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B710 Kapstanachse

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    #46
    AW: B710 Kapstanachse

    Hallo Frank,

    ich hatte bei meinem Exemplar vor ca. einem halben Jahr auch ziemliche Probleme gehabt. Nach einigen Versuchen, die Lager und die Achsen mit Alkohol zu reinigen und anschließend mit PDP65 zu ölen, habe ich das Problem in den Griff bekommen.

    Meiner Meinung ist es ok, die Lager mit Alkohol zu reinigen. Das PDP zieht nach dem Trocknen wieder in die Poren ein und alles ist wieder im Lot. Wichtig ist nur, dass die Teile beim Zusammenbau absolut sauber und fettfrei sind, da kleinste Stäubchen die Achsen in den Lagern kleben lassen, wenn sie dann durch ein paar Stunden Betrieb zerrieben und in die Poren "eingearbeitet" sind. Bei Bedarf kann man im eingebauten Zustand die Lager nach einer gewissen Einlaufzeit mit ein paar Extra-Tropfen Öl versorgen, indem man ein Wenig Öl in einer Spritze aufzieht und die Lager direkt von den "Innenseiten" damit versorgt.

    Ich war auch schon drauf und dran, die Lager zu wechseln, weil ich mindestens zehn erfolglose Reinigungsversuche unternommen hatte. Daher habe ich mir damals in meiner Verzweiflung einen Satz neue Sinterlager besorgt, die nun als "stille Reserve" für Notfälle dienen. Das Wechseln der Lager ist ein riskantes Spielchen, da die Originallager von Studer nicht verkauft werden (man hat mir auf Anfrage lediglich eine Komplettrevision des gesamten Laufwerks für ca. €400 - €500 angeboten). Außerdem setzt diese Maßnahme eine Menge Fachkenntnis und Spezialwerkzeuge voraus, daher kann ich sie nur empfehlen, wenn die alten Lager wirklich rettungslos verloren sind.

    Ich habe hier im Forum auch schon gelesen, dass es mit anderen Sorten Öl funktionieren soll, aber aufgrund meiner Erfahrungen kann ich nur empfehlen, auf nummer Sicher zu gehen und PDP65 zu verwenden!


    cya


    Udo

    P.S.: vom Ölen mit 5W40 bin ich aufgrund o.g. Erfahrung wieder abgekommen.
    Zuletzt geändert von unknown_artist; 06.01.2014, 23:05. Grund: Peh-Ess

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      #47
      AW: B710 Kapstanachse

      ein freundliches Hallo an alle Revox Fans !


      ich bin zwar schon einige zeit bzw. Jahre im Forum registriert, aber habe jetzt
      erst die zeit intensiver in eurem Forum herum zu stöbern und verneige mich
      in Ehrfurcht vor dem immensen Fachwissen der Mitglieder.ich allerdings
      habe ein äußerst bescheidenes Wissen und geringfügige Ehrfahrung und
      nur eine B77 2 Spur,die ich aber akribisch intern und extern gesäubert habe,
      für mich schon ein hervorragendes Ergebnis da sie nach dem zusammenbau
      tatsächlich Töne von sich gab.Nun nur ein kleiner bescheidener Beitrag
      zu den selbstschmierenden Sinterlagern,wie schon hervorragend
      beschrieben haben Sinterlager poren im my Bereich, aber auch je nach Stärke
      des Materials also wandstärke z.B.Buchsen auch lunkerstellen also größere sichtbare Hohlräume meist in der Mitte des Materials, nun zu der Schmierung,
      Sinterlager werden im Vakuum mit bis zu 180 Grad erhiztem dünnflüssigem
      ÖL getränkt,es ist mir nicht bekannt das ein fester Schmierstoff z.B.Graphit
      auch nicht mit Druck in diese Lager gedrückt werden können,es sind wohl
      Versuche unternommen worden dieses leichtflüssige Öl mit festen Medien
      zu Mischen,aber das ergab "Geschmiere".War 37 Jahre in der Metallurgie
      im Laborbereich und in der Qs. beschäftigt,haben in den 70er Jahren
      ich glaube bis in die 80er diverse Teile für Studer Revox produziert,
      hatte aber dato noch keine B77 sondern eine Akai GX 630 D. Dieser Beitrag
      soll keine Belehrung sein,vielleicht nur ein Denkanstoß, denn nur die Ölkanne
      an das Lager halten bringt nichts.


      mit freundlichen Grüßen an alle Frank

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        #48
        AW: B710 Kapstanachse

        Hallo Frank,
        Zitat von frankoletto Beitrag anzeigen
        denn nur die Ölkanne an das Lager halten bringt nichts.
        ....und schon bist du mitten im Konflikt - nicht schlecht für den ersten Beitrag!

        Ich bin ganz diener Meinung, wenn's um trockene (noch nicht geölte) oder größtenteils ausgetrocknete Sinterlager geht, nicht aber wenn dennen regelmässig ein bißchen Öl gegönnt wird.

        Gruß und Dank für deinen Beitrag
        Borut

        P.S. Viel Spaß mit B77.
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          #49
          AW: B710 Kapstanachse

          ...wemm ich schon dabei bin...
          Zitat von unknown_artist Beitrag anzeigen
          Daher habe ich mir damals in meiner Verzweiflung einen Satz neue Sinterlager besorgt, die nun als "stille Reserve" für Notfälle dienen. Das Wechseln der Lager ist ein riskantes Spielchen, da die Originallager von Studer nicht verkauft werden (man hat mir auf Anfrage lediglich eine Komplettrevision des gesamten Laufwerks für ca. €400 - €500 angeboten).
          Möchte man es ordentlich machen, kriegt man es selber "schwer" hin, da Sinterlager und Welle gepaart sind - zuerst wird das Lager eingebaut und dann die Welle demgëmäß poliert - im Mikrometerbereich...€€€

          Gruß
          Borut

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            #50
            AW: B710 Kapstanachse

            Hallo Allerseits,

            ich habe schon einiges mitgelesen. Ich hatte bereits mehrere B215/710 zum Service. Eine 710II habe ich selbst, die aber auch noch überholt werden muß.

            Diese wirklich erstklassigen Decks stehen und fallen hier mit ihren Capstanlagern, nur wenn diese top sind, lohnt es sich auch beim restlichen Gerät Hand anzulegen. Das ist hier leider das Kreuz. Bei Studer hatte man es damals gut gemeint und ist auf Sinterlager mit sehr engen Toleranzen gegangen. Während die "Japaner" größtenteils mit 2mm-Achsen in einer langen Sinterhülse auskommen und relativ unverwüstlich sind, ist die Studer-Konstruktion sehr anfällig und empfindlich. Hinzu kommt, das heute viele Amateurbastler ohne notwendige Kenntnisse und Erfahrungen daran herumbasteln und das Problem oft nur noch verschlimmbessern.

            Ich hatte eine B215 mit Achsschaden zum Service, da war Hopfen und Malz verloren, die Achse war eine "Banane", wenn auch nur im µm-Bereich. Aber durch diese Krummheit (vermutlich mal beim Ausbau hart auf die Schwungmasse gesetzt/gestoßen) ergibt einen Zwang im Lager und dadurch eine deutlich ehöhte Reibung. Das konnte ich trotz guter Ölung hören in einem drehzahlgebundenen Laufgeräusch und sehen durch eine dunkle Verfärbung auf der Achslagerfläche. Auch wurden die vier Treibertransitoren sehr heiß, was auf einen höheren Kraftaufwand zum Antreiben schließen läßt, sie waren bis zu 15°C wärmer (ins. um die 50°C) als der linke, noch intakte Capstan. Beim Einschalten wollte der rechte, defekte Capstan auch nicht immer anlaufen und brauchte einen leichten Druck mit dem Finger von vorn auf die Achse um anzulaufen. Der Gleichlauf nach DIN war mit 0,07% dann auch schon deutlich vom Möglichen entfernt und für eine B215 eher mittelmäßig.

            Meine B710II ist fast noch schlimmer dran, 0,11% nach DIN. Allerdings mit alten Andruckrollen. Was sich hier noch offenbaren wird, werde ich später einmal berichten. Ich arbeite gerade an einer dauerhaften Lösung, die Problematik mit diesen Sinterlagern nachhaltig und endgültig zu beseitigen, das braucht aber noch etwas Zeit.

            Soweit mir bekannt, hatte mal jemand einige Sätze Achsen nachgefertigt, die inzwischen aber vergriffen sind. Solche Achsen brauchen einen Präzisionsschliff und sind aufwändig zu fertigen, eine Einzelanfertigung ist recht kostspielig. Das Revox die Sinterbuchsen nicht rausrücken will, kann ich verstehen. Die brauchen sich beim Eindrücken nur leicht verkanten, das muß man nicht mal sehen, und dennoch können sie sich bereits so verdrückt haben, das die Achse nicht mehr gut läuft, gleich welchen Durchmesser man dann nimmt. Da will Revox dann keinen Streß mit Kunden, die vielleicht noch meinen, schlechte Buchsen bekommen zu haben...

            Bei Revox werden diese Lagerhülsen mutmaßlich mit einer speziellen Vorrichtung eingedrückt. Dann wird mit einem Satz Paßmaßbolzen der exakte Durchmesser ermittelt und eine dazu passende Achse ausgewählt. In welchen Abstufungen die Achsen geschliffen wurden weiß ich nicht, wahrscheinlich in Hundertstelstufen. Um das also richtig hinzubekommen braucht man neben dieser Eindrückvorrichtung auch immer einen Satz Achsen mit verschieden geschliffenen Durchmessern. Der Schliff geht nur auf einer Achsschleifmaschine, mit etwas Schleifpapier bekommt man keine Oberflächenparallelität hin.

            Eine Achspolitur ist nicht notwendig und auch nicht sinnvoll. Ist die Oberfläche intakt ist da nichts zu tun. Ringförmige Riefen durch langanhaltenden Trockenlauf hat die Achse dann irreparabel beschädigt. Längsriefen kommen, wenn überhaupt, nur durch unsachgemäßen Aus- und Einbau. In beiden Fällen müßte man die Oberfläche durch Politur abtragen, bis die Riefen weg wären, aber dann stimmt das Maß zur verbauten Buchse nicht mehr und Unrundheiten kann man sich zudem reinholen, was den Gleichlauf verschlechtert. In solchen Fällen bleibt nur der Kompletttausch der Paarung von Buchse und Achse.

            Da es diese Teile nicht mehr gibt, ist guter Rat teuer. Allenfalls bei Revox könnte man bei einer Reparatur anfragen, sofern die das noch machen können. Ansonsten wäre das Laufwerk genau genommen unbrauchbar.

            Daher arbeite ich an einer alternativen Lösung, die vom reibenden Sinterlager weg führt. Gackern tue ich aber erst, wenn das Ei gelegt wurde.

            Gruß
            André

            PS. Es gibt Sinterlager mit Graphitschmierung, die sind mir aber bei Revoxlagern noch nie begegnet. Ich kenne nur die geölten.
            Gruß André

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              #51
              AW: B710 Kapstanachse

              Noch eine kleine Anmerkung, da hier auch grundsätzlich über Sinterlager diskutiert wurde. Auch diese Lager sollten immer gut geölt sein. Wer gut schmiert, der gut läuft...

              Warum Sinterlager? Der Zweck dieser Technik ist ein wartungsarmes Lager. Der Ölvorrat im Sinter dient vornehmlich der Sicherungs von Notlaufeigenschaften, damit bei einem "Trockenlauf" (also fast keine Schmierung mehr vorhanden) kein Lagerschaden auftritt. Entdeckt man diesen Zustand bei einer Kontrolle, reicht etwas nachölen und alles läuft wieder. Daher nimmt man diese Technik gern als preisgünstige Lager für kleine Elektromotoren, die über Jahre nicht nachgeölt werden müssen.

              Revox empfiehlt bei seinen Andruckrollen mit Sinterlagerkern auf eine Ölung zu verzichten, da sie nur langsam laufen. Dennoch kann ein winzigs Tröpchen PDP hier nicht schaden, man wollte mit dem Hinweis wohl eher vermeiden, das manche gleich das ganze Fläschchen drauf leeren, bis auch der Gummi schön ölig ist...

              Gleiches gilt auch für die Capstanlager. Ein zusätzlicher Ölvorrat in den Flächen die nicht auf der Achse liegen, sorgen für langanhaltende Schmierung. Die Buchsen haben innen nur auf einem kleineren Abschnitt die Lagerfläche, ähnlich wie auf dem oben gezeigten Bild zu sehen. Bei den Bandmaschinenmotoren hatte man sogar Filzringe spendiert, die einen Ölvorrat halten sollen. Also Sinterlager "ölfrei" laufen lassen zu wollen, halte ich für wenig sinnvoll. Es kommt immer auf das Maß der Schmiermenge an.

              Ich habe einen alten Philipsrasierer. Viele hätten den bestimmt schon entsorgt, als er begann zu "kreischen". Dieses Geräusch kommt, wenn der ebenso sintergelagerte Elektromotor trocken gelaufen ist. Ein Tröpfchen Öl in die beiden Sinterlager und der Motor lief über Jahre wieder wie neu. Also Öl in angemessener Menge sollte immer in einem Sinterlager vorhanden sein.
              Gruß André

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                #52
                AW: B710 Kapstanachse

                Hallo Captn,

                Michael Müller (http://www.revoxinperfektion.ch) aus D-92260 Neustadt, hat ja die komplette Werkstatt von Vincenzo Di Benedetto mit sämtlichen Ersatzteilen und Messgeräten übernommen. So viel ich weiss hat Michael Müller auch für Di Benedetto Achsen und Lager für die Revox Cassettenmaschinen gefertigt.

                Er überholt auch die Geräte, sie sind danach so gut wie neu.

                Deine Überlegungen zum Umbau würden mich trotzdem brennend interessieren.
                Gruss
                Frank

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                  #53
                  AW: B710 Kapstanachse

                  Hallo Frank,

                  danke für den Link, die Seite hatte ich vor einiger Zeit besucht, hat sich aber nichts getan, auch keine Referenzen. Was mich etwas wundert, wenn jemand in Franken sitzt, aber die Geräte aus der Schweiz versendet werden müßten...?

                  Die Achsen und Buchsen können nur industriell bzw. in Fachwerkstätten mit Spezialmaschinen hergestellt werden, das geht nur mit Serienauftrag. Daher fällt es mir schwer anzunehmen, das er die Achsen selbst herstellt. Aber ich werde mal am besten bei ihm anfragen, wie es darum steht.
                  Gruß André

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                    #54
                    AW: B710 Kapstanachse

                    Hallo Andre´,

                    hast PN
                    Gruss
                    Frank

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