhaft gut aufgenommenes Livekonzert welches anfang der 90er herauskam und meines Wissens Digital produziert wurde. Ich habe zu der damaligen Zeit überhaupt nicht dessen Erscheinen als Vinyl wahrgenommen.
    Erst als ich Ende 2006 dieses Album als Vinyl bekommen konnte, 4er Album mit Booklet, entdeckte ich meine Liebe zu diesem Album. Nein ich rede hier nicht von klanglichen Dingen, sondern von Haptischen Gründen....
    Was macht für mich den Unterschied?
    Ganz einfach in der ollen Vinylausführung sind halt auch die Konzertbilder im Booklet (im Format der schwarzen Scheiben) wesentlich toller anzusehen als bei der CD-Fassung, welche ich ja auch in meinem Besitz ist.

    Was möchte ich damit einfach nur sagen...... bei dem Ereignis Musik zu genießen, gehört es für mich dazu auch meine Augen an dem Genuss beteiligen zu wollen. Die mag ein Jeder anders sehen..... ich kann nur von mir sprechen.

    Was die Haltbarkeit der digitalen Aufzeichnung betrifft, darüber haben wir ja uns schon zur Genüge anderenorts ausgetauscht.....
    Auch was Deine Meinung zum Digitalen an sich betrifft..... und dies dürfte ja nicht Gegenstand der hiesigen Diskusion sein, oder?

    Übrigens betreibe ich auch noch nebenbei einen zum Musikserver umgebauten Rechner, den ich wia WLAN mit in die Anlage eingebunden habe..... Nein nicht wie die meisten meinen, sondern wia Philips RU 9800i. Funzt übrigens prima und man ist auch innerhalb des Hauses flexibler.....

    Gruß
    Jürgen
    Zuletzt geändert von Gast; 09.11.2008, 23:37. Grund: RS

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  • Etienne
    antwortet
    AW: Hifi war vorgestern, heute ist der Rechner - ODER - Konzepte im Wandel der Zeit

    Zitat von Wolfgang/Wien Beitrag anzeigen
    (...) Gerade hier in diesem Forum gehts natürlich auch ein bißchen um Stil.
    Die Frage ist:
    Was ist "Stil"?
    Von welcher Art "Stil" sprichst du?
    Wer definiert "Stil"?

    Oder:
    Hat etwas "Stil", nur weil es alt ist?
    Weshalb sollte gerade Revox "Stil" haben?
    Ist es "stilvoll", sich mit einem Haufen altem Zeugs zu umgeben?
    Was für ein "Stil" soll das sein? Barocker 'Hortismus'?

    Und als letzte Frage: Was hat dieses Forum mit Stil zu tun? Stil ist hier etwa das Letzte...

    Und als allerletzte Frage: Fällt nur mir auf, dass das Argument mit dem "Stil" etwas hilflos und weit her geholt ist?

    Zitat von Wolfgang/Wien Beitrag anzeigen
    Das heißt ich tausche einen von mir als sinnlich wahrgenommenen Vorgang gegen einen kühlen technischen?
    Was ist denn 'sinnlich' daran, eine Kassette oder eine CD zu hören, resp. was ist weniger 'sinnlich' daran, Musik vom Rechner zu hören?
    (Unter "Sinnlichkeit" stelle ich mir etwas ganz Anderes vor, als das Einfädeln von Schnürsenkeln auf einen Bobby , aber scheinbar spielen hier einige bereits Golf)
    Zuletzt geändert von Etienne; 09.11.2008, 22:49.

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  • jkhh
    antwortet
    AW: Hifi war vorgestern, heute ist der Rechner - ODER - Konzepte im Wandel der Zeit

    ... so ganz nebenbei bemerkt: ich gehe auch lieber ins Theater, als mir nur DVD's anzuschauen. Dabei brauche ich mich auch nicht um "DRM" etc. zu kümmern. Ich lese auch noch lieber selbst ein Buch, als es mir digital vorlesen zu lassen...

    Diggetal is nich alles...

    ....

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  • Wolfgang/Wien
    antwortet
    AW: Hifi war vorgestern, heute ist der Rechner - ODER - Konzepte im Wandel der Zeit

    hello!

    Gerade hier in diesem Forum gehts natürlich auch ein bißchen um Stil.

    Natürlich kann ich mir zu Hause einen PC hinstellen, der mir alle Stückerl spielt, aber möchte ich wirklich sooo Musik konsumieren? Fühl ich mich in diesem Ambiente wohl?

    Angenommen ich möchte das nicht und erachte das Hören von Musik als sinnlichen Akt der Entspannung. Dann freue ich mich über eine alte Revoxanlage, die vielleicht klanglich nicht besser als ein moderner PC ist. Mit der Aussage kann ich leben, aber auch sicher nicht schlechter ist!!

    Das heißt ich tausche einen von mir als sinnlich wahrgenommenen Vorgang gegen einen kühlen technischen?

    ICH will das nicht. Ich schalte meine alte servicierte Anlage an, die klanglich mit jedem PC dieser Welt mithalten kann und freu mich über die Musikwiedergabe.

    Daher ist HIFI auch heute noch genau so aktuell wie es früher war, weil es viel mehr Sinne anspricht als ein Touchscreen.

    Allerdings soll jeder nach seinem Gefühl glücklich werden. Mühsam wirds nur dort wo einer von zweien glaubt die "Wahrheit" zu kennen.....

    Grüße aus Wien

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  • chlorophytum
    antwortet
    AW: Hifi war vorgestern, heute ist der Rechner - ODER - Konzepte im Wandel der Zeit

    Was dem NAS-RAID fehlt, ist zumindest für mich aus heutiger Sicht, die unumgängliche Integration eines FTP und Upnp Servers.
    So etwas gibt es jedoch auch heute schon zahlreich. Wenn sich die Kiste dann auch sicher schlafen legt und bei Zugriff wieder erweckt wäre das perfekt.

    Thomas

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  • Etienne
    antwortet
    AW: Hifi war vorgestern, heute ist der Rechner - ODER - Konzepte im Wandel der Zeit

    Hallo Harald

    Zitat von Analogo Beitrag anzeigen
    (...) Einen - meiner Meinung nach - ebenfalls wichtigen Punkt finde ich jedoch in Deiner Aufstellung nicht. Eine 'Achillesferse' der digitalen Speicherung ist die Langzeitarchivierung, wie ich denke.
    Ja, diesen Aspekt habe ich bewusst ausgeklammert, resp. nur am Rande erwähnt - vor allem auch weil er hier schon genügend diskutiert worden ist. Ich persönlich halte ich den Aspekt der "Langzeitarchivierung (für Privatpersonen)" für weit übertrieben. Musikdatenträger sind Gebrauchsgegenstände und der Privatanwender ist kein Kurator.

    Das verlinkte NAS ist ein RAID1, d.h. die Daten werden auf zwei Festplatten gespeichert. Hat man dazu noch eine dritte Festplatte, welche man periodisch an den Rechner anschliesst und die Musik darauf sichert, ist das Risiko, die Daten zu verlieren, relativ gering, denn drei Ausfälle sind doch ziemlich unwahrscheinlich. Zudem kann man ja die CDs im Keller lagern. Festplattenplatz ist heute so günstig wie nie und paranoide Naturen speichern einfach ein paar Male mehr.

    Zitat von Analogo Beitrag anzeigen
    Wenn wir jetzt von der Lagerung von CDs oder DVDs absehen (die ja wie aus einigen Archiven kürzlich zu vernehmen war), die nicht unproblematisch ist, so ist ja auch bei der Speicherung auf Festplatte im Rechner jeweils das Softwareformat entscheidend. Wenn ich mir ansehe, wieviele verschiedene Datenformate es zum Aufzeichnen von Musik gibt, und wieviel Softwareupdates, wieviel oft nicht mehr völlig kompatible Versionen dann im Laufe der Jahre gemacht werden, halte ich das für eine unsichere Sache.
    Das ist eigentlich kein Problem. Viele Formate wie z.B. FLAC sind Open Source, vollständig kompatibel und auf mehreren Betriebssystemen/Plattformen abspielbar. Dieses Format ist weit verbreitet, hat guten Hardwaresupport und wird auch noch in Jahren und Jahrzehnten abgespielt werden können, genauso wie MP3 und andere verbreitete Formate. Der unschätzbare Vorteil von Lossless-Formaten wie FLAC liegt gerade darin, dass sie einfach verlustlos in ein anderes Format umgewandelt werden können. Natürlich gibt und gab es irgendwelche exotischen und proprietären Formate, doch diese haben i. d. R. nur bescheidenen Software- und Hardwaresupport, resp. sind schlechter als offene, freie Lösungen, sodass sie sinnvollerweise nicht in Betracht kommen.

    Zitat von Analogo Beitrag anzeigen
    Da müssten wir jedes dritte, vierte oder fünfte Jahr unser ständig wachsendes Archiv neu abspeichern.
    Wenn man auf ein freies Format wie Flac setzt, ist das nicht der Fall. Selbst wenn man auf ein anders Format umsteigen will, ist das jederzeit verlustlos möglich.

    Zitat von Analogo Beitrag anzeigen
    Ich habe erst kürzlich bemerkt, wie viele MS Word- und MS Works-Dateien von mir aus den Neunzigerjahren nicht mehr lesbar sind. Und wer hebt sich schon die alten Software-Programme auf?
    Du hattest aber über ein Jahrzehnt Zeit, diese Dateien zu konvertieren.

    Zitat von Analogo Beitrag anzeigen
    Im Gegensatz dazu haben sich die Standards für die analoge Aufzeichnung über Jahrzehnte praktisch nicht verändert. Ich kann heute noch Schellackplatten abspielen, ich kann alte Bänder auf den neuen Maschinen abtasten.
    Keine Veränderung => kein Fortschritt.

    Bei den Bandmaschinen kommt aber noch dazu, dass man um nicht nur eigene, sondern auch Fremdaufnahmen abspielen kann, etwa 5 Maschinen braucht, um für alle Geschwindigkeiten, Kopfbreiten, Spurlagen, Rauschverminderungssysteme, Banddicken, Spulengrössen etc. gerüstet zu sein und selbst dann hat man noch mit irgendwelchen Problemen wie Azimut, Schmierbänder etc. zu kämpfen. In der Praxis gibt es hier zahlreiche Problemchen und Aspekte. Bei rechnerbasierter Wiedergabe genügt dazu ein einziger Softwareplayer.

    Zitat von Analogo Beitrag anzeigen
    (...) Ich brauche auf jeden Fall einen D/A-Wandler und das richtige Programm. (...)
    Richtig, da aber - wie geschrieben - eigentlich alle modernen Formate und Quellen mittlerweile digital sind und Geräte mit DA-Wandler resp. Mehrkanal-Decoder weit verbreitet sind, ist das in der Praxis kein Problem. Freie Software gibt es in grosser Zahl, da ist für jeden etwas Passendes dabei.

    Gruss
    Zuletzt geändert von Etienne; 09.11.2008, 17:44.

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  • Analogo
    antwortet
    AW: Hifi war vorgestern, heute ist der Rechner - ODER - Konzepte im Wandel der Zeit

    Hallo Etienne,
    da hast Du ja eine 'Fleißaufgabe' gemacht mit Deiner interessanten Zusammenstellung!!!!
    Einen - meiner Meinung nach - ebenfalls wichtigen Punkt finde ich jedoch in Deiner Aufstellung nicht. Eine 'Achillesferse' der digitalen Speicherung ist die Langzeitarchivierung, wie ich denke. Wenn wir jetzt von der Lagerung von CDs oder DVDs absehen (die ja wie aus einigen Archiven kürzlich zu vernehmen war), die nicht unproblematisch ist, so ist ja auch bei der Speicherung auf Festplatte im Rechner jeweils das Softwareformat entscheidend. Wenn ich mir ansehe, wieviele verschiedene Datenformate es zum Aufzeichnen von Musik gibt, und wieviel Softwareupdates, wieviel oft nicht mehr völlig kompatible Versionen dann im Laufe der Jahre gemacht werden, halte ich das für eine unsichere Sache. Da müssten wir jedes dritte, vierte oder fünfte Jahr unser ständig wachsendes Archiv neu abspeichern. Ich habe erst kürzlich bemerkt, wie viele MS Word- und MS Works-Dateien von mir aus den Neunzigerjahren nicht mehr lesbar sind. Und wer hebt sich schon die alten Software-Programme auf? Im Gegensatz dazu haben sich die Standards für die analoge Aufzeichnung über Jahrzehnte praktisch nicht verändert. Ich kann heute noch Schellackplatten abspielen, ich kann alte Bänder auf den neuen Maschinen abtasten.
    Digitale Aufzeichnung ist sehr bequem, komfortabel und die Speichermedien sind billig, leicht, klein. Ich brauche auf jeden Fall einen D/A-Wandler und das richtige Programm. Wenn es fehlt oder nicht bekannt, wird's zum Problem.
    Jedenfalls gratuliere ich zu Deiner tollen Aufstellung!!!
    Grüße
    Harald

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  • Hifi war vorgestern, heute ist der Rechner - ODER - Konzepte im Wandel der Zeit

    Hifi war vorgestern, heute ist der Rechner - ODER - Auch Konzepte unterliegen dem Wandel

    Wie vor einiger Zeit HIER angedeutet, der versprochene Essay.

    In den letzten 20 Jahren hat sich in Sachen (Audio-)Technik viel getan, nur dringt Vieles nicht bis ins heimische Wohnzimmer vor, und/oder wird in diesem Forum hartnäckig ignoriert. Dieses Posting soll die verschiedenen Möglichkeiten der modernen Technik aufzeigen und erläutern.


    1.) Um deutlich zu machen, was sich alles verändert hat, im ersten Teil eine Zusammenfassung der Entwicklungen:

    1.1) Radio:

    Aussage:
    - UKW-Rundfunk war einst eine wichtige Quelle für Aufnahmen, heute leider grösstenteils zum Dumm- und Dudelfunk degeneriert und nur noch Hintergrundberieselung. Die meisten Sendungen lassen sich heute entweder per Digi-Sat oder Internetradio/Webstreaming empfangen. Viele Sat-Receiver haben mittlerweile eine Festplatte für Aufnahmen, Internetradio lässt sich einfach auf dem Rechner speichern.
    - UKW-Rundfunk war früher eine wichtige Quelle für neue Musik. Stunden wurden am Tapedeck mit dem Finger auf der roten Taste verbacht. Heute lässt sich neue Musik bequem online kaufen (Downloads) oder zumindest bestellen (Versand der Datenträger). Online-Playlist von Radiostationen mit Titelangaben sowie RDS-Daten helfen zur Identifikation der Tracks.
    - Musste man früher interessante Radiosendungen (Features, Hintergrundberichte etc.) mühsam einzeln aufzeichnen, werden heute viele solcher Sendungen als sog. Podcasts zur Verfügung gestellt. Diese fügt man einmalig in einer Software wie iTunes hinzu, der Rechner holt sich dann die jeweiligen Episoden automatisch und synchronisiert diese auf Wunsch mit einem iPod oder anderem MP3-Player.

    Erkenntnis:
    - Die Nachfolger- und Konkurrenzformate sind meist digital und und/oder sogar ausschliesslich mit dem Rechner zu empfangen
    - Musik wird heute zunehmend online gekauft
    - Sprachsendungen stehen häufig als Podcasts zur Verfügung

    Konsequenz:
    - Während früher für "Radioaufnahmen" Tonband und Kassette benutzt wurden, kann heute ein Rechner als zentraler Speicher- und Knotenpunkt "Hub" zwischen Angeboten (Internetradio, Podcasts), Speichermedien (Festplatten) und Wiedergabegeräten (MP3-Playern) agieren.
    - Der klassische Workflow "UKW-Band/Kassette" ist obsolet

    ---------------

    1.2) Analoge Datenträger:
    Aussage:
    - Digitalen Quellen haben analoge Quellen grossflächig ersetzt. Analoge Quellen werden aus nostalgischen und irrationalen Gründen zwar nach wie vor geschätzt und verzeichneten die letzten Jahre sogar eine gewisse Zunahme, doch bewegt sich diese im Vergleich zu digitalen Medien auf sehr tiefem Niveau.

    Erkenntnis:
    - Moderne digitale Formate lassen sich in vielen Fällen auf dem Rechner speichern oder abspielen

    Konsequenz:
    - Während früher analoge Abspielgeräte zum Abspielen der jeweiligen Quellen benötigt wurden, können "neuzeitliche" digitale Quellen grösstenteils auf einem Rechner abgespielt werden.

    ---------------

    1.3) Aufnahmen:
    Aussage:
    - Band in Form von Bandmaschinen und Kassettengeräten war lange die vorherrschende Aufnahmetechnologie. Damit wurde von UKW aufgenommen, von LPs Sampler gemischt oder einfach LPs kopiert um die Platten zu schonen, es wurde Musik für unterwegs (Walkman, Autoradio) aufgenommen und Eigenaufnahmen (Mikrophon) erstellt. Dies alles in Echtzeit.
    - Die Kassette als Unterwegsmedium für Portis ist obsolet, da durch MP3 und Konsorten verdrängt, einzig in gewissen, älteren Fahrzeugen sind noch zu finden und auch dort mittlerweile meist in Begleitung von CDs. CDs lassen sich mit dem Rechner einfach, schnell und preiswert kopieren, eine qualitätsverschlechternde Aufnahme in Echtzeit auf Band und/oder Kassette ist nicht mehr nötig.
    - Für Eigenaufnahmen ist eine Bandmaschine nicht mehr nötig, denn ein moderner Rechner mit passender Soundkarte/Audiointerface bietet für relativ wenig Geld mehr Möglichkeiten als eine Bandmaschine und bietet auch mehr was noch vor 20 Jahren manches kleine Studio geboten hat. Musikbearbeitung findet heute per Software statt. Aufnahme auf den Rechner, Bearbeitung mit dem Rechner, Endergebnis direkt auf CD.
    Erkenntnis:
    - Moderne digitale Formate lassen sich bequem auf dem Rechner aufzeichnen, kopieren, bearbeiten und verwalten und das meist in mehrfacher Geschwindigkeit. Da die heutigen Audioquellen mehrheitlich digital sind, stellt sich die Frage, inwiefern ein analoger Umweg noch nötig und sinnvoll ist.

    Konsequenz:
    - Waren früher Band und Kassette die einzigen Aufnahmeformate, kann das heute ein Rechner mit passender Peripherie übernehmen.

    ---------------

    1.4) Distribution:
    Aussage:
    - Früher waren UKW und physikalische Datenträger gebräuchlich, anders liess sich Musik weder transportieren noch aufbewahren. Heute lässt sich Musik aus dem Internet downloaden, per eMail versenden und auf beliebige digitale Datenträger wie CD, DVD, USB-Stick etc. kopieren. Mussten früher Aufnahmen kopiert und per Post/Bote versandt werden, kann dies heute bedeutend schneller per eMail geschehen.

    Erkenntnis:
    - Moderne digitale Formate sind nicht mehr an einen Datenträger gebunden
    - Moderne digitale Formate lassen sich auf dem Rechner aufzeichnen und kopieren
    - Moderne digitale Formate lassen sich wie alle Computer-Files komfortabel verwalten und verteilen

    Konsequenz:
    - Waren früher physikalische Medien und Radio die wesentlichen Distributionskanäle, so kann das heute ein entsprechend ausgestatteter Rechner mit schnellem Anschluss ans Internet erledigen.

    ---------------

    2.) "Paradimenwechsel":
    Als mit CD, DAT, MD etc. Digitalgeräte kamen, hat sich der Workflow nicht verändert. Die digitalen Geräte wurden einfach herkömmlich analog an den Verstärker angeschlossen. Für direkte Digitalüberspielungen wurden gewisse Geräte wie CD-Player und Digitalrecorder ggf. noch direkt untereinander digital verkabelt, ansonsten blieb der Workflow "analoge Quelle - analoger Verstärker - analoge Aufnahme" jedoch unverändert. Heute ist das anders.....

    ---------------

    3.) Möglichkeiten, Lösungsansätze
    Nachdem wir festgestellt haben, dass ein moderner Rechner viele herkömmlichen Hifi-Geräte/Aufnahme- und Wiedergabegeräte ersetzen kann, stellt sich die Frage, wie ein entsprechender Workflow ohne die herkömmlichen Geräte aussehen könnte. Es gibt verschiedene Möglichkeiten und "Entwicklungsstufen:

    3.1) PC als Hifi-Gerät an TAPE:
    Dies ist die einfachste Variante. Der Rechner wird einfach analog als zusätzliches Hifi-Gerät an die Hifi-Anlage angeschlossen, als wäre er ein (weiteres) Tapedeck. Der Rest der Anlage bleibt +/- unverändert. Anstelle dass von UKW auf Kassette aufgezeichnet wird, geschieht dies nun mit dem Rechner.

    3.2) PC als "einziges" Hifi-Gerät am Verstärker:
    Der Rechner ersetzt Hifi-Geräte wie Kassette, Tonband, CD-Player, TV-Empfänger, Videorekorder, Radio etc. und übernimmt deren Part.

    3.3) PC direkt an Aktivlautsprechern:
    Ist der PC das einzige Hifi-Gerät, stellt sich die Frage, ob ein klassischer Hifi-Verstärker überhaupt noch notwenig oder sinnvoll ist oder ob nicht besser hochwertige Aktivlautsprecher verwendet werden, denn i. d. R. wird die Lautstärke via PDA/FB direkt am analogen Ausgang des Rechner verändert, sodass ein Vorverstärker mit Lautstärkeregelung unnötig ist und eine zusätzliche FB nötig machen würde. Beim Einsatz von Scala/Prestige Digital genügt ein Digitalausgang am Rechner. Der Rest geschieht im Lautsprecher/DLC. Selbst eine weitere digitale sowie eine weitere analoge Quelle (z.B. UKW-Tuner, Phono) lassen sich am DLC2 anschliessen und über dessen Fernbedienung fernsteuern. Mehr braucht es eigentlich nicht. Die eleganteste und hochwertigste Lösung.

    3.4) Weitere Möglichkeiten/Streaming-Boxen vs. Rechner:
    Stark verbreitet sind mittlerweile sog. Streaming-Geräte. Streaming-Geräte geben digitale Inhalte von 'Netzwerkfestplatten', USB-Festplatten und Rechnern über die Hifi-Anlage wieder. Diese können ebenfalls wie in 2.1, 2.2 oder 2.3 beschrieben angeschlossen werden und ersetzen klassische Hifi-Geräte. Der grosse Vorteil der Streaming-Boxen liegt darin, dass sie sich im Gegensatz zum Rechner ähnlich wie klassische Hifi-Geräte über kleine Displays und Fernbedienung bedienen lassen und sich optisch eher in die Anlage integrieren lassen. Durch ihre Technik entfallen Bootzeiten und klassische PC-Probleme. Für Menschen wie PC-Phobie eine Alternative.

    ---------------

    4.) Beispiele:

    4.1) Streaming-Box:

    Logitech Squeezebox Duet. Diese Streaming-Box besteht aus der Basisstation und der Fernbedienung. Die Basisstation wird analog an Verstärker, Aktivbox oder Digital an Mehrkanalreceiver, DLC/Scala angeschlossen. Mit der Fernbedienung mit Farbdisplay kann bequem durch die Sammlung fahren. Dazu kann die Squeezebox auch Internet-Radio abspielen. Da die Streaming-Box die Musik lediglich abspielt aber nicht lagert, braucht es entweder einen Rechner (der auch versteckt im Keller stehen kann) oder ein sog. NAS. Ein Exemplar mit 1 TB (reicht für ca. 2500 CDs) inkl. RAID1 (doppelte Speicherung, sodass eine Festplatte ausfallen kann, ohne dass die Daten verloren sind): LaCie 2big Network (2-disk RAID)

    EDIT: Interpunktion
    Zuletzt geändert von Etienne; 09.11.2008, 17:35.
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